Homberg/Heiligenhaus. Auch Heiligenhauser stehen auf dem Weg nach Ratingen oder zu den Autobahnen im Stau. Noch ist unklar, wann die alten Ampeln ausgetauscht werden.

Autofahrer brauchen auf der Brachter Straße im benachbarten Ratingen-Homberg derzeit wieder viel Geduld. In der Blechlawine, die sich morgens und nachmittags im Berufsverkehr in Richtung A 3 und A 44 quält, stehen auch viele Heiligenhauser Pendler. Einer von ihnen ist Lutz Strenger, der die Strecke schon lange fährt. „Das Problem gibt es ja bereits seit Jahren. Derzeit ist es aber besonders schlimm“, berichtet der Heiligenhauser, der sich morgens gegen viertel vor Sieben auf den Weg nach Düsseldorf macht. Zehn bis 15 Minuten mehr müsse er auf jeden Fall einplanen, wenn sich der Verkehr mal wieder in die Hofermühle oder bis nach Meiersberg zurückstaut. „Nachmittags ist es dann ab 15 Uhr das gleiche Bild in die andere Richtung“, so Strenger.

Zu dieser Jahreszeit sind zwar für gewöhnlich viele Autos auf den Straßen unterwegs, weil kaum jemand Urlaub hat. In Homberg sei es aber noch aus einem anderen Grund seit dieser Woche besonders schlimm, vermutet Strenger. „Nachdem die Baustelle in der Dorfstraße abgebaut wurde, ist dort die Ampel wieder in Betrieb genommen worden. Und schon dauert es länger“, sagt der Pendler. Nach der Dorfstraße gehe es dann zügiger voran.

Stau auch Thema im Wahlkampf

Der alltägliche Stau in Homberg war seinerzeit auch Thema im NRW-Landtagswahlkampf. Der ehemalige Heiligenhauser Bürgermeister und jetzige Staatssekretär Jan Heinisch hatte unter anderem mit der CDU auch in Homberg auf Plakaten für einen Austausch der Ampelanlagen geworben.

Mit einem Sofortprogramm zur digitalen Steuerung von Ampelanlagen will die schwarz-gelbe Landesregierung sich des Themas annehmen. „Das Programm ist im Landeshaushalt 2018 enthalten, der kurz vor der Verabschiedung steht“, so Heinisch auf WAZ-Anfrage. Auch die Pendler, die durch Homberg müssen, habe man im Blick. „Ich gebe mir große Mühe, das Verkehrministerium auf die Lage in Homberg hinzuweisen.“

Interview mit Staatssekretär Jan Heinisch

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    Die Zeit könnte durch Teilöffnung der A44 drängen

    Bei Straßen NRW sei dieses digitale Programm allerdings noch nicht bekannt, sagt Gregor Hürter von der Regionalniederlassung Niederrhein. „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit der Stadt Ratingen. Angedacht ist eine Erneuerung der Ampelanlagen 2018/19.“ Straßen NRW würde bei einem Austausch der Ampelanlagen auch direkt die Fahrbahn sanieren, sagt Hürter. Wie lange das dauern würde und mit welchen Verkehrsbehinderungen dann zu rechnen sei, stehe aber noch nicht fest, da auch noch nicht klar sei, wann genau die Ampeln überhaupt ausgetauscht werden sollen.

    Doch die Zeit drängt womöglich. Denn wenn das erste Teilstück der A44 (siehe Infokasten) erst einmal offen ist, könnte noch mehr Verkehr durch die ‘Autobahnlücke’ Homberg fließen, befürchtet beispielsweise Lutz Strenger. „Oder die nehmen dann die Ausweichstrecke über Hösel und dort geht es nicht voran.“

    >>> WARUM ES PROBLEME GEBEN KÖNNTE

    • Der Ostabschnitt des Lückenschlusses der A44 von Hetterscheidt bis Hofermühle soll nun im Februar oder März eröffnet werden.
    • Bis der Westabschnitt offen ist, dürfte es noch drei oder vier Jahre dauern. Der Hofermühle droht dann auch mehr Verkehr, der in Anschlussstelle der von der Autobahn abfährt.