Heiligenhaus. . Zehn Flächen in der Stadt wurden Ende 2016 auf Beschluss der Politik aufgegeben. Auf einigen Arealen sollen Wohnhäuser entstehen.

Um die aufgegebenen Spielplätze in der Stadt ist es sprichwörtlich etwas still geworden. Bereits im Oktober 2016 hatte die Politik entschieden, zehn Flächen stillzulegen und dafür Spielplätze an anderer Stelle im Stadtgebiet aufzuwerten (siehe Infokasten). Auf einigen der aufgegebenen Areale läuft derzeit noch der Rückbau, mehr oder weniger konkrete Pläne für die Nutzung danach gibt es auf allen Flächen.

Wohnbebauung soll kommen

Relativ konkret sind die Gedankenspiele beispielsweise bei den Spielflächen Roßdeller Straße, Dresdener Straße und am Haydnweg, wo nach einem Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses aus 2017 Wohnbebauung entstehen soll. „An der Roßdeller Straße sind die Spielgeräte komplett zurückgebaut“, sagt Rolf-Peter Dixken von den Technischen Betrieben, lediglich Bänke und Mülleimer stehen dort (noch). „Möglich ist dort laut Baurecht ein Mehrfamilienhaus“, sagt Stadtplanerin Nina Bettzieche. Am Haydnweg und an der Dresdener Straße würden sich freistehende Einfamilienhäuser anbieten. Details zu den Projekten sind allerdings noch nicht öffentlich.

An der Spessartstraße haben die Anlieger Interesse an der stillgelegten Spielfläche, von der die Geräte bereits komplett entfernt wurden. Hier habe es 2016 den Beschluss gegeben, das Areal zu veräußern, damit die Anlieger ihre privaten Gärten erweitern können. Der öffentliche Weg soll erhalten bleiben.

Große Aktion am Christine-Teusch-Weg geplant

An der Leipziger Straße stehen noch zwei Spielgeräte. „Die wurden durch Sturm Ela beschädigt und instand gesetzt. Wir müssen schauen, ob sie wiederverwertbar sind“, sagt Rolf-Peter Dixken. Für die Zukunft gibt es mehrere Optionen: Einen Parkplatz, die Erweiterung von privaten Gärten an dieser Stelle oder die Erweiterung des Familienzentrums Nonnenbruch auf dieser Fläche. Wobei die letzte Option am wahrscheinlichsten sei.

An der Gustav-Heinemann-Straße sind die Geräte bereits zurückgebaut, nur der Fallschutz und etwas Ausstattung sind noch vorhanden. Hier soll nach dem Willen der Politik eine Grünfläche entstehen.

Gleiches wurde auch für den ehemaligen Spielplatz am Christine-Teusch-Weg beschlossen. „Die Spielgeräte sind noch komplett vorhanden und sollen im September oder Oktober abgebaut werden. Das wird aber etwas schwieriger, weil wir ein großes Metallspielgerät mit einem Autokran entfernen müssen“, sagt Dixken. Auch mit einem Pilz befallene Eschen müsse man dort noch entfernen.

Neuer Spielplatz in der Heide angedacht

Der Bolzplatz Zum Wassermangel soll nach dem Rückbau auch der Natur überlassen werden. „In dem Naturschutzgebiet ist eine Bebauung ausgeschlossen“, sagt Nina Bettzieche. Unklar sei noch, ob und in welchem Maße konkret aufgeforstet werden soll.

Schon länger zurückgebaut ist der Spielplatz an der Rhönstraße. „Das Gelände dort ist quasi schon zu einer Grünfläche geworden“, sagt Nina Bettzieche.

Auch an der Kita Steppkeshaus dürfen sich die Kinder über ein neues Spielgerät freuen.
Auch an der Kita Steppkeshaus dürfen sich die Kinder über ein neues Spielgerät freuen. © Ulrich Bangert

Eine der aufgegebenen Spielflächen könnte zumindest zum Teil erhalten bleiben: Das Areal am Mönchssiepen gehört der dortigen Siedlergemeinschaft, ist mit städtischen Spielgeräten bestückt und für die öffentliche Nutzung freigegeben. Zumindest die Tischtennisplatte wollen die Bürger erhalten.

Eine neue Spielfläche könnte dagegen in der Heide entstehen. Im geplanten Neubaugebiet zwischen Südring und Kurt-Schumacher-Straße (Bebauungsplan 78) wünsche sich die Politik einen Spielplatz, so Nina Bettzieche. Dann, so Jugendamtsleiter Thomas Langmesser, müsse man aber anderer Stelle eine Fläche aufgeben. „Wir haben ein Überangebot an Spielplätzen und das Freizeitverhalten der Kinder hat sich auch verändert.“ Zudem sei die Pflege aufwendig. So soll künftig mehr in Qualität statt Quantität investiert werden.

>>> EINIGE SPIELFLÄCHEN ERHALTEN NEUE GERÄTE

  • Mehrere Spielplätze sollen zunächst mit rund 240 000 Euro aufgewertet werden.
  • An der Pestalozzistraße sollen die Kita und der Bolzplatz neue Geräte erhalten, ebenso die Kita Steppkeshaus und der Spielplatz an der Thomas-Dehler-Straße. Auch die Grundschulen St. Suitbertus und Regenbogen sollen profitieren.
  • Im John-Steinbeck-Park stehen rund 200 000 Euro für einen Leuchtturmspielplatz bereit.