Ratingen/Heiligenhaus. . Neue Ampelanlagen sollen den Stau auf Brachter Straße deutlich mindern. Während der Bauarbeiten drohen aber monatelange Verkehrsbehinderungen.
Für unzählige Pendler ist der Stau auf der Brachter Straße (L422) in Ratingen-Homberg seit Jahrzehnten ein Ärgernis. Auf dem Weg zum Autobahnkreuz Ratingen-Ost (A3/A44) stehen auch viele Heiligenhauser morgens in der Blechlawine, die sich teils bis in die Hofermühle zurückstaut. Besonders nach der Freigabe des ersten A44-Teilstücks zwischen Hetterscheidt und der Hofermühle hat sich die Verkehrsituation nochmals verschärft. Nachmittags staut es sich dann in der Gegenrichtung vom Autobahnkreuz kommend. Doch in diesem Jahr sollen moderne Ampelanlagen in Homberg endlich Abhilfe schaffen. Während der Bauzeit drohen aber monatelange Verkehrsbehinderungen.
Eine der Hauptursachen für die Staus sind die alten Ampelanlagen auf der Brachter Straße, die einen ordentlichen Verkehrsfluss verhindern. Da der Lückenschluss der A44 nicht vor Ende 2022 kommen wird, sieht die Politik angesichts der Blechlawine in Homberg schon länger Handlungsbedarf. „Wir haben nach der Landtagswahl ein Digitalisierungsprogramm für Ampelsteuerungen auf den Weg gebracht. Dieses Projekt hier in Homberg wird einen großen Beitrag leisten, um die Staus zu mindern“, so Staatssekretär Jan Heinisch.
Maßnahme dauert vier Monate
An fünf Kreuzungen zwischen Schöllersfeld (Verlängerung der Ratinger Straße, siehe Karte) und Dorfstraße sollen ab Juli rund vier Monate lang die Ampelanlagen erneuert werden, erklärt Christoph Jansen, Leiter der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen.NRW: „Wir wollen die fünf Ampeln so verknüpfen, dass sie miteinander kommunizieren.“ Videokameras nähmen dabei den Verkehrsfluss auf und könnten so einen ganzen Pulk von Autos noch bei Grüner Welle passieren lassen, anstatt auf Rot zu schalten.
Die Baumaßnahme solle zu Beginn der Sommerferien mit den beiden Kreuzungen Dorfstraße und Steinhauser Straße starten, nach und nach folgten die übrigen drei Verkehrsknoten. „Die Arbeiten an einer Kreuzung dauern jeweils mehrere Wochen“, erklärt Jansen. Dazu müsse die Straße halbseitig gesperrt werden, Baustellenampeln würden dann den Verkehr regeln. Mit Verkehrsbehinderungen sei zu rechnen, so Jansen weiter: „Das werden vier harte Monate, aber wir erhoffen uns danach eine deutliche Verbesserung.“
Fahrbahn wird unter Vollsperrung saniert
Doch nicht nur die Ampeln werden erneuert, auch die Fahrbahn soll saniert werden. Wenn an zwei Kreuzungen gearbeitet wird, soll jeweils an einem Wochenende im Bereich dazwischen neu asphaltiert werden. „Der jeweilige Abschnitt wird dann für das eine Wochenende voll gesperrt“, erklärt Christoph Jansen. Umleitungen führen dann durch die Hofermühle, über die Rohdenhauser Straße und auch über Hösel.
Wenn die A44 in einigen Jahren komplett fertig ist, erwarten alle Beteiligten nochmals eine deutliche Entlastung für die L422. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Ampelanlagen schon früher für deutlich weniger Staus auf der Brachter Straße sorgen werden.
>> INFOBOX
- Der gesamt Bauabschnitt (Schöllersfeld, Metzkausener Straße, Am Rosenbaum, Steinhauser Straße und Dorfstraße) in Ratingen-Homberg ist rund 1,2 Kilometer lang.
- Straßen.NRW schätzt die Baukosten auf eine Million Euro, da umfangreiche Tiefbauarbeiten erforderlich seien. Ein Viertel der Summe zahlt der Bund, den Rest übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen.