Heiligenhaus. Im Juni ist eine offene Veranstaltung geplant. Bis dahin können die Bewohner des Heiligenhauser Stadtteils Wünsche und Ideen äußern.

Unter dem Motto „Gemeinsam für den Nonnenbruch“ möchte die Stadt Heiligenhaus herausfinden, was die Bewohner des Stadtteils beschäftigt und was sie sich für ihre Nachbarschaft wünschen. Erste Ergebnisse der Umfrage wurden vergangene Woche im Familienzentrum vorgestellt.

Ein kleines, buntes Kärtchen fanden die Bewohner des Nonnenbruchs zu Jahresbeginn in ihren Briefkästen, gefragt wurde darauf nach Wünschen, danach,was fehlt und dem Ist-Zustand. „Es sind leider bis heute nur wenige Karten zu uns zurückgekommen, aber die haben alle den gleichen Tenor“, berichtet Stephanie Dellit, Koordinatorin des Projekts. „Gefragt sind eigentlich immer Kontakt- und Einkaufsmöglichkeiten, insbesondere ein Seniorentreff oder Café. Die anderen großen Fragen sind die nach Sicherheit und Sauberkeit, die Teilnehmer wünschen sich eine bessere Beleuchtung an manchen Ecken oder mehr Reinigung.“

Wunsch nach attraktiven Spielplätzen

Das entspricht wiederum auch den Ergebnissen ihrer Gespräche mit Bürgern im Stadtteilbüro, überrascht war Dellit nach der Auswertung nicht. Das Bedürfnis nach Sicherheit sei demnach besonders groß, einige Bürger hätten Bedenken, ihre Kinder alleine durch den Nonnenbruch laufen zu lassen. Laut Polizei gebe es wohl eine wahrnehmbare Andersartigkeit einiger Mitbürger aus dem osteuropäischen Raum, aber faktisch kein erhöhtes Sicherheitsrisiko.

Diese Antwortkarten können die Bewohner des Nonnenbruchs auch weiterhin abgeben. 
Diese Antwortkarten können die Bewohner des Nonnenbruchs auch weiterhin abgeben.  © Husemeyer

Für den Nachwuchs wünschen sich die Nonnenbrucher zum einen attraktive Spielplätze, zum anderen mehr Kita-Plätze – und wenn möglich, mehr Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Im Juni des Jahres soll eine Open-Space-Veranstaltung (offen für alle) im Nonnenbruch stattfinden (der genaue Tag steht noch nicht fest), bei der die vorgegebenen Themen mit den Teilnehmern diskutiert werden, damit gegebenenfalls bald an die Umsetzung der dringlichsten Ideen gegangen werden kann. Bereits zur Auswertung am letzten Donnerstag kamen Vertreter von Politik und Polizei, um sich die Präsentation anzusehen.

Stimme der Bewohner ist wichtig

„Wichtig ist uns, dass wir den Menschen im Nonnenbruch nichts aufdrücken wollen. Die Stimme der Bewohner ist das Wichtigste. Es wäre schlecht, wenn die, die hier leben, sich etwas ganz anderes wünschen als das, was die Stadt denkt.“ Deswegen liegt es Stephanie Dellit und ihrem Team auch sehr am Herzen, dass sich noch möglichst viele weitere Bürger mit ihrer Meinung beteiligen.

Der Nonnenbruch grenzt am Süden an die A44.
Der Nonnenbruch grenzt am Süden an die A44. © Blossey

Eine weitere Gelegenheit dazu wird am bundesweiten Tag der Nachbarschaft, am 24. Mai, gegeben sein. Die Leiterin des Familienzentrums Nonnenbruch, Kirsten Langenkamp, und Stephanie Dellit planen eine Veranstaltung, die alle Bürger ansprechen soll. „Momentan denken wir an ein gemeinsames Frühstück, es soll die Gelegenheit für einen Austausch zwischen noch Unbekannten sein.“

Eine Open Space-Veranstaltung wie die im Juni geplante hat es übrigens schon einmal im Nonnenbruch gegeben: 2011 kamen einige Ideen für den Stadtteil zusammen, geblieben ist als positives Beispiel der Bürgerbus, der seitdem durch den Nonnenbruch fährt und gerade von Senioren nach wie vor rege genutzt wird.

>>> KARTEN GIBT ES IM FAMILIENZENTRUM

  • Die Umfragekarten können immer noch ausgefüllt und abgegeben werden. Erhältlich sind sie im Familienzentrum, Werkerhofplatz 2.
  • Charakteristisch für Open Space (englisch: offener Raum) - Veranstaltungen ist die inhaltliche Offenheit. Teilnehmer geben Themen vor und erarbeiten in Gruppen mögliche Strategien.