Heiligenhaus. . Bei der Entwicklung bleibt noch viel zu tun. Die Entwässerung bereitet Probleme und die Politik fordert einen zügigen Start der Vermarktung.
Das geplante Gewerbegebiet an der Ratinger Straße ist das entscheidende städtebauliche Projekt der nächsten Jahre in Heiligenhaus. Durch den Innovationspark sollen endlich wieder die Gewerbesteuern sprudeln. Aus Sicht der Politik läuft beim Großprojekt aber nicht alles nach Plan. Das wurde nun im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss deutlich.
Vor allem bei der Vermarktung der Flächen müsse man zügig vorankommen, forderte der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Herre: „Außer einem Transparent an einem Zaun ist bislang wenig passiert. Da muss mehr bei rumkommen.“ Andere Fraktionen argumentierten ähnlich. Man habe bereits gute Gespräche mit Firmen geführt, so Bürgermeister Michael Beck. Die Nachfrage sei groß.
Politik will Flächen zügig vermarkten
Um dieser gerecht zu werden, wird bei der Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft (SBEG) zeitnah eine neue Stelle mit „Lotsenfunktion“ ausgeschrieben. Dieser Verantwortliche soll die Vermarktung des Innovationsparks koordinieren. Die Stelle wird geschaffen, weil die personellen Kapazitäten in der Wirtschaftsförderung mit 1,5 Stellen knapp bemessen sind. Seit drei Jahren solle dieser Posten bereits besetzt werden, kritisierte der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Ebel. „Das ist eine Katastrophe, das kann so nicht sein.“
Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs sieht in diesem Punkt allerdings kein Versäumnis. „Es ist doch jetzt erst wirklich klar, was der Betreffende zu tun haben wird und welches Produkt er anbietet.“ Ein Projektentwickler bei der SBEG könne die Wirtschaftsförderung aber auch in anderen Bereichen in der Stadt unterstützen, sagte Volker Ebel zur WAZ.
Neue SBEG-Stelle soll schnellstmöglich besetzt werden
Die Stelle könnte aber auch nochmal Thema auf der Gesellschafterversammlung der SBEG am Dienstag werden. Einige Fraktionen haben hinsichtlich der Aufgabenverteilung bei SBEG und Wirtschaftsförderung noch Klärungsbedarf. Das jüngst vorgestellte Wirtschaftsförderungskonzept sei noch zu ungenau, so WAHL-Vorsitzender Stefan Okon: „Die Verwaltung soll konkret Personen und Aufgaben benennen.“
Ob und wie schnell ein Chef-Vermarkter für den Innovationspark gefunden wird, bleibt abzuwarten. Peterburs hofft auf eine Besetzung der SBEG-Stelle im Spätsommer. Bei der „großen Personalknappheit im Fachkräftebereich“ bleibe abzuwarten, ob das gelingt.
Umbau der Friedhofsallee bewilligt
Vermarktet werden können bislang nur die Flächen des Bebauungsplans 57 (östlich entlang der Friedhofsallee), der zeitnah rechtskräftig sein wird. Erste Firmen-Gebäude sollen im Frühjahr errichtet werden.
Nachdem die ursprünglich geplante Umgestaltung der Friedhofsallee mit Beseitigung und Erneuerung der Linden am Bürgerprotest gescheitert war, gebe es nun gute Nachrichten, so Peterburs: „Der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann hat nun grünes Licht gegeben.“ Nach der neuen Planung wird nun neben der Lindenallee eine zweispurige Straße mit Gehweg gebaut. Beginn könne im September oder Oktober sein. 15 Bäume müssen entnommen werden, um den Anschluss ans bestehende Kanalnetz herzustellen.
Ungeklärte Fragen bei der Entwässerung
Die Entwässerung bereite jedoch an anderer Stelle Sorgen – nämlich beim 58-er Bebauungsplan (entlang der Ratinger Straße im nördlichen Bereich). „Das Niederschlagswasser muss versickern können oder in ein Gewässer geleitet werden. Für die Versickerung suchen wir intensiv nach Flächen, das ist im Moment schwierig“, sagt Peterburs. Eine Verzögerung lasse sich daher beim B-Plan 58 nicht vermeiden. Wie die Entwässerung auf den übrigen Flächen des Innovationsparks geregelt werden soll, sei derzeit noch unklar.
Man darf gespannt sein, wie es beim Innovationspark weitergeht.
>>> NEUE HOMEPAGE SOLL EIN AUSHÄNGESCHILD SEIN
- Im Rahmen der Vermarktung des Innovationsparks soll auch die Homepage der Stadt neugestaltet werden. Auch die Optimierung für Smartphones sei ein wichtiger Faktor, so Wirtschaftsförderer Peter Parnow, der dieses Projekt betreut.
- Die neue Homepage als ein Aushängeschild solle potenziell interessierten Unternehmen ein positives Bild von Heiligenhaus vermitteln, so Parnow.