Heiligenhaus. . Seit dem Start der Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Dörrenhaus-Gelände sind zwei Jahre vergangen. Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen.

Ende 2015, das war das Ziel: Dann sollten die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Dörrenhaus-Gelände beendet sein, kündigte Investor Günther Simon von der GS Abbruchtechnik GmbH bei der damals feierlichen Übergabe der Abrissgenehmigung mit der Stadt an. Die alten Gemäuer waren schnell weg, doch der Müll, der blieb lange liegen. Mittlerweile sind die dort deponierten Schuttsäcke von Baggern abgetragen, denn es gibt Neuigkeiten: Und zwar einen Interessenten für das Projekt.

Einigen ist es nicht entgangen, kurz vor Weihnachten kam mal wieder mit einigen Baggerarbeiten Leben auf die Baustelle auf dem Grundstück zwischen der Velberter und Pinner Straße.

Regionalplan stellt die Weichen

Die Bagger sollten, wenn alles nach Plan gegangen wäre, schon längst durch Baukräne ersetzt worden sein, doch dann kam es in den letzten zwei Jahren zu Baustopps. Nicht so wirklich rund und teilweise nebulös wie auf dem Bild lief es beim Thema Entsorgung. Eine 150-Jahre alte Fabrik abzureißen, gestaltete sich scheinbar komplizierter als möglicherweise gedacht.

Wenn alle Abrissarbeiten erledigt sind, wird das Gelände gesäubert.
Wenn alle Abrissarbeiten erledigt sind, wird das Gelände gesäubert. © Alexandra Roth

Klare Sicht gibt es jedoch beim Blick auf die Zukunft, denn Noch-Inhaber Simon hat einen Interessenten für das Grundstück. „Wir haben es noch nicht erworben, aber es besteht ein grundsätzliches Interesse unsererseits“, berichtet Ina Temme von der Deutschen Reihenhaus. Man sei derzeit in Abstimmung mit dem Inhaber sowie der Stadt. Temme: „es ist sicher eins der Grundstücke, die wir derzeit in unserer Sichtung haben.“

Geschosswohnungsbau ist auch wahrscheinlich

Und auch die Stadt kann diese gute Nachricht bestätigen. Durch die Veränderung im Regionalplan sei diese Fläche nun nicht mehr für Gewerbe- und Industrie ausgewiesen, sondern als allgemeiner Siedlungsbereich. „Damit ist die Grundlage für das Projekt gegeben“, freut sich der Technische Dezernent Siegfried Peterburs.

Die Abbruchbaustelle müsse nun weiter ordnungsgemäß abgewickelt und mit dem Interessenten gesprochen werden. „Es würden sicherlich mehr als nur Reihenhäuser entstehen“, verrät Peterburs, denn die Deutsche Reihenhaus baue nicht nur die dafür bekannten Haustypen, sondern böte ein breiteres Repertoire. „Entlang der Velberter Straße böte sich ein Geschosswohnungsbau natürlich eher an.“

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Fortschritt ist zu erkennen

Auch der von Simon für sein primär geplantes Projekt beauftragte Heiligenhauser Architekt Eugen Bialon deutet die letzten Arbeiten als positives Signal, dass es endlich weitergeht auf dem ehemaligen Fabrikgelände. „Es ist zu erkennen, dass es zu Fortschritten kommt und ich hoffe, dass es nun voran geht.“ Das glaubt auch Siegfried Peterburs, doch mit einem möglichen Bebauungsplan rechnet er nicht vor Mitte des Jahres.

Investor und Abbruchunternehmer Günther Simon war für eine Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung leider nicht zu erreichen.

>>> DÖRRENHAUS GAB ES 150 JAHRE

  • Über 14 500 Quadratmeter groß ist das Grundstück, auf dem über 150 Jahre die Schloss- und Beschlags-Fabrik Wilhelm Dörrenhaus (gegründet 1851) mit bis zu 200 Arbeitern in Betrieb war.
  • Seit 2003 liegt das Grundstück brach, wurde in der Zeit oft Ziel von Vandalen. Geplant war eine gemischte Wohnbebauung mit Doppelhäusern, Stadthäuser mit Eigentumswohnungen sowie Büro- und Lagerflächen.