Heiligenhaus. . Seit einem Jahr läuft der Arbeitskreis zur Zukunft des Bads. Nun wollen die Politiker die Bürger beteiligen. Auch Standort wird infrage gestellt.

Das Heljensbad in seiner jetzigen Form wird so nicht mehr lange existieren. Noch gibt es zwar keine Entscheidung über die genaue Zukunft – doch bleiben, wie es jetzt ist, wird es nicht. Bislang wurde über die Pläne nur in dem dafür eingerichteten Arbeitskreis gesprochen, die CDU will nun die Bürger aktiv mit in die Diskussion einbeziehen. Das hatten auch die anderen Ratsparteien zuletzt gefordert.

Heute ist es soweit, das Freibad an der Selbecker Straße öffnet. Dass die Vorbereitungen den Saisonstart vor allem durch die vielen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten verzögerten, erklärte Bäderleiter Holger Brembeck. Doch nicht nur im Freibad, vor allem auch im Hallenbad ist nach den vielen Jahren Betrieb vieles nicht mehr so, wie es sein sollte. Tragende Säulen sind morsch, der Aufwand für den Betrieb nimmt weiter zu. „Das Bad ist einfach nicht mehr tragbar“, bringt es CDU-Geschäftsführer Manfred Gries auf den Punkt. „Etwas anderes als ein Neubau macht keinen Sinn.“

Standort infrage stellen

Wird das Heljensbad an der Selbecker Straße bleiben?
Wird das Heljensbad an der Selbecker Straße bleiben? © Hans Blossey

Die CDU danke den Mitgliedern des Arbeitskreises für die konstruktiven Ideen. „Die Mitglieder werden nun diverse, moderne Bäder in der Umgebung besichtigen und Anregungen einholen, die für uns wichtig sein können“, so Gries. Auch danke man den Stadtwerken für die Erstellung von vier Varianten, die einen ungefähren Einblick über die zu erwartenden Kosten gäben. Eine Sanierung komme aus Gründen der Effizienz demnach nicht in Frage, so die CDU.

Infrage hingegen stellen könne man jedoch den neuen Standort des Bades, erklärt CDU-Fraktionssprecher Stefan Propach: „Wir sind offen für Neues, auch möglicherweise einen neuen Standort mit einer geeigneteren Topographie.“

Nutzerverhalten hat sich verändert

Das könnte dann ein Ort sein, an dem es laut werden könne, wo es ausreichend Parkplätze gebe und der ÖPNV gut angeboten sei. „Es ist nicht wichtig, wo das Bad steht, wichtig ist, dass die Nutzeranforderungen zufrieden gestellt werden“, so Propach weiter. Denn heute müsse ein Bad mehr bieten als nur Schwimmbahnen, Turm und eine Rutsche. „Der Jugendrat kann sich auch einen Strandbereich, ähnlich dem Seaside Beach am Baldeneysee, gut vorstellen“, so Propach.

Viele würden noch an die guten alten Zeiten mit vollen Liegewiesen denken, „aber die Tage, an denen das Bad voll ist, die kann man an einer Hand abzählen. Wir brauchen eine Lösung, die ganzjährig nutzbar ist“, findet Propach. Ein Allgenerationen- und Allwetterbad müsse es geben, „in dem auch Rehasport angeboten wird“, ergänzt Gries. Eine Sauna sei nicht die wichtigste Frage, „nur wenn es sich finanziell darstellen lässt, aber da gibt es eine Menge Konkurrenz im Umkreis.“ Denkbar wäre jedoch eine textile Lösung.

Um das Freibad startklar zu machen, dauert es mindestens drei Wochen.
Um das Freibad startklar zu machen, dauert es mindestens drei Wochen. © Hans Blossey

Ansprüche haben sich geändert

Nach den Vorüberlegungen wollen die Christdemokraten nun in den Dialog mit den Bürgern treten. Das hatten auch schon andere Ratsfraktionen wie die SPD, die WAHL und die Grünen angeregt. Der Arbeitskreis bleibt bestehen.

>>> MÖGLICHKEITEN ZUR DISKUSSION

  • Am heutigen Samstag bietet die CDU einen Infostand in der Innenstadt an. Statt findet dieser auf dem Mansfieldplatz ab 10 Uhr. Anwesend ist neben den Ratsmitgliedern auch Bürgermeister Michael Beck.
  • Eine Infoveranstaltung findet statt im Ratskeller am Dienstag, 12. Juni. Dann lädt Stadtverbands-Vorsitzender Frank Jacobs ab 19 Uhr alle Interessierten ein, sich über die bisherigen Konzepte zu informieren und ihre Ideen einzubringen.