Sobald auf dem Parkplatz Linderfeldstraße das Awo-Projekt startet, müssen die Stadtmitarbeiter weichen. Für sie werden Alternativen geschaffen.
Das Thema Parken in der Innenstadt bewegt die Stadt schon seit Monaten. Die rund 280 Parkplätze am Nahversorgungszentrum kommen erst im Herbst 2020. Und durch große Bauprojekte fallen bald anderswo Stellflächen weg: Durch den Neubau am Alten Pastorat und durch das Awo-Projekt an der Linderfeldstraße.
Dort parken derzeit die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Für die 109 Parkplätze, die nachgewiesen werden müssen, muss ab Sommer (voraussichtlicher Baubeginn bei der Awo) ein alternativer Standort gefunden werden. Darüber hat jüngst der Ausschuss für Stadtentwicklung beraten. „Die Stadtmitarbeiter werden dann zunächst auf dem unteren Parkplatz des Gymnasiums und auf dem Parkplatz Westfalenstraße/Am Rathaus parken“, berichtet der Technische Dezernent Siegfried Peterburs.
Erstmal ändert sich also nichts. Sobald aber das Awo-Projekt startet, werden 72 Stellplätze für die Stadtmitarbeiter auf dem unteren IKG-Parkplatz reserviert. Zählungen vor Ort hätten ergeben, dass diese Kapazität vorhanden sei, so Peterburs. Die übrigen 37 Parkplätze, um auf die erforderlichen 109 zu kommen, wandern auf den sogenannten „Vogel-Parkplatz“ an der Westfalenstraße/Am Rathaus.
Erstmal nur eine Zwischenlösung
Das sei jedoch nur als Zwischenlösung gedacht, sagt Peterburs. Im Ausschuss wurde mehrheitlich beschlossen, den Bau eines Parkdecks auf dem Vogel-Parkplatz zu prüfen. Dieses zweigeschossige Parkdeck soll eine Kapazität von rund 80 Plätzen haben. Peterburs hatte im Ausschuss einen ersten möglichen Entwurf gezeigt, alle Details müssten aber noch ausgearbeitet werden. Peterburs rechnet nicht mit einem möglichen Baubeginn vor 2020. Auch Kosten und Bauzeit seien völlig unklar.
Während der Bauzeit müsste wiederum für die 37 „Vogel-Parkplätze“ eine vorübergehende Alternative gefunden werden. Und auch nach Fertigstellung eines Parkdecks mit rund 80 Plätzen würden noch 29 Stellflächen fehlen, die anderswo für die Stadtmitarbeiter gestellt werden müssen. „Darüber muss man sich Gedanken machen, wenn es soweit ist“, so Peterburs.
Im Ausschuss hat auch die SPD für die Prüfung eines Parkdecks gestimmt. „Wenn wir die Innenstadt verdichten wollen, müssen wir auch über zweigeschossiges Parken nachdenken“, sagt Fraktionschef Peter Kramer. Eine Zufahrt zum Parkdeck von der Westfalenstraße aus hält Kramer für bedenklich, da dies den Verkehrsfluss dort hemmen könnte. Es gebe schon genug Ausfahrten und Übergänge in diesem Bereich. „Das Parkdeck nur von der Linderfeldstraße anzudienen, ist technisch möglich.“
WAHL kritisiert die Entwicklung
Auch die CDU sieht die Verlagerung der Mitarbeiter-Stellplätze auf den Gymnasiums- und Vogel-Parkplatz als beste Lösung, wenn man das Awo-Projekt haben wolle. Auch das angedachte Parkdeck sei als mittelfristiger Weg sinnvoll. „Die Verwaltung soll das prüfen, weil wir kaum eine Alternative sehen, Parkflächen in Innenstadt zu schaffen“, so CDU-Sprecher Stefan Propach. Allerdings müsse man zunächst die Planungskosten abwarten. Der Schleifen-Parkplatz müsse weiter den Bürgern zur Verfügung stehen, so die CDU.
Kritisch sieht die WAHL die Entwicklung. „Die Verwaltung verschiebt nur Mitarbeiter-Parkplätze, schafft aber kein Parkkonzept für die Kunden“, sagt Nils Jasper. Man sei nun in einer Notsituation, weil man zu spät gehandelt habe. Für die WAHL gelte weiter der Beschluss. nicht mit dem (durchaus wünschenswerten) Awo-Projekt zu beginnen, bevor die Parkplätze am Nahversorgungszentrum zur Verfügung stehen – oder nicht an anderer Stelle Ersatz-Stellflächen geschaffen wurden. Mittelfristig sei die WAHL einem Parkdeck auf dem Vogel-Parkplatz nicht abgeneigt, so Jasper: „Wir wollen aber wissen, was das kostet.“
>>> SCHOTTER-PARKPLATZ SOLL ERWEITERT WERDEN
- Nicht nur für Stadtmitarbeiter soll eine Lösung geschaffen werden. Wie Stadt will den provisorischen Schotter-Parkplatz an der Kettwiger Straße von 44 auf rund 98 Stellplätze erweitern. Eine Entscheidung steht noch aus.
- Am „Schleifen-Parkplatz“ soll sich nichts ändern. Hier sei weiterhin Zwei-Stunden-Parken vorgesehen, so Peterburs.