Heiligenhaus. . Für Suitbertus-Schüler beginnt bald der Unterricht am Sportfeld. Eltern finden den neuen Schulweg wegen Radlern gefährlich. Polizei widerspricht.
Für die Grundschule St. Suitbertus steht bald der erste Schultag am neuen Standort an. Seit dem Umzug ans Sportfeld wird viel über die Sicherheit auf dem Panoramaradweg diskutiert. Denn die Polizei empfiehlt ihn als Schulweg. Aber einige Eltern sorgen sich, dass ihren Kindern dort etwas zustoßen könnte, weil teilweise die Straßenbeleuchtung fehlt und einige Radfahrer rüpelhaft rasen. Diese Bedenken haben jetzt auch die Lokalpolitik und ihre Gremien erreicht.
Einig sind sich CDU und SPD, dass die Kinder den Panoramaradweg möglichst zur Schule nehmen sollten. Er sei gut an den neuen Standort angebunden und eine kraftfahrzeugfreie Zone. Dennoch gebe es „das Problem mit der vielfach mangelnden Disziplin und Rücksichtnahme von Radfahrern“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kramer. „Wahrzunehmen ist häufig, dass Radfahrer Verkehrsregeln missachten und insbesondere auch in stark genutzten Bereichen zu schnell fahren.“ Seine Partei sieht darin „erhebliche Gefahren“ für die Grundschüler und möchte daher die Verwaltung beauftragen, die Gehwege zu sichern, die den Panoramaradweg als Schulweg kreuzen (Bleibergstraße, Ludgerusstraße und Bogenstraße).
Spezielle Hinweisschilder für Radfahrer gefordert
Ausschussmitglied Stefan Propach verweist für die CDU zudem auf das „statistisch bewiesene Gefahrenpotenzial“ von Elterntaxis. Daher sollen die Ängste der Eltern ernst genommen und Lösungen für Sicherheitsprobleme umgesetzt werden. Dazu zählten spezielle Hinweisschilder, die Radfahrer um besondere Rücksichtnahme bitten.
Dagegen empfindet Bezirkspolizist Andreas Piorek die Situation als größtenteils unproblematisch. „Wir als Polizei empfehlen den Weg. Er ist verkehrsarm und Kinder können dort in Gruppen gehen.“ Denn es handelt sich um einen gemeinsamen Geh- und Radweg; sein Name sei jedoch irreführend. „Er ist unfallarm, aber es gibt Konflikte, und die wird es immer geben.“ Beschwerden über Radfahrer kommen aber längst nicht nur von jungen Eltern, auch andere Spaziergänger sind unzufrieden. Allerdings herrscht auch Ärger über Fußgänger und Hundebesitzer, die nicht auf Radler achten.
Das Gros der Radler fahre dort angepasst, findet Andreas Piorek, und werde nicht wahrgenommen, „sondern nur die Auswüchse; die Rennradfahrer und Kampfradler“, die den Weg entlang sausen. Für ihn ist dies ein „individuelles Fehlverhalten einzelner Radfahrer“, das man nicht dulden dürfe.
Letztlich entscheiden die Eltern
Schließlich sei vorgeschrieben, dass sich Radler dort anpassen müssten, sobald Fußgänger auftauchen. Insbesondere als stärkere Verkehrsteilnehmer müssten sie Rücksicht nehmen. Eine Gefahr sieht Piorek für die Kinder nicht, dennoch wird er nach Schuljahresbeginn zum Unterrichtstart und -ende patrouillieren. „Aus meiner Erfahrung kacheln aber die wenigsten Radfahrer durch große Gruppen von Grundschülern.“ Und er betont, dass diese Strecke nur ein Angebot ist. „Welchen Weg das Kind zur Schule geht, entscheiden die Eltern“, und es gebe Alternativen – etwa die Grubenstraße.
Dass sich Eltern sorgen, dafür hat Andreas Piorek Verständnis, aber er wisse auch: „Die meisten Kinder auf dem Schulweg kommen zu Schaden als Insassen in den Autos der eigenen Eltern.“
>> Bürgermeister appelliert an alle Verkehrsteilnehmer
- Die CDU beantragt im Verkehrsausschuss (30. August, 18 Uhr, Rathaus), spezielle Hinweisschilder, genannt Störer, für Radler auf dem Panoramaradweg. Zudem soll der Weg im Stadtgebiet beleuchtet werden und sie wollen dort einen Winterdienst.
- Indes appelliert Bürgermeister Michael Beck an alle Verkehrsteilnehmer, zum Schulbeginn besonders aufmerksam und rücksichtsvoll zu sein, denn Schulanfänger seien auch Verkehrsanfänger. Zudem bittet er Eltern, Schulneulinge zunächst zu begleiten.