Heiligenhaus. Das neu gebildete Kultur- und Partnerschaftskomitee nahm seine Arbeit auf. Unmut über Ruhr 2010-Organisatoren.

Seit zehn Jahren ist Uschi Klützke Vorsitzende des Kultur- und Partnerschaftskomitees – und wird diese Funktion auch weiterhin ausüben. Ganz unumstritten ist sie aber nicht, wie sich bei der ersten Sitzung des nach der Kommunalwahl neu gebildeten Gremiums zeigte: Elf Mitglieder votierten für sie, sieben dagegen, ein Mitglied enthielt sich.

Vorangegangen war der geheimen Wahl der Vorschlag von Armin Schmidt (SPD), Nils Jasper von der Wahl Alternativen Heiligenhauser Liste (WAHL) zum neuen Vorsitzenden des Komitees zu wählen. Der 46-jährige Herausforderer stellte gleich zu Beginn klar, dass er kein Fan von „Ruhr 2010” sei. Selbstverständlich gebe es da bestehende Verträge, dennoch sollten in Heiligenhaus eigenständige Aktionen stattfinden. Er wolle sich für ein nachhaltiges Netzwerk Kulturschaffender vor Ort und der umliegenden Städte einsetzen, warb Jasper um die Stimmen des Komitees.

Auf den Gebieten Fremdsprachen und Erfahrungen mit partnerschaftlichen Kontakten konnte Jasper allerdings nicht punkten. Letztlich überwogen die von Uschi Klützke in die Waagschale geworfenen Aktivitäten als Kulturhauptstadt-Beauftragte.

Allerdings – und das war für alle ein bitterer Wermutstropfen – hat Heiligenhaus bei der Ruhr 2010 GmbH offenbar nicht mehr den gleichen Stellenwert wie zu Beginn. Die Stadt werde im Internet als „Gast” bezeichnet, konstatierte Armin Schmidt in der Sitzung. Auf die Doppelbelegung der „Lokal-Heroes”-Woche mit Oer-Erkenschwick sei man nur durch Zufall gestoßen, hatte schon Kämmerer Michael Beck in einem Schreiben an die Essener moniert. Gegenüber der Stadt Heiligenhaus habe man von Anfang an auf diese Möglichkeit hingewiesen, heißt es in der Antwort von Koordinator Jürgen Fischer, die dem Gremium vorlag. Heiligenhaus gehöre eben nicht zu den finanziell beteiligten Ruhrkommunen, sondern sei als 54. Stadt zusätzlich aufgenommen worden.