Heiligenhaus. . Diplom-Biologin Patricia Beinert erzählte den Mitgliedern des Bienenzuchtvereins Talburg Wissenswertes über den Parasiten ,Varroa destructor’.

Die Imkerei ist kein reines Honigschlecken. Immer wieder müssen sich Imker auf dem Laufenden halten, besonders was Bienenkrankheiten angeht. Vor 40 Jahren wurde die Varroa-Milbe nach Deutschland eingeschleppt. Während die Bienen in Südostasien mit dem Parasit keine Probleme haben, werden in Europa ganze Bienenvölker durch ,Varroa destructor’ vernichtet, wenn der Mensch nicht eingreift.

Zunächst wurden chemische Mittel eingesetzt

Am Anfang wurden chemische Mittel eingesetzt, inzwischen kommen fast nur noch organische Säuren und biologische Maßnahmen zum Einsatz, die keine Rückstände verursachen. Um seine Mitglieder auf dem Laufenden zu halten, hatte der Bienenzuchtverein Talburg Patricia Beinert zu einem Fachvortrag in das Restaurant des Golfclubs eingeladen.

„Eigentlich wollte ich über Spinnen forschen, so kam ich zu der Varroa, die auch zu den Spinnentieren gehört“, beschrieb die Diplom-Biologin an der Ruhruniversität Bochum. „Da die Milben nur auf Bienen leben, musste ich mit Bienen beschäftigen. Anfangs hatte ich panischen Angst vor Bienen, jetzt betreibe ich die Imkerei 13 Jahre lang und gebe Anfängerkurse“, so Beinert.

Aufmerksam lauschten die Imker der Biologin Patricia Beinert, die über die neuste Erkenntnisse bei der Bekämpfung der Varroa-Milbe informierte.
Aufmerksam lauschten die Imker der Biologin Patricia Beinert, die über die neuste Erkenntnisse bei der Bekämpfung der Varroa-Milbe informierte. © Ulrich Bangert

Viele Hobby-Imker aus der Umgebung waren dabei

Die praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen der Doktorandin in der Bekämpfung des gefährlichen Bienenparasiten fanden bei Hobbyimkern aus Heiligenhaus und den Nachbarstädten große Aufmerksamkeit. „Jede Information, die wir kriegen können, ist wichtig“, zeigte sich das Ehepaar Lia und Florian Gembrock wissbegierig. „Wir hatten schon ein Seminar über Bienengesundheit besucht und wir informieren uns aus Fachbüchern und –zeitschriften. Wir haben schon einiges ausprobiert, darunter ätherische Öle. Wichtig ist uns eine möglichst schonende Behandlung.“ Auf die fleißigen Bienchen sind die Beiden durch die Anlage einer Obstwiese gekommen. „Irgendwann wollen wir Früchte ernten, das geht nicht ohne Bienen.“

Auch andere Krankheiten setzen den Bienen zu

Nicht nur Anfänger besuchten den Info-Abend, auch alte Hasen, die seit Jahrzehnten Bienen halten, waren gekommen. „Nicht nur die Varroa, sondern auch andere Krankheiten schwächen die Bienen, wie die Sack- oder Kalkbrut“, weiß Lothar Peters. Dem Schriftführer des Bienenzuchtverein Talburg ist es ein großes Anliegen, dass die Krankheiten in den Bienenkästen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Er plant weitere Fortbildungsveranstaltungen. Daneben möchte sich Lothar Peters zum Bienensachverständigen weiterbilden. Dann kann er den Amtstierarzt unterstützen und die Imker beraten.