Heiligenhaus. . Die Unstimmigkeiten beim Abbruch auf dem Areal in Hetterscheidt reißen nicht ab. Investor hat Käufer für Fläche gefunden.
- Seit Beginn der Woche stehen die Bagger auf dem Areal des ehemaligen Traditionsunternehmens still
- Investor und Verwaltung streiten sich seit Monaten immer wieder um die Entsorgung von Abfall
- Der Düsseldorfer Bauunternehmer ist verärgert und droht der Stadt jetzt mit einer Klage
Die Aufräumarbeiten auf dem ehemaligen Dörrenhaus-Gelände in Hetterscheidt ruhen – mal wieder. Bei Investor Günther Simon ist am Dienstag per Post erneut eine Stilllegungsverfügung der Bauaufsicht eingegangen.
„Unser Bagger darf die Container des Entsorgungsunternehmers nicht beladen“, so der Bauunternehmer. Die Gründe dafür kenne er nicht. „Als Bauaufsicht müssen wir darauf achten, dass alle abfallrechtlichen Vorschriften eingehalten werden“, mehr möchte Bürgermeister Dr. Jan Heinisch auf Anfrage der WAZ dazu nicht sagen. Es handele sich um einen laufenden Verwaltungsvorgang. Grundsätzlich sei die Entwicklung aber ärgerlich, binde Zeit und Arbeit. Der Investor wiederum beklagt die mangelnde Gesprächsbereitschaft der Verwaltung.
Abriss startete bereits 2015
Zum Hintergrund: Seit Monaten schwelt ein Streit zwischen Unternehmer und Verwaltung. Und die Unstimmigkeiten zwischen Investor, Stadt und dem Umweltamt des Kreises Mettmann reißen nicht ab. Entzündet hatte sich der Zwist schon vor Monaten am Arbeitsschutz und der Entsorgung der Altlasten.
Die Abrissbagger nahmen ihre Arbeit auf der Industriebrache bereits im vergangenen Jahr auf. Ende 2015 wurde die Baustelle dann per Ordnungsverfügung stillgelegt. Nach monatelangem Stillstand auf dem Areal konnte Simon Anfang Juni mit dem Abriss der alten Industriegebäude zwischen Velberter und Pinner Straße fortfahren (WAZ berichtete). Die Streitigkeiten schienen beigelegt.
Kosten in Höhe von 150 000 Euro
Der vom Düsseldorfer Investor beauftragte Abbruchunternehmer arbeitete seither mit Hochdruck am Abriss der Gewerbeimmobilie. Denn Simon will das Gelände schnellstmöglich säubern, um es anschließend zu veräußern. Es müssten nur noch etwas Bauschutt und Holz entsorgt werden. Doch nun stehen die Bagger auf dem Gelände der ehemaligen Traditionsfirma wieder still. Simon hofft darauf, dass die Verfügung zeitnah aufgehoben wird, sonst will er klagen. „Dann ziehe ich auch eine Schadenersatzklage durch“, so der Düsseldorfer Unternehmer. Durch die Verzögerungen seien ihm Kosten in Höhe von 150 000 Euro entstanden.
Eigenheime und stilles Gewerbe
Einen Käufer für das Baugebiet in Hetterscheidt habe er bereits an der Hand. „Er kommt aus Düsseldorf.“ Mehr dazu lässt sich Günther Simon nicht entlocken.
Ursprünglich hatte der Investor und derzeitige Eigentümer des 14 500 Quadratmeter großen Areals geplant, das Gelände mit Eigenheimen und stillem Gewerbe zu bebauen. Die Vermarktung und den Bau der Immobilien wollte er selbst übernehmen. Simon ist nun aber so verärgert, dass er froh ist, wenn er das Grundstück los ist und Heiligenhaus den Rücken kehren kann. „Ich baue hier auf keinen Fall“, sagt er.