Heiligenhaus. . Im Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit gibt Heinrich Röhr einen Überblick über die Sicherheit im Stadtgebiet. Und kann Sorgen nehmen.

Keine greifbare Bedrohungslage, kaum Kriminalität: Nur eine positive Bilanz ziehen, so Heinrich Röhr, Leiter der Heiligenhauser Polizeiwache, könne man über die Situation im Stadtgebiet, „was die Sicherheit angeht, aber auch die Beziehung zwischen Ordnungsamt und Polizei.“ Der Sozialausschuss hatte auf seiner Sitzung im November einen Lagebericht der Polizei im Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit gefordert; dieser fand am Mittwochabend statt.

Einen kompletten Bericht für 2018, stellt Röhr zu Beginn klar, könne er noch nicht liefern; zunächst müsse noch der Bericht des NRW-Innenministers und des Landrats abgewartet werden. „Es zeichnet sich jedoch ab, dass wir 50 Prozent weniger Wohnungseinbrüche haben und Heiligenhaus und Wülfrath im Kreisvergleich weiter eine Oase bleiben.“

Zusammenarbeit unter den Behörden laufe gut

Öfters im Stadtgebiet gemeinsam unterwegs sind die Polizei, das Ordnungsamt samt Stadtwacht, hier 2016.
Öfters im Stadtgebiet gemeinsam unterwegs sind die Polizei, das Ordnungsamt samt Stadtwacht, hier 2016. © Ulrich Bangert

Besonders gut, betont Röhr, verlaufe die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und anderen Behörden. So habe sich die Stadt im Bereich Leistungsbetrug bei der Familienkasse Expertise eingeholt, wie man solchen Fällen auf die Schliche kommen könne. Auch gemeinsame, groß angelegte Kontrollen rund um das Thema Zoll und Spielhallen seien mittlerweile sogar im Kreis als erfolgreiches Vorbild bekannt. Und: „Regelmäßig werden die städtischen Parks, auch in gemeinsamen Aktionen mit der Stadtwacht, kontrolliert. Wir sind präsent, das macht öffentliche Sicherheit auch aus“, so Röhr.

Dass die Polizei bei einigen Großveranstaltungen auch mehr Präsenz zeigen könne, wie beim Karnevalszug und dem Panoramaweglauf, liege auch an der guten Organisation der ausführenden Vereine. „Dadurch, dass selber Ordner gestellt werden, können wir unser Personal viel effektiver einsetzen“, lobt er.

Keine Probleme mit bulgarischen Mitbürgern

Klar stellt Röhr aber auch eins: Es gebe kein Problem mit bulgarischen Mitbürgern in Heiligenhaus. Gerüchte über eben solche waren Grund für den Sozialausschuss gewesen, diesen Lagebericht einzufordern. Denn viele Geschichten habe man gehört, auch im Bereich des Umfelds der Harzstraße 9, in dem viele Asylsuchende leben, sei es zu Konflikten gekommen. „Dort selber wohnt kein einziger Bulgare“, stellt Röhr klar. Auch war im Sozialausschuss gefordert worden, dass die Polizei hier mehr Streife fahren solle. „Hier, genauso wie an den Unterkünften Ludgerusstraße und Friedhofsallee, fährt jeder Streifenwagen in seiner Dienstschicht einmal entlang, also drei Mal täglich. So häufig wird keine Straße abgefahren“, erklärt der Polizeistellenleiter.

Keine Straftat, so Röhr, habe es im Jahr 2018 in Heiligenhaus gegeben, bei der ein Bulgare polizeilich auffällig geworden sei. „Ich kann die Aussagen über eine verängstigte oder bedrohliche Lage, die im Sozialausschuss getätigt wurden, nicht unterstützen. Wir als Polizei arbeiten mit Fakten und nicht mit dem diffusen Schüren von Ängsten.“ Was es geben mag, sei eine „wahrnehmbare Andersartigkeit. Wenn jemand aber den Hausflur vermüllt oder Müll falsch entsorgt, ist das Sache des Vermieters und nicht der Polizei“, so Röhr.

>>> SOZIALAUSSCHUSS THEMATISIERTE SCHULPFLICHT

  • Probleme, so hieß es im Sozialausschuss im November, gebe es wohl mit der Wahrnehmung der Schulpflicht von bulgarischen Kindern. 270 Menschen bulgarischer Staatsangehörigkeit leben derzeit in Heiligenhaus, davon 71 schulpflichtige.
  • Inwieweit die Schulpflicht erfüllt wird, müssen die Schulen der Bezirksregierung Düsseldorf melden. Diese führt jedoch keine Statistik über die Erfüllung der Schulpflicht in einzelnen Städten.