Heiligenhaus. . Zum dritten Mal veranstaltet der Bürgerverein das Fest der Nationen. Anwohner wehren sich gegen das negative Image des Heiligenhauser Stadtteils.
Vier Mannschaften, ein Ziel: Beim Fest der Nationen des Bürgervereins Nonnenbruch war wieder einiges los. Bei bestem Fußballwetter fand das dritte Benefizturnier des Bürgervereins statt. Auf dem frisch hergerichteten Bolzplatz traf die Thekenmannschaft der Gaststätte Zur Knolle auf die Teams der Firmen Binici und Montero sowie den Asylbewerbern aus der Harzstraße, die ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholten. Sie verteidigten erfolgreich den Wanderpokal. Den zweiten Platz erkämpfte sich die Thekenmannschaft, gefolgt von den Teams Montero und Binici.
Der Sieg stand bei dem Turnier jedoch nicht im Vordergrund, sondern der Spaß an der Bewegung und der Gemeinschaft. „Ich finde es super, wie die jungen Leute Spaß dabei haben und sich in Mannschaften integrieren können“, fand Angelika Binkowski-Nimmert und meinte die Asylbewerber aus der Oberilp. „Einige haben bei den ersten beiden Turnieren so viel Freude am Fußballspiel bekommen, dass die bei der SSVg mitspielen. Die waren nun auch dabei, es machte sich bemerkbar, dass sie gut im Training sind.“
Schlechtes Image ist nicht gerechtfertigt
Wegen der Ferien hatte Theo Dimitriou nicht so viel Zeit, seine Thekenmannschaft zu trainieren. „Aber die Leute geben sich Mühe“, so der Wirt der Knolle, der sich darüber ärgert, dass der Nonnenbruch ein schlechtes Image hat. „Es ist hier so wie in jedem anderen Stadtteil auch“, so seine Erfahrung.
„Der Nonnenbruch ist kein Schwerpunkt für Kriminalität“, konnte Polizist Holger Müller bestätigen, obwohl das nicht sein Bezirk ist. „Ansonsten ist das ein schönes Turnier“, fand der Bezirksbeamte für die westlichen und nördlichen Bereiche der Stadt und widmete sich dann einem kleinen Mädchen, das von dem Streifenwagen so begeistert war.
Geld kommt der Sozialarbeit im Stadtteil zugute
Großzügige Unterstützung gab es durch die Firmen Binici und Montero. Firmeninhaber Antonio Montero, begeisterter Fußballer und Sponsor eines Velberter Fußballclubs, trat zusammen mit seinen Mitarbeiter das Leder, außerdem hatte er sämtliche Getränke gestiftet. Da Sport nicht nur durstig, sondern auch hungrig macht, versorgte die Familie Binici Spieler und Zuschauer mit einem herzhaften Döner. „Wir unterstützen solche Aktivitäten gerne“, so Gamze Binici und haute eine ordentliche Portion Tsaziki auf die Teigtasche mit Salat und Hühnerdöner. Kaffee gab es vom Bürgerverein, etliche Nonnenbrucher Hausfrauen hatten Kuchen gestiftet.
Gebacken wurde in der Oberilp: Sozialarbeiterin Juliane Steinhard hatte in der Unterkunft mit den dort lebenden Frauen ein ganzes Blech mit Kirschstreusel zubereitet. Am Ende konnte sich Binkowski-Nimmert über 580 Euro Reingewinn freuen. „Das Geld bleibt im Nonnenbruch und kommt der Stadtteilsozialhilfe zugute. Wir haben gehört, dass etliche Frauen von hier lebenden EU-Bürgern schwanger sind. Die brauchen bald Babyausstattung und Kinderwagen.“