Heiligenhaus. . Der Kettwiger Jörg Potthaus war lange am Heiligenhauser Gymnasium tätig. Nächste Woche liest er im VHS-Café aus seinem Werk Dionysos-Bar.

Große griechische Sagen, mit denen hatte es der pensionierte Deutsch- und Geschichtslehrer Jörg Potthaus viele Jahre beruflich zu tun. Drama gibt es nun auch von ihm selber zu lesen – denn der ehemalige Pauker, der in Kettwig lebt und am Heiligenhauser Gymnasium arbeitete, hat im Sommer sein erstes Buch Dionysos-Bar veröffentlicht.

Aufgeregt, das ist er immer noch, wenn er sein Buch präsentiert. „Obwohl ich bislang nur positives Feedback bekommen habe“, gibt Jörg Potthaus ganz schüchtern zu. Denn obwohl der Roman natürlich reine Fiktion ist, „steckt natürlich auch viel von mir persönlich in der Geschichte.“ So mag er es gar nicht, anwesend zu sein, wenn man die erotische Passage, die in keinem Roman fehlen darf, liest. Und bei Lesungen, das sei auch klar, „wird natürlich nichts von den Passagen gelesen, die näher an mir dran sind.“

Potthaus ist ein großer Kreta-Fan

Viel von Jörg Potthaus stecke natürlich in dem Buch, das es für 12,80 Euro zu kaufen gibt.
Viel von Jörg Potthaus stecke natürlich in dem Buch, das es für 12,80 Euro zu kaufen gibt. © Alexandra Roth

Doch worum geht es? Es geht um die Urlaubsliebe zwischen Gregor und Ivanka in Potthaus’ zweiter Heimat Kreta. „Seit 1974 bin ich ein großer Fan Griechenlands. Hier habe ich viele Freunde, war bis zu vier Mal im Jahr hier“, schwärmt er von der Insel. Griechenland-Fans werden genauso Freude an seinem Buch haben „wie ältere Menschen“, wie VHS-Direktor Rüdiger Henseling betont. „Das Buch hat die gewisse Ehrlichkeit eines älteren Rockers. Ich habe mich an einigen Stellen wiedergefunden, denn das Älterwerden habe ich auch in den Knochen.“

Doch nicht nur für Ältere sei sein Buch etwas, betont Potthaus, „und nicht nur für Frauen, obwohl am Anfang viele meinten, dass es ein Frauenbuch sei. Mittlerweile gefällt es aber auch Männern.“ Schließlich war das Lektorenpaar nicht irgendwer, sondern Autor und Preisträger Bodo Kirchhoff sowie dessen Ehefrau Ulrike. „Da kam manchmal ganz schön was zurück, es sei zu nah an Kitsch oder sprachlich nicht schön“, berichtet Potthaus lachend. Doch dankbar sei er den beiden, „denn ihr Blick hat die Geschichte geschärft, qualitativ war es das Beste, was mir passieren konnte.“

Jörg Potthaus (l.) hatte nicht irgendeinen Lektor: Bodo Kirchhoff (r.) und dessen Frau Ulrike waren seine kritischen Gegenleser.
Jörg Potthaus (l.) hatte nicht irgendeinen Lektor: Bodo Kirchhoff (r.) und dessen Frau Ulrike waren seine kritischen Gegenleser. © Potthaus

Angefangen hat alles bei einem Schreibworkshop, den Potthaus bei Kirchhoff am Gardasee besuchte. „Wir sollten einen ersten kurzen Text schreiben, und darauf basiert schlussendlich mein gesamtes Buch.“ Sein Wunsch sei es schon immer gewesen, „diese Art von Textsorte zu schreiben.“ Nicht von vorne nach hinten habe er die Geschichte geschrieben, „da kam immer was dazu, es war ein Prozess.“

Bei der Lesung nicht zu persönlich

Eine Lesung fand bereits in Kettwig in den Scheidt’schen Hallen statt, nun wird er auch in Heiligenhaus Teile seines Werks präsentieren. Im VHS-Café Verweile doch gibt es dann auch griechisches Bier, wie er verrät – und er freut sich auf viele alte Wegbegleiter, wie frühere Kollegen und Schüler.

Zweieinhalb Jahre, so lange habe es gedauert, bis die 400 Seiten fertig waren. „Es war am Ende die sechste Fassung, und ich könnte jetzt schon wieder das ein oder andere ändern“, berichtet Potthaus. Eine Anekdote verrät Potthaus am Ende doch noch: Eigentlich ist die Dionysos-Bar sein zweites Buch. „Ich habe schon einmal 400 Seiten fertig gehabt – und aus Liebeskummer weggeworfen.“

>>> LESUNG AM 15. NOVEMBER

  • Jörg Potthaus wird aus seinem Buch (Dionysos-Bar) am Donnerstag, 15. November, ab 19 Uhr im Café Verweile doch der VHS Velbert/Heiligenhaus (Südring 159) lesen. Es gibt griechisches Bier und Snacks, der Eintritt ist frei.
  • Das Buch (12,80 Euro) ist erschienen im Hummelshain Verlag (ISBN 783943 322095).