Heiligenhaus. . Die Vorsitzende der Frauen Union hat nicht nur politisch viel in Heiligenhaus bewegt. Und einige spannende Projekte hat sie auch in Zukunft vor.

Wenn Uschi Klützke im Museum Abtsküche ist, dann fühlt sie sich wohl. „Ich bin oft und gerne hier, das Team rund um Reinhard Schneider arbeitet hier mit so viel Liebe, man entdeckt jedes Mal etwas Neues.“ Und weil sie das Museum als zweite Heimat empfindet, in dem sie auch gerne über ihre eigene Heimat nachdenkt, wird sie hier auch eine große Feier veranstalten: Denn Uschi Klützke, die Vorsitzende der Frauen Union, wird am heutigen Montag 75.

Gebürtig ist Klützke zwar nicht aus Heiligenhaus. „Ich komme aus Neunkirchen im Kreis Siegen, das ist meine liebe Heimat gewesen. Jetzt ist es aber schon lange Heiligenhaus.“ Einiges erinnere sie hier auch an ihre Heimatstadt, „beide Orte haben viele Wanderwege und liegen im Grünen, es ist doch herrlich hier.“ Gerade auch die Nähe zu den interessanten Großstädten in der Umgebung, das mache den besonderen Charme von Heiligenhaus aus.

Uschi Klützke war Dolmetscherin für Französisch und Englisch.
Uschi Klützke war Dolmetscherin für Französisch und Englisch. © Christof Köpsel

Auf in die weite Welt

Lange lebt sie schon in Heljens, doch bevor sie ins Bergische kam, zog es sie aus dem Siegerland erstmal in die große, weite Welt. „Mir war es in Neunkirchen zu eng geworden“, erklärt sie ihren Freiheitsdrang. Und das war damals gar nicht so üblich, dass ein junges Mädchen mit gerade 18 Jahren die behütete Heimat verlässt, „meine Mutter war anfangs geschockt.“ In Bad Harzburg besuchte sie eine Fremdsprachenschule, „zwei Jahre lang habe ich französisch gelernt, danach ein Jahr englisch.“ Dolmetscher in beiden Sprachen war sie anschließend – und übte ihren ersten Job gleich im zarten Alter von 21 Jahren bei einem Frankfurter Pharmazieunternehmen aus. „Das war eine spannende Zeit“, berichtet sie lachend über Erlebnisse als junge Frau in der Männerwelt.

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Schon immer selbstbewusst

Selbstbewusst, das sei Klützke eben schon immer gewesen – und immer schon gesellig. „So habe ich auch viele Kontakte aufgebaut, ich war viel im Ausland, gerade in Frankreich, England, aber auch Italien“, berichtet die leidenschaftliche EU-Befürworterin, die sich schon viele Jahre intensiv um die Pflege der Partnerstädte kümmert.

Viele Reisen mit dem ersten VW-Käfer

Mit ihrem ersten VW-Käfer in blau mit dem Kennzeichen SI-UW (Klützkes Mädchenname lautet Weit) machte sie schon viele Reisen, später mit ihrem Mann Dietrich und den Kindern Stefan (48 Jahre) und Silvie (44 Jahre), „ich glaube, ich kenne jede Ecke in Frankreich“, schwärmt sie. Ihren größten Wunsch, den habe sie sich mit ihrem Mann vor drei Jahren erfüllt. „Da haben wir eine Rundreise durch Südamerika gemacht, von Lima bis nach Rio. Es war toll“, ist sie noch heute ganz begeistert.

Sie spielt leidenschaftlich Golf

Schon als junges Mädchen zog es Uschi Klützke in die Welt hinaus.
Schon als junges Mädchen zog es Uschi Klützke in die Welt hinaus. © Christof Köpsel

Neben dem Reisen hat Klützke noch viele weitere Hobbys, spielt leidenschaftlich Golf, turnt schon seit Jahren beim TVH – und natürlich Bridge. „Das ist gar nicht so einfach, muss man wirklich lernen, aber wir spielen gerne Turniere.“ Wöchentlich trainieren ihr Mann und sie das Spiel, „damit das Reizen auch gut klappt.“ Auch die Kultur liegt Klützke am Herzen, ob Kunstausstellungen oder klassische Musik.

Uschi Klützke organisiert viele Veranstaltungen

Ihre Hobbys bringt Klützke auch bei der Frauen Union ein. „Gesellschaftliches und geselliges ist bei uns wichtig“, berichtet sie von vielen Ausflügen, Festen, Feiern, aber auch politischen Veranstaltungen. „Wir haben mittlerweile 156 Mitglieder, und das Tolle ist: Sie sind alle so begeisterungsfähig“, berichtet Klützke. Schnell habe sie Mitstreiter, wenn sie mal wieder eine neue Idee austüftelt. Und erfolgreich umsetzt.

„Ich wollte mehr Frauen für die Politik begeistern“

Aus dem gesellschaftlichen und politischen Leben ist Uschi Klützke gar nicht mehr wegzudenken. Angefangen, erinnert sie sich, habe alles bei einem Nachbarschaftsfest, das sie organisiert habe. „Der ehemalige Bürgermeister Wittmann sagte dann, das ist die richtige Frau für uns“, berichtet sie. Zack, war sie dabei. Seit den 1990er Jahren engagiert sie sich für die CDU, wurde 1994 in den Rat gewählt und gründete nur ein Jahr später die Frauen Union. „Wir waren nur drei Frauen in der Fraktion, aber ich wollte mehr Frauen für die Politik begeistern.“

Mit dem Bundesverdienstkreuz wurde Uschi Klützke zu ihrem 70. Geburtstag ausgezeichnet, hier mit Landrat Thomas Hendele und Jan Heinisch (r.)l
Mit dem Bundesverdienstkreuz wurde Uschi Klützke zu ihrem 70. Geburtstag ausgezeichnet, hier mit Landrat Thomas Hendele und Jan Heinisch (r.)l © HW RIECK

Bundesverdienstkreuz

Ob ihr in all den Jahren nie die Lust vergangen sei? „Doch, wenn ich mich mal richtig geärgert habe, wollte ich auch schon mal alles hinschmeißen. Aber dann hatte ich wieder eine Idee und Lust, weiterzumachen“, so die stets umtriebige Rentnerin. „Aus allem das Beste machen“, das sei schließlich ihr Lebensmotto. Für ihr großes Engagement gab es vor fünf Jahren auch eine ganz besondere Auszeichnung: „Da hat mir Landrat Thomas Hendele das Bundesverdienstkreuz überreicht. Das war ein sehr besonderer Moment, den ich nicht vergesse.“

Zum eigenen Geburtstag ein Geschenk für die Enkel

Familie, das sei aber auch immer wichtig für sie gewesen. „Ich habe heute noch Tränen vor Rührung in den Augen, wenn ich an die Geburt meiner Kinder denke. Das ist unbeschreiblich, ein Wunder“, berichtet sie bewegt. „Ich bin heute auch ganz stolz auf meine Kinder und auch meine vier Enkel“, so Klützke. Vier Jungs im Alter von 10, 15, 16 und 21 sind das – und die werden ihrer Oma sicherlich nicht nur herzlich zum Geburtstag gratulieren, sondern selber von der Feier profitieren. „Ich habe mir zu meinem Geburtstag eine Spende an die Spardose meiner Enkel gewünscht“, verrät sie. An andere denken, dass ist eben auch typisch Uschi Klützke. Denn sie selbst hat nur einen Wunsch: „Dass alles weiter so gut läuft und wir weiter so glücklich sind.“

Die Redaktion gratuliert Uschi Klützke herzlich zum Ehrentag.