Heiligenhaus. . Die letzten Meter des Hochgeschwindigkeitsinternets in Heiligenhaus wurden verlegt. Einige nutzen es bereits, doch nicht alle können das tun.

  • Die Firma Netcologne hat in Heiligenhaus die letzten Meter des Glasfasernetzes verlegt
  • Rund 11 000 Haushalte und Firmen können das schnelle Internet künftig nutzen
  • Die Schulen sollen aber erst später angeschlossen werden, so Dezernent Michael Beck

Während die A 44 noch etwas auf sich warten lässt, ist die Datenautobahn für Heiligenhaus inzwischen fertig gestellt. Netcologne hat an der Ruhrstraße in Isenbügel das letzte Technikgehäuse aufgestellt. „Rund 11 000 Heiligenhauser Haushalte können nun das schnelle Internet nutzen“, teilt Netcologne auf WAZ-Anfrage mit. Rund 24 Kilometer Glasfaserkabel wurden verlegt, 3,8 Millionen Euro zahlte Netcologne dafür.

Einige Bereiche wie die Hofermühle seien jedoch derzeit aus wirtschaftlichen Gründen aufgrund der hohen Tiefbaukosten nicht erschließbar, so eine Unternehmenssprecherin: „Außerdem haben wir für die beiden Nahbereiche rund um die Rheinlandstraße Nummer 40 und die Bergstraße Nummer 12 von der Bundesnetzagentur keine Ausbauzusage erhalten, so dass diese nachträglich von der Telekom erschlossen werden müssen.“ Sollte sich die Möglichkeit einer Mitverlegung in den betroffenen Bereichen ergeben, werde man das erneut prüfen.

Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s möglich

Durch die Glasfasertechnologie und das sogenannte Vectoring-Verfahren können die angeschlossenen Haushalte künftig Daten mit bis zu 100 Mbit pro Sekunde senden und empfangen. Vorher waren Bandbreiten mit maximal 16 Mbit möglich. Rund 200 Heiligenhauser Kunden seien bereits auf das Netz geschaltet und weitere 150 vor registriert, berichtet das Unternehmen.

Um das schnelle Internet nutzen zu können, muss ein Kunde nicht zwangsläufig zu Netcologne wechseln. „Das Netz wurde von uns als Open Access gebaut und kann seit der Freischaltung auch von anderen Anbietern genutzt werden. Zu den Modalitäten müssen sich die Nutzer bei ihrem Anbieter informieren, ob er diese Leistung anbietet“, so die Netcologne-Sprecherin. Bei Routern, die älter als zehn Jahre seien, könne es problematisch werden. Diese müssten in der Regel ersetzt werden.

Durch diese Kanäle verlaufen die Glasfaserkabel.
Durch diese Kanäle verlaufen die Glasfaserkabel. © Jens Büttner/Dpa

Während viele Haushalte das schnelle Internet nun nutzen können, müssen die Heiligenhauser Schulen noch etwas warten. Über die Telekom seien alle Schulen zu besonderen Kondition bereits am Netz und damit auch zufrieden, so Verwaltungschef Michael Beck. „Die letzten Meter Anschluss zu Netcologne würden aber 70 000 bis 100 000 Euro kosten, das ist momentan ausgeschlossen.“ Die Stadt warte nun auf das Digitalisierungsprogramm des Bundes, dann könne man mit den Schulen das Thema Glasfaseranschluss angehen.

Glasfasernetz auch für den Innovationspark

Mit deutlich schnelleren Datenraten von bis zu 400 Mbit können die Heiligenhauser Firmen arbeiten. Rund 350 Betriebe können hier angeschlossen werden. Noch mehr sollen es werden, wenn der Innovationspark am Grünen Jäger kommt. „Auch dorthin werden Glasfaserkabel verlegt. Ohne schnelles Internet funktioniert ein Gewerbegebiet heute nicht mehr“, sagt Anne van Boxel von der Wirtschaftsförderung. Der Auftrag für die Verlegung des Netzes werde beizeiten ausgeschrieben.

>>> INFOS IM SHOP AN DER HAUPTSTRASSE

  • Informationen gibt es im Laden von Netcologne an der Hauptstraße 191. Dort beantworten Berater des Kooperationsunternehmens Thold-IT die relevanten Fragen.
  • „Der Shop soll eine langfristige Anlaufstelle für Heiligenhaus bleiben“, stellt Netcologne auf Anfrage klar. Einige Bürger hatten befürchtet, er werde nach dem Ausbau bald wieder schließen.
  • Der Ladenhat immer montags bis freitags von 9.30 bis 18 Uhr und samstags von 9.30 bis 13 Uhr geöffnet.