Der Bedarf für das Kindergartenjahr 2018/2019 dürfte durch Zuzüge nach Heiligenhaus steigen. Verwaltung wird Gespräche mit Trägern aufnehmen.
- Die Verwaltung erwartet schon für das kommende Kindergartenjahr einen erhöhten Bedarf an Plätzen
- Nun sollen gemeinsam mit den Trägern Gespräche über Ausbaumöglichkeiten geführt werden
- Dafür hat der Jugendhilfeausschuss der Stadtverwaltung jüngst den Auftrag erhalt
Die Stadt Heiligenhaus will die Zahl der Kita-Plätze ausbauen. „Für das Kindergartenjahr 2018/19 würden wir gerne zwei neue Gruppen schaffen“, sagte der Jugendamtsleiter Thomas Langmesser in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Dieser gab der Verwaltung dann auch per Beschluss den entsprechenden Auftrag, mit den Trägern Gespräche zu Ausbaumöglichkeiten zu führen.
Insgesamt 984 Plätze für die Kinderbetreuung (U3, Kindertagespflege und Ü3) werden derzeit in Heiligenhaus von verschiedenen Trägern angeboten. Bei der U3-Betreuung liege die Versorgungsquote bei 52,2 Prozent – deutlich über der Empfehlung des Gesetzgebers von 35 Prozent. „Das reicht aber immer noch nicht aus. Der Bedarf steigt, weil immer mehr Eltern ihre Kinder betreuen lassen wollen. Der Rechtsanspruch auf einen Platz ist inzwischen bei ihnen angekommen“, führte Almuth Schildmann-Back vom Jugendamt aus. Im Ü3-Bereich liege die Versorgungsquote bei 96 Prozent.
Auch Flüchtlinge bleiben ein Thema
Doch sowohl bei den jüngeren als auch bei den älteren Kindern erhalten in Heiligenhaus nicht alle einen Betreuungsplatz. Thomas Langmesser betont jedoch: „Alle, die durch Berufstätigkeit einen dringenden Bedarf haben, kriegen aber auch einen Platz.“
Der Bedarf nach weiteren Kapazitäten dürfte sich auf absehbare Zeit noch weiter erhöhen. „Es gab in der Vergangenheit vermehrt Zuzüge nach Heiligenhaus. Das hat sich momentan zwar etwas entspannt, aber durch die Ausweisung von weiteren Neubaugebieten werden neue Familien zu uns ziehen.“ In einigen bestehenden Wohngebieten sei zudem ein Generationenwechsel im Gange. Zudem müsse der Zustrom anerkannter Flüchtlinge mit Bleiberecht weiterhin bei der Kita-Planung berücksichtigt werden.
Auch im laufenden Kindergartenjahr gebe es in allen Einrichtungen (bis auf die neue Awo-Kita am Siepen) Überbelegungen, von denen man eigentlich gerne wegkommen wolle. Langmesser: „Sollten die Zuzüge so niedrig bleiben wie derzeit, können wir diese Überbelegungen im nächsten Kindergartenjahr leicht zurückfahren.“
Weitere Maßnahmen geplant
Darauf möchte man sich bei der Stadt jedoch nicht verlassen und frühzeitig für 2018/19 vorausplanen. Bis zu zwei Gruppen mit insgesamt 40 Plätzen (zehn davon U3) sollen nach Möglichkeit entstehen. „Wir favorisieren da Anbauten an bereits bestehende Einrichtungen“, so Langmesser. Komme es hier nicht zu solchen Lösungen, müsse auch über die vorübergehende Umnutzung städtischer Immobilien nachgedacht werden.
Bereits eingeplant sei die Großtagespflege vom Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) mit neun Plätzen, für die in Hetterscheidt aber bislang kein geeigneter Standort gefunden werden konnte. Langmesser: „Wir werden deshalb den Suchradius ausdehnen und auch woanders suchen müssen.“ Auch durch neue Tagesmütter sollen zusätzliche Plätze entstehen. Noch nicht für das Kindergartenjahr 2018/19 eingeplant werden könne die Awo-Kita, die an der Linderfeldstraße mit vier Gruppen gebaut werden soll.
Die Verwaltung blickt auch über 2018/19 hinaus. Durch Umzüge verschiedener Einrichtungen in neue Gebäude sollen weitere Gruppen entstehen. „Hier befinden wir uns in ersten Gesprächen“, sagt Langmesser. Nun gelte es aber erstmal, für das kommende Jahr Kapazitäten zu schaffen.