Das Heiligenhauser Paar feierte nun Goldene Hochzeit. Vor 50 Jahren gaben sich die Beiden das Ja-Wort. Was ihre Liebe frisch hält.

Sie sind eines der bekanntesten Paare in ganz Heiligenhaus und haben jetzt ihre Goldhochzeit gefeiert. Doch beinahe wären Dietrich und Ursula Klützke gar nicht zusammen gekommen, denn als junger Mann traute sich der 76-Jährige zunächst nicht, den ersten Schritt zu machen.

Erstmals getroffen haben sich die beiden in Neunkirchen im Siegerland, wo Dietrich Klützke eine Lehrstelle gefunden hatte. Ein Freund hatte ihm dort von seiner Cousine Uschi erzählt, die gerade in Frankreich arbeitete und bald zurückkommen würde. Kurz darauf traf Klützke diese junge Frau: „Sie war braun gebrannt, voller Energie, kam gerade aus St. Tropez und hatte Brigitte Bardot getroffen“, schwärmt er noch heute. Der gebürtige Norddeutsche war sofort beeindruckt, wagte aber nicht, sie um ein Rendezvous zu bitten. Dabei hatte er sie schon für sich eingenommen, so die 74-Jährige: „Er hatte tolle braune Augen und war groß gewachsen.“

Eine wilde Zeit miteinander erlebt

Uschi und Dietrich Klützke haben sich 1968 das Ja-Wort gegeben.
Uschi und Dietrich Klützke haben sich 1968 das Ja-Wort gegeben. © Uwe Möller

Doch es dauerte noch einige Zeit, bis sie ein Paar wurden. Freunde arrangierten, dass die beiden auf derselben Silvesterfeier anwesend waren. „Ich wollte mit ihm tanzen“, sagt Uschi Klützke, „doch ich war zu klein. Also stieg ich auf seine Schuhe und wir tanzten. Da sprühten die Funken.“ Schließlich heirateten sie 1968, führten aber zeitweilig eine Fernbeziehung. Denn Dietrich Klützke wurde Bauingenieur auf dem zweiten Bildungsweg und zog dafür in eine Studentenbude. „Ich habe die Brötchen verdient und mein Mann hat studiert“, sagt Uschi Klützke, Dolmetscherin für Englisch und Französisch. „Aber ich war schwer dahinter, dass er schnell fertig wird.“ Beide sind sich einig: „Das war eine wilde Zeit.“

Als sie Mutter wurde, entschied sich Klützke, Hausfrau zu werden. Ihr Mann wurde dagegen als Bauleiter in ganz Europa eingesetzt, hat sogar an der Amsterdamer U-Bahn mitgebaut. „Das Familienleben litt darunter, das konnte nicht so weitergehen“, sagt er. Daher fing er bei einer Thyssen-Tochter in Mülheim an und leitete später eine Baufirma.

Über die Arbeit nach Heiligenhaus gekommen

So zog die Familie 1975 nach Heiligenhaus. Seither betreibt das Paar gemeinsame Hobbys: Tennis, Segeln, Ski, Golf und Reisen. Dietrich Klützke ist Bausachverständiger, Presbyter, beim Bürgerbusverein und Vorleseopa für die Grundschule St. Suitbertus. Dagegen wurde Uschi Klützke 1990 in der CDU aktiv und ist heute seit fast 20 Jahren im Kreistag. Zuvor war sie auch jahrelang Ratsfrau, hat die Frauen Union wiederbelebt und ebenso den hiesigen Karneval. Für ihr Engagement erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.

„Wir machen ganz viel zusammen, aber jeder hat auch eigene Interessen“, sagt Uschi Klützke. „Uns wird nicht langweilig.“ Natürlich gebe es auch Streitigkeiten, „aber die Würze ist, wenn wir uns wieder vertragen.“ Und das schaffe das Paar immer. „Wir wünschen uns, dass wir gesund bleiben und noch viel, viel gemeinsam machen können.“ Für junge Paare haben sie einen Rat für die Ehe: „Nicht sofort aufgeben. Nach einem Streit ist die Versöhnung immer sehr schön“, sagt die 74-Jährige. „Aber wenn es wirklich gar nicht mehr geht, dann sollte man sich trennen.“

>>> KREUZFAHRT MIT DER FAMILIE

  • „Eine Goldene Hochzeit ist so etwas Besonderes, die wollten wir etwas mit der Familie machen“, sagt Uschi Klützke. Sie unternahmen zu ihrem Jubiläum (12. August) eine Mittelmeerkreuzfahrt und waren unter anderem auf Korsika und in Rom. Besondere Freude hätten die Jubilare dabei an ihren Enkeln gehabt.
  • Zurück in Heiligenhaus wurde ihre Verbindung von Pfarrerin Birgit Tepe im Gottesdienst gesegnet.