Heiligenhaus. . Vier mögliche Varianten gibt es. Neue Lösung soll Kosten sparen und dürfte kleiner ausfallen als jetzt. Eine Sauna ist wohl nicht vorgesehen.

Es ist für viele Heiligenhauser wohl das meist diskutierte Thema: Die Zukunft des Heljensbads. Die Bausubstanz ist alt und reparaturbedürftig, zudem macht das Bad jedes Jahr Verluste von rund 1,3 Millionen Euro. Die Verantwortlichen (Stadtwerke, Stadtverwaltung, Politik) sind sich deshalb einig, dass das Bad zukunftsfähig gemacht werden muss. „Eine Schließung ist keine Option“, sagt Bürgermeister Michael Beck, der nun mit Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Scheidtmann erste Pläne für einen Neubau des Heljensbads vorgestellt hat.

Im extra gegründeten Arbeitskreis konnten zuletzt alle relevanten Badnutzergruppen ihre Wünsche äußern. „Im Zentrum steht, vor allem bei Schulen und Vereinen, der Wunsch, das Bad ganzjährig nutzen zu können“, berichtet Michael Scheidtmann. Wenn die Halle im Sommer Wochen geschlossen sei, sie das bei schlechtem Wetter oft schwierig.

Viele unterschiedliche Wünsche

Ausgehend vom „bunten Strauß an Wünschen“, so Scheidtmann, hat ein Düsseldorfer Architekturbüro vier mögliche Varianten für einen Neubau an anderer Stelle auf dem Gelände erarbeitet. „Diese Varianten bauen in Modulen aufeinander auf, jede Variante wäre also etwas größer als die vorhergehende“, erklärt Michael Beck.

Michael Beck (l.) und Michael Scheidtmann stellten den aktuellen Sachstand der Diskussion vor.
Michael Beck (l.) und Michael Scheidtmann stellten den aktuellen Sachstand der Diskussion vor. © Christof Köpsel

Die kleinste Variante Nummer 1 sieht ein Hallenbad mit einem 25-Meter-Schwimmbecken mit fünf Bahnen vor, das auch eine Sprunggrube und ein Drei-Meter-Brett beinhaltet. Daneben stünde noch ein kleines Lehrschwimmbecken.

„Variante 2 hätte ebenfalls das 25-Meter-Becken, aber mit sechs statt fünf Bahnen“, erklärt Beck. Auch das benachbarte Lehrschwimmbecken wäre hier etwas größer. Wichtigste Erweiterung wäre bei Variante 2 ein 15 Meter langes Außenbecken, das über einen Kanal mit dem Becken in der Halle verbunden wäre. Vorteil sei hier, dass man das Becken nachts abdecken könne, somit könnte es lange im Jahr genutzt werden.

Sauna ist bislang nicht in der Planung enthalten

Variante 3 hätte neben allen vorher genannten Inhalten in der Halle ein größeres Außenbecken mit 25 Metern Länge. Bei Variante 4 würde zusätzlich zur neuen Halle und zum neuen Außenbecken auch eines der jetzigen Freibadbecken erhalten bleiben. „Dann allerdings verkürzt auf 25 Meter in Edelstahl gefasst“, sagt Beck.

Alle Varianten würden im Vergleich zum jetzigen Zustand wohl eine Verkleinerung der Freibadfläche bedeuten. Generell in Stein gemeißelt sei nichts, Diskussionen und Veränderungen seien möglich, betonen Beck und Scheidtmann. Eine Sauna ist bislang in keiner der vier Varianten enthalten.

Die Kosten für einen Badneubau reichen Stand jetzt von 8,5 Millionen Euro (Variante 1) bis zu 14 Millionen Euro (Variante 4). Allerdings sollen die laufenden Kosten (und damit das jährliche Minus) deutlich sinken. „Gerade im Bereich Energie gäbe es große Einsparpotenziale“, sagt Scheidtmann: Unter einer Million Euro Verlust pro Jahr gehe aber fast nichts. Ein Bad bleibe ein Zuschussgeschäft.

Neubau würde viele Monate dauern

Ein Neubau, schätzt Michael Scheidtmann, würde sicher mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen. Eine Schließung des Bads währenddessen halten er und Beck aber für nicht sinnvoll. „Ziel jeder Planung wäre es, den laufenden Betrieb so wenig wie möglich zu beeinflussen“, so Scheidtmann.

Nach einem erneuten Arbeitskreistreffen wird sich der Aufsichtsrat der Stadtwerke im April mit dem Thema befassen. Letztlich muss der Rat als Gesellschafterversammlung der Stadtwerke bestimmen, ob und wie das Bad neu gebaut wird. Michael Beck hofft auf „eine Entscheidung noch in diesem Jahr.“ Bis zum Beginn eines Neubaus wäre danach aber noch viel Planungsarbeit nötig.

>>> FREIBAD WURDE 1965 ERÖFFNET

  • Das Heiligenhauser Freibad an der Selbecker Straße wurde im Jahr 1965 eröffnet. Im Jahr 1974 wurde dann das Hallenbad gebaut. 2003 wurde die Halle technisch modernisiert.
  • Besonders energetisch, entspricht der Bau nicht mehr dem Stand der Zeit. Zehn Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht das Bad pro Jahr. Ein Vier-Personen-Haushalt braucht rund 3500 Kilowattstunden.