Heiligenhaus. . Der Heiligenhauser WAZ-Leserbeirat schaute hinter die Kulissen des Heljensbads. So könnte die Zukunft aussehen.

  • Politisch heiß diskutiert wird schon länger eine mögliche Schließung des Heiligenhauser Heljensbads
  • WAZ-Leserbeirat erhielt vom Bäderleiter und vom Stadtwerke-Chef eine Führung
  • Aus dem Rathaus gibt es Signale, dass das Bad nicht geschlossen wird, eine neue Lösung muss aber her

Einen Blick hinter die Kulissen des Heljensbads – den gab es nun exklusiv für den WAZ-Leserbeirat. Denn kaum ein Thema wie eine mögliche Bäderschließung bewegte die Heiligenhauser in der letzten Zeit so sehr. Noch in diesem Jahr soll die Antwort auf die Zukunft des Bads fallen – aber es gibt aus dem Rathaus ein klares Ja, dass es auch in Zukunft ein Schwimmbad geben wird. In welcher Form, das wird dieses Jahr eine heiße politische Frage sein.

Leserbeirat war beeindruckt

Und auch der Leserbeirat der WAZ ist bei diesem Thema Feuer und Flamme. „Kinder benötigen eine Schwimmausbildung“, findet Rita Slawitzki. Sie ist eine der Schwimmerinnen, die das Bad schon viele Jahrzehnte nutzen und dies regelmäßig. „Es ist für die Gesundheit von Kindern und Senioren unglaublich wichtig und muss erhalten bleiben.“

Dass ein Schwimmbad in Heiligenhaus erhalten bleibt, das wollen auch Bäderleiter Holger Brembeck sowie Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Scheidtmann. Die Frage, und das machen sie auch dem Leserbeirat deutlich, ist aber, in welcher Form. „Das Freibad ist 1965 gebaut worden und war damals vielleicht sogar das Bad in NRW. Da mussten die Kinder Platz für ein Handtuch suchen“, berichtet Brembeck, der hier von der Pike an gelernt hat und wie kaum ein anderer ein Herz für das Bad hat.

Bad ist in die Jahre gekommen

1974 wurde das Hallenbad dazu gebaut – und seitdem ist alles so geblieben. „Wir halten es natürlich gut instand, haben Renovierungen, haben teilweise modernisiert“, berichtet Scheidtmann. Das sieht auch der Leserbeirat: „Das ist ja sehr sauber und ordentlich hier unten im Keller“, staunt Achim Luthe. „Und wie groß das hier unten ist, da macht man sich beim Schwimmen ja gar keine Gedanken, was hier unten alles arbeitet“, ergänzt Slawitzki.

Eine ganze Menge ist hier unten los und Holger Brembeck erklärt jede einzelne Vorrichtung: Ob es der Aktivkohle-Filter ist, die Heizungsblöcke, wie das Chlor ins Wasser kommt, welche chemischen Stoffe verwendet werden, wie das Duschwasser enthärtet wird. Und berichtet, zum Erstaunen des Leserbeirats: „Für jeden Gast benötigen wir 30 Liter Frischwasser, alle vier Stunden haben wir die Becken einmal komplett umgewälzt.“

Wohlfühloase Heljensbad

Wie sehr sich die Mitarbeiter des Bads bemühen, das Schwimmbad bestmöglich zu erhalten, zeigt Brembeck anhand der vielen Ideen zur Verschönerung: „Sie finden hier keine weißen, kahlen Fliesenwände. Wir haben in Eigenregie alles in warmen Farben gestrichen, viele Pflanzen aufgestellt. Der Besucher soll sich wohlfühlen.“

Die Nutzerzahlen gehen zurück, die Risse im Fundament werden größer, einige Mitglieder des Leserbeirats können nun verstehen, dass man alte Teppiche nicht ewig flicken kann, findet auch Dagmar Haarhaus. Ein Allwetterbad könnten sich Brembeck und Scheidtmann vorstellen, die Entscheidung obliegt jedoch dem Heiligenhauser Stadtrat. Aus dem Rathaus gibt es jedoch von Bürgermeister Dr. Jan Heinisch schon eine klare Richtungsweisung: „Es wird dieses Jahr eine Entscheidung geben, das Thema wird heiß diskutiert. Ich kann sagen: Wir haben lange über eine Komplettschließung diskutiert, aber die ist nun endgültig vom Tisch.“ Was man für eine Lösung speziell für das Heljensbad finden wird, wird sich dieses Jahr zeigen.