Heiligenhaus. . Hühner, Holunder und Hortensien: Auf ihrem Gelände haben sich Barbara Maurmann und ihre Familie in Isenbügel einen hübschen Naturgarten geschaffen.
Hinter hohen Bäumen und dichten Büschen versteckt sich in Isenbügel ein wahres Paradies aus Holunder, Hortensien und Herzensangelegenheiten. Das haben sich Barbara Maurmann und ihre Familie an der Langenbügeler Straße an der Grenze zu Kettwig auf einem rund 5500 Quadratmeter großen Grundstück im Landschaftsschutzgebiet erschaffen.
Der knorrige Apfelbaum im Zentrum des Naturgartens war schon vorher da. Seine Zweige haben in diesem Jahr schwer zu tragen. Unzählige rotbackige Früchte kann Barbara Maurmann hier im Herbst ernten. „Der Baum trägt immer gut“, freut sich die Hobbygärtnerin. Bevor sich die Maurmanns in das weitläufige Grundstück am Waldrand verliebten, wohnten sie in einem Einfamilienhaus mit kleinem Garten im Herzen Isenbügels. Jetzt hat die 57-Jährige alle Hände voll zu tun auf ihrem Außengelände. „Ich betreibe hier eigentlich nur Schadensbegrenzung“, sagt sie und lacht . „Ich mag es einfach und unkompliziert.“ Dabei besticht ihr Garten weniger durch akkurat gemähten Rasen. Im Bauerngarten wuchert es an mancher Stelle wild, an anderer ziehen hübsche Inseln aus Hortensien den Blick auf sich.
Schutz gegen Wildtiere
Die gepflegten Blumenbeete an der Terrasse haben sogar eine steinerne Einfassung mit Geschichte. Denn das alte Haus, das inmitten des Grundstücks steht, wurde einst aus Bruchsteinen errichtet. Der liebevollen Sanierung des Gebäudes fiel jedoch auch die eine oder andere Wand zum Opfer. Von den Steinen wollten sich die Maurmanns nicht trennen, sie umfassen heute Löwenmäulchen und Dahlien.
Die Einzäunung des Nutzgartens ein paar Meter weiter hat eher praktische, denn dekorative Gründe. „Wir haben hier oft Rehe und Feldhasen zu Besuch“, berichtet die Isenbüglerin. Um Tomaten, Rotkohl und Zucchini vor den Wildtieren zu schützen, sind die Beete eingezäunt. Aber auch das eigene Federvieh hat nichts zwischen dem Gemüse zu suchen. Zwar verbringen die vier Hühner ihre Zeit überwiegend auf einem eigenen Areal neben dem Wohnhaus, täglicher Auslauf auf dem naturnahen Gelände muss aber sein.
Mintfarbene Eier
Während der Wind durch eine mächtige Fichte nebenan rauscht, öffnet Barbara Maurmann das Gehege und schlüpft in das Reich ihrer Hennen. Die nächtigen nicht nur in dem hölzernen Stelzenhaus, das der Hausherr eigens für sie gebaut hat, sie legen dort auch ihre Eier ab. Vorsichtig öffnet Barbara Maurmann die Klappe über den Nestern und holt ein mintfarbenes Ei heraus.
„Das hat die Tussnelda gelegt“, sagt sie und zeigt auf die weiße Henne zu ihren Füßen. Tussnelda und ihre drei Artgenossinnen waren der Grundstückseigentümerin eine Herzensangelegenheit. „Jetzt brauche ich auch Hühner“, sei das erste gewesen, was sich die Isenbügelerin für ihr neues Domizil an der Langenbügeler Straße gewünscht habe. „Es hat dann aber doch noch vier Jahre gedauert“, sagt sie und schmunzelt.
Bienvölker fühlen sich wohl
Kein Wunder, bei der aufwendigen Sanierung des Hauses rückten zunächst andere Aspekte in den Vordergrund. Der Garten lief für die Mauermanns so nebenher. Seit die Baustelle im und am Gebäude beseitigt ist, bleibt Barbara Maurmann mehr Zeit für ihr grünes Hobby an der frischen Luft. Und in der summt und brummt es ganz geschäftig am Rand des Gartens. Denn hier bewohnen vier Bienenvölker ihre kastigen Domizile. Die Rapsernte im Frühjahr brachte der frischgebackenen Imkerin direkt 20 Kilo hellsten Honig ein.
Die Anwesenheit der Bienen in ihrem Garten habe ihren Sinn für die Natur geschärft, berichtet Barbara Maurmann. So hat jetzt beispielsweise der blühende Klee länger Ruhe vor dem Rasenmäher. Ab und an muss sich die Gartenbesitzerin auch mal erholen von all der Arbeit auf und mit ihrem Grundstück. Dann schnappt sie sich ein gutes Buch, setzt sich in den gemütlichen Strandkorb unter dem knorrigen Apfelbaum und erholt sich vom Garten – in ihrem Garten.