Heiligenhaus. . Erster Teil des Innovationsparks an der Friedhofsallee wird bald erschlossen. Politik hat beim Wirtschaftsförderungskonzept noch Gesprächsbedarf.

Beim neuen Gewerbegebiet im Heiligenhauser Süden wird es nun endlich konkret. Das wurde im jüngsten Ausschuss für Wirtschaftsförderung am Dienstag bekannt, wo die Verwaltung über den aktuellen Sachstand berichtete. Der Bebauungsplan 57 (entlang der Friedhofsallee) sei rechtskräftig, der Auftrag für die Erschließung des ersten Teilstücks sei vergeben. „In den nächsten Tagen soll mit den Maßnahmen für Kanal und Baustraße begonnen werden“, sagte Wirtschaftsförderer Peter Parnow.

Entwässerungsproblem ist gelöst

Auch vom zweiten Teilstück des neuen Gewerbegebiets (Bebauungsplan 58, entlang der Ratinger Straße, nördlich der A 44) gibt es gute Neuigkeiten. „Die abwassertechnischen Probleme konnten inzwischen geklärt werden“, so Peter Parnow. Von den versiegelten Flächen im Gewerbegebiet werde keine Überflutungsgefahr für die Anger ausgehen, so entsprechende Gutachten.

Der Bebauungsplan 58 solle dann Ende 2018 oder Anfang 2019 von der Heiligenhauser Politik zur Rechtskraft gebracht werden. Die ersten zwei Teilstücke des Innovationsparks haben zusammen eine Fläche von rund 100 000 Quadratmetern.

Politik ist noch nicht zufrieden

Eng verbunden mit dem Gewerbegebiet ist auch das von der Politik geforderte Wirtschaftsförderungskonzept. Hier hatten die Fraktionen nach einer ersten Präsentation vor einigen Wochen noch Verbesserungsbedarf gesehen. Auch am Dienstagsabend war die Politik noch nicht zufrieden mit dem Konzept.

Zwischen Friedhofsallee und Ratinger Straße wird das neue Gewerbegebiet entstehen.
Zwischen Friedhofsallee und Ratinger Straße wird das neue Gewerbegebiet entstehen. © Hans Blossey

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kramer sah eine „gute Grundlage“, die aber noch ergänzt werden müsse. „Hier ist sehr viel Ist-Beschreibung drin und wenig Blick nach vorne mit Ideen und Visionen.“ Das Thema Digitalisierung (bspw. Glasfaseranschlüsse) fehle bei den Zielen des Konzepts komplett. Gutachten würden zudem belegen, dass die Heiligenhauser Wirtschaft in den 70er Jahren stehen geblieben sei, hier müsse das Wirtschaftsförderungskonzept ansetzen, forderte Kramer. Bei der Frage, aus welchen Branchen künftig Firmen angesiedelt werden sollen, müssten im Konzept Begründungen geliefert werden.

Konzept wird erneut überarbeitet

Der CDU-Fraktionschef Ralf Herre vermisste beim Konzept noch aktive Aussagen, „wo wir uns bei der Wirtschaftsförderung hin entwickeln wollen“. Viele neue Firmen würden bald durch den Innovationspark nach Heiligenhaus kommen. „Da müssen wir schauen, dass wir die Ansiedlung und Betreuung so gut wie möglich gestalten können.“

Der in Heiligenhaus unterrepräsentierte Dienstleistungsbereich sei ein Fingerzeig dafür, „wo wir mit Firmenansiedlungen im Innovationspark hin wollen“, ergänzte Bürgermeister Michael Beck. Über die Anregungen seitens der Politik solle im zuständigen Arbeitskreis erneut diskutiert werden.

Der Vorschlag von Claudia van Lienden (WAHL), dass alle Fraktionsmitglieder Vorschläge zum Konzept machen können, fand allgemein Anklang. Die Verwaltung wurde damit beauftragt, das Konzept nochmals zu überarbeiten.

>>> NEUE STELLE BEI DER SBEG WIRD BALD BESETZT

  • Positives konnte die Verwaltung in personeller Hinsicht vermelden. Die Stelle mit „Lotsenfunktion“ bei der Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft (SBEG) soll nach den Bewerbungsgesprächen nun zeitnah besetzt werden.
  • Dieser neue Verantwortliche soll vor allem die Vermarktung des Innovationsparks koordinieren.