Heiligenhaus. . Mit Bundesgeldern wird die Heiligenhauser Grundschule umgebaut. Größter Mieter ist die Kita, aber noch viel mehr wird es hier geben.

Es soll ein Zentrum für die Oberilp und auch darüber hinaus werden: In der ehemaligen Grundschule an der Hunsrückstraße soll ein Stadtteil- und Familienzentrum entstehen. Auf den Baubeginn warteten vor allem die potenziellen Mieter, doch bis es zum Startschuss am gestrigen Mittwoch gab es für die Verwaltung ganz schön viel zu tun. Denn der Zeitplan dieses Zukunftsinvestitionsförderungsprogramms ist sehr straff gestrickt.

Zwei Jahre – von der Planung bis zum fertigen Bau, das stemmt man nicht mal eben so. Und das betont auch Bürgermeister Michael Beck bei der Begrüßung der Gäste, die zum Spatenstich gekommen waren, wie Anwohner, Vertreter des Bürgervereins, der evangelischen Kirche und weiterer künftiger Mieter: „Die Überschrift zu dieser Veranstaltung könnte lauten, was lange währt, wird endlich gut.“

Antrag auf Verlängerung

Dabei war es nicht die Stadt Heiligenhaus, die für die Verzögerung gesorgt hatte. 2016 schrieb der Bund das Projekt aus, 100 Millionen waren in dem Topf, „von denen drei Millionen nach Heiligenhaus gehen“, freut sich Beck. „Das ist schon eine ganze Menge.“ Zehn Städte in NRW hätten die Förderung zugesagt bekommen für ihre eingereichten Projekte, doch in den knappen Zeitrahmen haben es nicht alle geschafft, die erforderlichen Unterlagen einzureichen. In vierzehn Tagen, erinnert sich der Technische Dezernent Siegfried Peterburs habe die Verwaltung diese zusammengestellt.

So soll das Stadtteil- und Familienzentrum in einem Jahr aussehen.
So soll das Stadtteil- und Familienzentrum in einem Jahr aussehen. © Ulrich Bangert

Dann ging lange Zeit gar nichts, bis sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese in Berlin dafür einsetzte, dass vorhandene Kommunikationsprobleme zwischen den einzelnen beteiligten Bundesinstituten beseitigt wurden, das weiß auch Gabriele Lehser vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb in Köln: „Wir betreuen die Bundeszuwendungen baufachlich und wir sind immer bemüht, Projekte zum positiven Ende zu bringen.“ Denn eigentlich müsste, so lautete eine der Voraussetzungen für die Fördermittel, der Umbau bereits Ende 2018 fertig sein . „Realistisch müssen wir von jetzt an ein Jahr rechnen, bis wir das Zentrum eröffnen können“, sagt Michael Beck. „Das wird gut und es wird auch kommen.“

Kita Unter’m Himmelszelt

Darauf freuen sich unter anderem Joachim Schmidt, Vorsitzender des evangelischen Presbyteriums, und Thomas Langmesser vom Jugendamt. Als größter Mieter des Zentrums wird die Kirche mit der Kita Unter’m Himmelszelt, deren Kinder auch gleich beim Spatenstich halfen, einziehen. „Wir sind optimistisch, dass wir hier ab dem Kindergartenjahr 2019/20 einziehen werden“, so Schmidt. Langmesser freut sich, dass die Ex-Schule weiter aktiv für die Stadtteilsozialarbeit genutzt wird. „Ich habe hier viele Jahre gearbeitet und immer noch eine besondere Beziehung zur Oberilp. Das Zentrum wird nicht nur von außen gut, sondern auch von innen, also was die Qualität der Beratung angeht.“

Doch dass die Stadt Heiligenhaus am Ende auf den Kosten von rund 3,2 Millionen Euro sitzenbleibe, von denen die Stadt knapp 450 000 Euro anteilig zahlen muss, davon geht keiner aus. Gute Signale gebe es vom Bund, ein entsprechender Antrag auf Verlängerung werde dazu eingereicht. „Den können wir nun stellen, dann werden wir den endgültigen Zuwendungsbescheid erhalten“, ist auch Gabriele Jäger vom Immobilienmanagement zuversichtlich.

>>> LETZTER BESCHEID KOMMT NACH

  • In einem ersten Zuwendungsbescheid wurden der Stadt Heiligenhaus 2,9 Millionen Euro zugesichert. Insgesamt wird der Umbau und Anbau 3,37 Millionen Euro kosten.
  • Davon muss die Stadt 448 000 Euro nach derzeitigem Stand übernehmen – sowie weitere Kosten, sollte der Bau teurer werden. Der endgültige Bescheid wird demnächst erwartet.