Heiligenhaus. . Ein Statiker prüfe bereits tragende Säulen. Am Standort halten die Liberalen fest, bei anderen Dinge müsse man jedoch Kompromisse eingehen.

Die Heiligenhauser FDP sieht bei der Neugestaltung des Heljensbads dringenden Handlungsbedarf. Wegen gravierender Schäden an der Gebäudesubstanz und der veralteten technischen Ausstattung sei nun Eile geboten, so FDP-Ratsmitglied Manfred Kundt. „Wir haben uns das Gebäude angeschaut. Der Zustand ist schlecht.“

So seien beispielsweise im Keller des Hallenbads „tragende Gebäudeteile“ stark beschädigt, ein Statiker analysiere derzeit den Schaden. Auch Teile der Freibadumkleiden und Terrassenbereiche seien wegen schlechter Bausubstanz und Schäden gesperrt. Auch die alten Fliesenbecken würden täglich große Mengen Wasser verlieren, führen die Freien Demokraten einige der Mängel aus ihrer Sicht auf.

Keine der vorgestellten Module tauge etwas

Am Standort des Heljensbads will die FDP nichts ändern.
Am Standort des Heljensbads will die FDP nichts ändern. © Hans Blossey

Deshalb müsse nun schnell gehandelt werden, bevor man in weitere Notmaßnahmen investieren oder das Bad sogar vorübergehend schließen müsse. Die FDP plädiert dafür, dass der Arbeitskreis Heljensbad mit den verschiedenen Nutzergruppen bald zu einer letzten Sitzung zusammenkommen und Ergebnisse präsentieren soll. „Von den vorgestellten Modulen des Architektenbüros taugt keines zur Umsetzung, sondern nur für grobe Kostenschätzungen“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Ebel.

Die FDP bevorzugt die Umsetzung eines neuen Heljensbad am alten Standort. „Die Suche nach weiteren Standorten, sofern überhaupt andere in Heiligenhaus geeignet sind, und deren Nutzbarmachung würde viel Zeit und Geld kosten“, begründet Kundt.

Ein Neubau ist eigentlich unvermeidlich

Eine Sanierung des Bestands will die FDP derzeit noch nicht ausschließen, ein Neubau sei angesichts der zahlreichen Mängel aber wohl unvermeidlich. „Wichtig ist, dass im neuen Heljensbad drinnen und draußen geschwommen werden kann“, sagt Ebel und lässt bewusst offen, in welcher Umsetzung das am besten geschehen könne. Zudem solle die Tradition als „schönstes Schwimmbad der Umgebung“ im Charme der niederbergischen Region erhalten bleiben.

Das große Gelände an der Selbecker Straße solle künftig das geänderte Freizeitverhalten der Menschen berücksichtigen und für mehrere Zwecke genutzt werden können, fordert die FDP. Neben dem Badbetrieb mit Beachsoccer und -volleyball könnten weitere Sport- und Freizeitmöglichkeiten wie ein Spielplatz, eine Kletterwand oder ein Minigolfplatz realisiert werden. Zudem solle es künftig eine auch von außen zugängliche (Event)-Gastronomie auf ausreichend großer Fläche geben.

Die Mitarbeiter des Heljensbads bemühen sich, alles bestmöglich instand zu halten, doch gegen die großen Schäden können sie nichts machen.
Die Mitarbeiter des Heljensbads bemühen sich, alles bestmöglich instand zu halten, doch gegen die großen Schäden können sie nichts machen. © Heinz-Werner Rieck

Kompromisse auf allen Seiten sind nötig

Wichtig für die FDP: Die Sportstätten mit den Vereinsräumen für die Schwimmvereine, sowie für die Sportkegler und Schützen auf dem Gelände, sollen erhalten bleiben. Gleiches gelte für die Sauna sowie ganzjähriges Schul-, Sport- und Freizeitschwimmen.

Die Ergebnisse aus dem Arbeitskreis Heljensbad sollen nach dem Willen der FDP zügig in die politische Diskussion eingebracht werden, um über eine Sanierung oder einen (Teil)-Neubau des Bads zu diskutieren. „Das Ziel muss es sein, noch in diesem Jahr Kriterien dafür zu beschließen.“ Die FDP könnte sich als Ergebnis einen prämierten Architektenwettbewerb vorstellen. Den Freien Demokraten geht es auch darum, die anstehende Diskussion um das Heljensbad zu versachlichen. „Bei so einem großen und emotionalen Projekt geht es aber nur mit der Kompromissbereitschaft der vielen unterschiedlichen Interessengruppen.“

>>> NEUES SCHWIMMBAD MUSS BEZAHLBAR SEIN

  • Was den finanziellen Rahmen angeht, möchte sich die FDP noch nicht endgültig festlegen. Bezahlbar müsse es das neue Heljensbad sein – und gleichzeitig auf die Wünsche der Nutzer abgestimmt.
  • Durch eine Sanierung/einen Neubau könne man sicherlich auch die laufenden Betriebskosten deutlich senken.
  • Die Freien Demokraten regen zudem an, zu prüfen, ob es finanziellen Fördermöglichkeiten durch die öffentliche Hand gibt. Zudem könne man auch Sponsoren zur Finanzierung suchen.