Heiligenhaus. Die frühere Oberilper Grundschule steht derzeit leer. Bald rollen die Bagger an. Wie das künftige Stadtteilzentrum aussehen soll.
- Die ehemalige Grundschule Oberilp an der Hunsrückstraße wird zu einem Stadtteil- und Familienzentrum
- Am Tag der Städtebauförderung berichteten die Verantwortlichen, wie die Planungen aussehen
- Probleme hatte es mit dem endgültigen Finanzierungsbescheid gegeben. Kerstin Griese MdB intervenierte
Die Grundschule in der Oberilp war lange Mittelpunkt des Stadtteils. Seit dem Umzug der Regenbogenschule in die Unterilp steht das Schulgebäude an der Hunsrückstraße leer, doch bald soll wieder richtig viel Leben einkehren. Beim Tag der Städtebauförderung am Samstag stellte der Immobilienservice der Stadt vor, wie das künftige Stadtteil- und Familienzentrum bis Ende 2018 aussehen soll.
Das neue multifunktionale Zentrum soll ein Blickfang werden, ein Gebäude, das sofort ins Auge fällt und mit seiner zentralen Lage im Stadtteil zum Anlaufpunkt für die verschiedensten Gruppen werden soll. Mit 2,9 Millionen Euro fördert der Bund das Projekt, alle Interessierten konnten sich die Pläne am Samstag erläutern lassen.
Bescheid wird erwartet
Doch wie das mit Fördergeldern nun so läuft, läuft auch nicht alles immer glatt. Das Städtebauförderungsprogramm des Bundes hatte ein unfassbar enges Zeitkorsett. Als die Pläne im Rat vorgestellt wurden, wiesen Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und der damals noch Technische Beigeordnete Harald Flügge daraufhin, dass man alles tun werde, diese Auflagen zu erfüllen. Die Stadt hatte es geschafft, doch wartete seitdem auf die endgültige Zusage, erläutert Kämmerer und Erster Beigeordneter Michael Beck: „Zwischen Januar und Mai war Bewilligungstechnisch noch nichts passiert, worüber ich dann auch die politischen Entscheidungsträger informiert habe.“
Von dem Vorgang erhielt zwischenzeitlich auch die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese Kenntnis, die in Berlin interveniert und eine baldige Bescheiderteilung in Aussicht stellen konnte.
Baubeginn ist, sobald alle Aufträge vergeben sind, bis Ende 2018 soll der Umbau beendet sein. Auch Kerstin Griese schaute am Wochenende vorbei: „Das ist ein tolles, wichtiges Vorhaben und das größte aus diesem spezielles Projekt des Bundes, das in meinem Wahlkreis gefördert wird“, erklärte Griese, die sich bei der Oberfinanzdirektion Münster und Ministerin Barbara Hendricks eingesetzt hatte, um Kommunikationsprobleme beizulegen. Und auch Gabriele Jäger vom Immobilienservice der Stadt, blickt positiv auf das Projekt: „Hier arbeiten viele zusammen, das zeugt von Akzeptanz.“
Verantwortliche informierten über die Planung
Zum Städtebautag waren neben Stadtplaner Siegfried Peterburs auch Rebecca Giesinger vom Architekturbüro Piroeth aus Köln und Niklas Hoepner vom Büro Drecker aus Bottrop, das für die Landschaftsarchitektur zuständig ist, gekommen: Unter dem Motto „Aus Alt macht Neu“ zeigten die Planer den Interessierten anhand von Plänen, wie das neue Gebäude aussehen soll. Und natürlich, für wen es gedacht ist: „Hauptnutzer wird der evangelische Kindergarten“, erklärte Giesinger, „außerdem gibt es Räume für das Gesundheitsamt, für die Stadtteilsozialarbeit und die Familienberatung der Diakonie.“ Für die Kleinen gab es aber auch am Samstag schon einiges zu erleben, unter anderem war gab es einen Sandberg mit versteckten Nuggets, Wasserspiele mit der Feuerwehr und eine zu bemalende Wand.
Mit all diesen Institutionen hätte man sich direkt zu Projektbeginn zu Planungsgesprächen zusammengesetzt, um allen Anforderungen gerecht zu werden. „Aufgrund der Anforderungen des Brandschutzes mussten wir die Rettungswege neu planen, das ganze Gebäude wird umgebaut und es gibt einen kleinen Neubau“, erklärt Rebecca Giesinger anhand der Pläne, „vor dem jetzigen Haupteingang, zwischen den beiden Gebäuderiegeln, entsteht ein eingeschossiger Neubau, in dem ein Multifunktionsraum von ca. 65 qm Größe seinen Platz findet.“ Der soll dem ganzen Stadtteil dienen und z.B. Krabbelgruppen und der ev. Erwachsenenbildung ein Zuhause bieten. Damit Barrierefreiheit gewährleistet ist, wird im Treppenhaus ein Aufzug eingebaut.
Projekt zur Stabilisierung des Stadtteils
Siegfried Peterburs freut sich, dass nach dem Abriss der Häuser Rhönstraße 10/12 und der Neugestaltung des Europaplatzes mit diesem im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung geförderten Projekt ein „letzter Baustein zur Stabilisierung im Stadtteil“ gesetzt werde. „Wirtschaftlich, nachhaltig und strapazierfähig“ werde gebaut, die Fassade des 1972 gebauten Gebäudes soll dem Charme des Entstehungsjahr entsprechend gestaltet. Im Außengelände, so Niklas Hoepner, „bleibt der Baumbestand weitestgehend erhalten, die Asphaltfläche des ehemaligen Schulhofs wird entfernt und die bereits vorhandenen Spielgeräte des Kindergartens werden weitergenutzt.“