Heiligenhaus. Zur Geburtstagsfeier des BV Nonnenbruch kamen viele Gäste nach Heiligenhaus. Die Vorsitzende Angelika Binkowski-Nimmert sucht einen Nachfolger.

Seit 60 Jahren gibt es den Bürgerverein Nonnenbruch, der zur Zeit rund 70 Mitglieder hat. Seit 35 Jahren leitet ihn Angelika Binkowski-Nimmert als erste Vorsitzende. Die Projekte in dieser Zeit waren vielfältig, unter anderem stand auch ein Telefonhäuschen im Fokus.

Ein runder Geburtstag wie dieser muss gefeiert werden – deshalb trafen sich Mitglieder, Vorstand und Ehrengäste zu einer Feierstunde in den Räumen der Feuerwehr an der Friedhofsallee. Auch Landrat Thomas Hendele war erschienen, um gleich doppelt seine Glückwünsche zu überbringen. Er erinnerte in seiner Rede an den „zarten Beginn“ des Bürgervereins, der sich unter anderem nach seiner Gründung im April 1959 für eine Telefonzelle im neu erbauten Stadtteil stark gemacht hatte.

Eines der ersten wichtigen Ziele sei die Inbetriebnahme des Kindergartens gewesen, das Engagement gehe aber bis in die heutige Zeit weiter. „So werden auch Flüchtlinge zum Beispiel bei Behördengängen unterstützt – und der Einsatz gegen Vorurteile ist eine segensreiche Tätigkeit.“ Bürgervereine, so Hendele, seien der Kitt der Gesellschaft.

Bürgervereine sind zeitlos wichtig

Auch die 35 Jahre Vorsitz von Angelika Binkowski-Nimmert seien eine Leistung, die man selten antreffe. Besonders schätze Hendele, dass eine offene Diskussion auch zu kontrovers besetzten Themen mit ihr jederzeit möglich sei. Staatssekretär Jan Heinisch betonte, dass Bürgervereine zeitlos wichtig seien und es eben immer diejenigen brauche, an denen sich andere orientieren könnten. „Wenn es nicht irgendjemand tut, tut es keiner. Es braucht immer jemanden, der auch auf die Dinge, die nicht so gut laufen, ein Auge hat.“ 13 Jahre sind Heinisch und Binkowski-Nimmert parallel für Heiligenhauser Belange tätig gewesen – die Zusammenarbeit sei „nicht immer einfach, aber immer konstruktiv“ gewesen.

Beim Benefiz-Fußballturnier werden Fremde seit vier Jahren zu Freunden.
Beim Benefiz-Fußballturnier werden Fremde seit vier Jahren zu Freunden. © Ulrich Bangert

Dieser Punkt ist auch der langjährigen Vorsitzenden wichtig: Das Miteinander mit Verwaltung und Technischen Betrieben sei immer problemlos und produktiv gewesen. Besonders stolz ist sie auf das seit vier Jahren stattfindende Benefiz-Fußballturnier, durch das Fremde zu Freunden wurden und das Neubürger auch angespornt habe, „Deutsch zu lernen, um sich mit ihren Sportkameraden problemlos unterhalten zu können.“

Vorsitzende sucht einen Nachfolger

Angelika Binkowski-Nimmert nutzte die Chance der Feierstunde außerdem, um eine wichtige Mitteilung zu machen: Eigentlich habe sie vorgehabt, im April bei der nächsten Zusammenkunft des Bürgervereins ihr Amt niederzulegen. Das werde sie nun doch nicht tun, hoffe aber trotzdem darauf, „möglichst bald jemanden zu finden, den ich dann in meine Aufgaben einarbeiten kann“. Schließlich soll es dem Nonnenbruch auch in den nächsten Jahrzehnten nicht an tatkräftiger Unterstützung durch engagierte Bewohner fehlen.

>> Der Nonnenbruch soll bunt blühen

  • Für dieses Jahr ist an mehreren Stellen im Stadtteil vom Bürgerverein eine bunte Bepflanzung geplant: Damit der Nonnenbruch summen kann, also Insekten viel Futter finden.
  • In der „Nonnenbrucher Chronik 1959 – 2009“, herausgegeben vom Bürgerverein Nonnenbruch, findet sich ein Abriss von 50 Jahren Stadtteilgeschichte.