In Heiligenhaus gibt es mittlerweile einige Hobby-Imker. In unserer Serie Heljenser Honig stellen wir einige von ihnen und ihre Beweggründe vor.

  • Das Heiligenhauser Ehepaar Barbara und Joachim Maurmann imkert nun seit zwei Jahren
  • Um vier Bienenvölker kümmern sich die Maurmanns liebevoll – das sind 40 000 bis 60 000 Tiere
  • Sie ernten den Honig vor allem für den Eigenbedarf, verschenken und verkaufen an Freunde und Bekannte

Als Joachim Maurmann in seinem Keller seinen ersten Honig schleuderte, konnte er es noch fast nicht glauben: Die Gläser füllten sich und der Hobbyimker hatte seinen ersten, selbst produzierten Honig in der Hand. Im zweiten Jahr gibt es bei den Maurmanns nun nur noch Honig von den eigenen Bienen – zur Imkerei kam die Familie aus Liebe zur Natur.

Als Barbara und Joachim Maurmann mit den Töchtern in ihr jetziges Haus mit dem großen Garten zogen war für das Ehepaar schnell klar: Hier können wir unsere Ideen zum Eigenanbau auch in die Tat umsetzen. „Wir haben fünf Hühner und ernten eigenes Gemüse und Obst“, berichtet Barbara Maurmann stolz. Als das Paar von einem Imker-Anfängerkurs im Umweltbildungszentrum las, war für sie klar: Das machen wir.

Imkerei ist mittlerweile wieder voll im Trend

Die Imkerei liegt seit einigen Jahren wieder voll im Trend, das wissen auch die Eheleute. „Wir haben in unserem Bekanntenkreis und in der Nachbarschaft Menschen, die bereits imkern und fanden das immer spannend“, berichtet Barbara Maurmann. Viel gelernt haben sie dann bei dem Einführungskurs bei Imker Karl-Heinz Uhlig. „Wir wollten schon, bevor wir starten, ganz genau wissen, was wir machen müssen, um erfolgreich Honig ernten zu können. Denn Bienen sind gar nicht so anspruchslos“, weiß Joachim Maurmann. Der Kurs verlief über ein gesamtes Bienen-Jahr: Vom Winterschlaf über das erste Erwachen bis zur ersten Ernte ist einiges zu beachten, wenn man erfolgreich sein möchte.

Produktion führt nicht zu Gewinnen

Alle Sorten schmecken dem Ehepaar Maurmann. Viel Traubenzucker enthält der Rapshonig.
Alle Sorten schmecken dem Ehepaar Maurmann. Viel Traubenzucker enthält der Rapshonig. © Alexandra Roth

Vier Völker hat Joachim Maurmann, „die erste Anschaffung ist schon nicht billig und man investiert viel Zeit. Das sollte man im Vorfeld wissen. Da macht man keinen großen Gewinn, aber man hat eben seinen eigenen Honig und weiß ganz genau, wo er herkommt.“ Und um die eigenen Mitarbeiter sozusagen kümmern sich die Maurmanns liebevoll. Vor allem um die Königin: Denn wenn die mal sterben oder wegfliegen würde, wäre es vorbei mit der Honigproduktion, „dann geht das in die Buxe“, so Barbara Maurmann.

„Jeden Monat ist etwas anderes zu beachten. Im Winter muss man ab und an nachschauen, ob es den Tieren gut geht, und irgendwann, wenn die Weidenkätzchen blühen, beginnt dann die Zeit, in der sie ausschwirren“, berichtet Joachim Maurmann. Seitdem beobachten sie ihre fleißigen Bienchen ganz genau. „Die Wiese habe ich in der Mitte nicht gemäht, da dort viele Blumen für die Bienen sind“, berichtet Barbara Maurmann.

Hobby-Imker freuen sich über eine gute Ernte

Mit dem Rasenmäher ist sie sowieso vorsichtig: „Ich habe schon Respekt vor den Tieren, vor allem vor ihrem Stich. Einmal bin ich mit dem Rasenmäher zu nah an den Bienenkästen vorbei gekommen, da hatte ich schnell meine ersten beiden Stiche und bin schnell ins Haus geflüchtet“, berichtet Maurmann lachend.

Barbara Maurmann hat ihren Hühnern ein tolles Heim gebaut.
Barbara Maurmann hat ihren Hühnern ein tolles Heim gebaut. © Heinz-Werner Rieck

Ein Stück vom Glück gönnen sich die Neu-Imker täglich, denn bereits im ersten Jahr konnten sich die Maurmanns über eine gute Ernte freuen und auch dieses Jahr sieht es gut aus. Einzelne Gläser verschenken oder verkaufen sie zum üblichen Imker-Preis an Freunde und Bekannte.

Doch vieles wird selber konsumiert, nicht nur auf dem Butterbrot, berichtet Barbara Maurmann: „Mit dem Honig kann man auch ganz tolle Salatsaucen machen. Und ihn generell anstelle von Zucker benutzen – denn gesund ist er ja auch sehr.“ Und sie gibt einen Tipp: „Im Tee hat er eine tolle Wirkung, aber er darf nicht wärmer als 30 Grad sein. Dann gehen die Wirkstoffe kaputt.“