Heiligenhaus. . Zwei Gewerbegebiete sollen Glasfaserleitungen erhalten. Haushalte in bislang unversorgten Bereichen können sich auf schnelleres Internet freuen.

Einige Heiligenhauser dürfen sich bald auf schnelleres Internet freuen. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wird die Telekom in mehreren Bereichen in der Stadt die digitale Infrastruktur ausbauen, so dass höhere Geschwindigkeiten erreicht werden können. „Die Verwaltung hat intensive Gespräche geführt und wir sind froh, dass sich da etwas tut“, sagt Wirtschaftsförderer Peter Parnow. Von den höheren Internetgeschwindigkeiten sollen sowohl Unternehmen als auch private Haushalte profitieren.

Ein großes Projekt wird die Versorgung des künftigen Innovationsparks mit Glasfaseranschlüssen direkt bis ins Unternehmensgebäude sein. Mit diesen Anschlüssen lassen sich Daten mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit (1000 Mbit/Sekunde) senden und empfangen.

Schnelle Leitungen sind für Firmen extrem wichtig

Zum Vergleich: Viele Haushalte surfen noch mit unter 100 Mbit/Sekunde. „Breitband-Internet ist einer der entscheidenden Standortfaktoren für Unternehmen und steht oft ganz oben auf der Liste“, verdeutlicht Peter Parnow die Bedeutung des Breitband-Ausbaus für den Wirtschaftsstandort Heiligenhaus.

Seit einigen Wochen laufen bereits die Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt des Gewerbegebiets an der Friedhofsallee. Parnow: „Die Telekom ist ebenfalls startklar, im Sommer sollen die Anschlüsse an die Haupttrasse gelegt werden.“ Das Unternehmen selbst wollte auf WAZ-Anfrage keine konkreten Angaben machen.

Gewerbegebiete in Hetterscheidt sollen angeschlossen werden

Auch die Gewerbegebiete Hetterscheidt Nord und Hetterscheidt Süd-Ost sollen mit schnelleren Glasfaserleitungen versorgt werden. Vor dem Netzausbau durch Netcologne hätten die Firmen oft mit einstelligen Mbit-Raten pro Sekunde arbeiten müssen, erinnert sich Peter Parnow. Während dort derzeit durch das sogenannte Vectoring-Verfahren (auf der „letzten Meile“ vom Verteilerkasten zum Kunden liegen Kupferkabel. Störsignale werden mit Vectoring ausgeschaltet, was für eine schnelle Geschwindigkeit sorgt) bis zu 100 Mbit/Sekunde möglich sind, soll sich das nach dem Ausbau durch die Telekom verzehnfachen.

Ob die Glasfaserleitungen in Hetterscheidt verlegt werden, steht aber noch nicht fest. Die Telekom führt derzeit Verkaufsgespräche mit den Unternehmen. „Wenn eine gewisse Quote an Interessenten erreicht ist, soll der Ausbau realisiert werden“, erklärt Wirtschaftsförderer Parnow, der in diesem Fall mit einem Beginn der Arbeiten noch in diesem Jahr rechnet.

Zwei Bereiche rund um die Innenstadt werden erschlossen

Profitieren sollen auch bislang noch unterversorgte Heiligenhauser Haushalte. Beim Ausbau des Glasfasernetzes vor zwei Jahren musste Netcologne aus rechtlichen Gründen zwei Bereiche rund um die Hauptverteiler der Telekom außen vor lassen. Konkret geht es um einen Radius von 500 Metern rund um die Ecke Am Hanholz/Rheinlandstraße und Bergstraße/Ecke Südring (siehe Karte). „Hier war Vectoring bislang nicht möglich, es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, an schnelles Internet angebunden zu werden, beispielsweise für Kabelkunden“, erklärt Peter Parnow.

Hier wird das Netz ausgebaut.
Hier wird das Netz ausgebaut. © Gerd Bertelmann

Die Telekom, so Parnow weiter, habe nun nach Verhandlungen mit der Verwaltung einen Ausbau dieser beiden Bereiche im Vectoring-Verfahren (bis zu 100 Mbit) zugesagt. Mit dem Ausbau soll noch in diesem Jahr begonnen werden.

Weiterhin unterversorgt ist bislang die Hofermühle, wo die Anwohner oft mit einstelligen Mbit-Raten auskommen müssen. Bislang sei der Netzausbau dorthin offenbar für keinen Betreiber wirtschaftlich gewesen, so Parnow. Das könne sich aber ändern, wenn das Glasfasernetz durch den Innovationspark schon einmal näher an die Hofermühle herangerückt sei. „Wir prüfen auch, ob es Fördergelder für einen Ausbau gibt und haben auch noch weitere Optionen im Blick.“ Zunächst können sich aber erstmal andere Heiligenhauser auf schnelles Internet freuen.

>> Heiligenhaus steht im Landesvergleich gut da

  • Zahlen des Breitbandatlas NRW zufolge haben in Nordrhein-Westfalen 88,3 Prozent der Einwohner einen Internetanschluss, der Geschwindigkeiten über 50 Mbit/Sekunde ermöglicht.
  • Der Kreis Mettmann liegt hier leicht über dem Landesdurchschnitt mit 92,5 Prozent.
  • Im Kreis Mettmann selbst belegt Heiligenhaus knapp hinter Monheim den zweiten Platz. 97,7 Prozent der Haushalte können demnach mit mehr als 50 Mbit/Sekunde surfen.