Heiligenhaus. . Im Stadtteil ist man bemüht, die Anliegen aller Altersgruppen im Blick zu haben. Vorstand wünscht sich zur Unterstützung jüngere Mitglieder.

Wenn die Jugendlichen im Nonnenbruch eine Bitte haben, dann wenden sie sich manchmal direkt an den Bürgerverein. „Für die Basketballanlage auf dem Bolzplatz haben sich die Nutzer ein Fangnetz gewünscht, damit die Bälle nicht immer so weit wegspringen“, erzählt Angelika Binkowski-Nimmert, erste Vorsitzende des Bürgervereins Nonnenbruch, der zur Zeit rund 70 Mitglieder hat. Sie redete mit der Verwaltung über den Wunsch, das Netz wird demnächst installiert. Denn der Bürgerverein gilt eben als zuverlässiger Mittler.

Gegründet wurde der Verein im April 1959 mit 62 Mitgliedern, diese Zahl stieg in den folgenden Jahren bis auf 140 an. Die Aufschließung des Siedlungsgebietes am Nonnenbruch geschah 1956, der Ortsteil sollte Ost-Aussiedlern eine neue Heimat geben. Dementsprechend wurden auch die Straßen nach den Gebieten und Städten benannt, aus denen die Bewohner kamen, wie zum Beispiel die Königsberger oder Danziger Straße.

Dreck-Weg-Tag und Fußballturnier

„Und die Bewohner haben sich dann im Bürgerverein für ihre Wünsche eingesetzt, eines der ersten wichtigen Ziele war der Kindergarten, der 1972 eröffnet wurde“, berichtet Binkowski-Nimmert. Aber auch die Gehwege waren beispielsweise Thema. Die Zusammenarbeit mit Verwaltung und technischen Betrieben, das ist ihr wichtig, sei über die vielen Jahre hinweg immer problemlos und produktiv gewesen. Nun aber kämpft auch der BV Nonnenbruch mit der Altersstruktur seiner Mitglieder.

Beim zweiten Dreck-Weg-Tag im Nonnenbruch wurde das Gelände um den Bolzplatz besonders gründlich aufgeräumt.
Beim zweiten Dreck-Weg-Tag im Nonnenbruch wurde das Gelände um den Bolzplatz besonders gründlich aufgeräumt. © Ulrich Bangert

„Ich wünsche mir sehr, dass junge Leute nachrücken, denn es gibt viel zu tun“, weist Angelika Binkowski-Nimmert, die seit stolzen 34 Jahren den Vereinsvorsitz innehat. „Es wäre wichtig, dass sich Bürger für das Grün im Stadtteil einsetzen und für ein gutes Miteinander.“ Momentan organisiert der Bürgerverein den jährlichen Dreck-Weg-Tag, bei dem gemeinsam Müll aufgesammelt wird, richtet seit vier Jahren das Benefiz-Fußballturnier auf dem Bolzplatz aus und kümmert sich um Anliegen der Bürger – „wir haben zum Beispiel dafür gesorgt, dass es bei Lidl die treppenfreie Zuwegung für ältere Leute gibt.“

Baustelle soll Ende des Jahres fertig sein

Von den 70 Mitgliedern sind allerdings nur circa 20 aktiv in Unternehmungen involviert, so die Schätzung der Vorsitzenden, die ihren Posten hauptsächlich deswegen noch behält, „weil ich die Hoffnung habe, dass sich engagierte Nachfolger

Für das kommende Jahr haben die Mitglieder des Vereins schon eine neue Aktion geplant: Im Zuge von „Der Nonnenbruch summt“ soll an mehreren Stellen, wie auch auf der neu gestalteten Grünfläche an der Stettiner Straße, für eine bunte Bepflanzung und damit hoffentlich auch für viel Futter für Insekten gesorgt werden. Bis Ende 2018 soll die große Baustelle dann auch den Verkehr im Stadtteil wieder verbessern. „Ich persönlich finde gut, was hier verändert wird.“

>>> BÜRGERVEREIN HAT EIGENES BUCH ERSTELLT

  • In der „Nonnenbrucher Chronik 1959 – 2009“, herausgegeben vom Bürgerverein Nonnenbruch, findet sich ein Abriss von 50 Jahren Stadtteilgeschichte mit vielen historischen Bildern. Die dritte Auflage des Buchs ist im Mai 2016 erschienen.
  • Die Mitgliedschaft im Verein ist günstig: Für zwölf Euro im Jahr können Interessierte sich einbringen oder den Verein zumindest passiv unterstützen.