Heiligenhaus. . Besucher aller Altersklassen besichtigen die Hochschule. Vorführungen geben Einblicke in den Studienalltag. Zudem gibt es Tipps für Bewerbungen.
Wenn Rentner neben Grundschülern interessiert durch die Räumlichkeiten des Campus Velbert/Heiligenhaus streifen, dann ist das wohl ein Zeichen für ein gelungenes Einweihungsfest. So sieht das auch Campusmitarbeiterin Christine Heinrichs: „Wir sind begeistert, dass auch viele ältere Heiligenhauser vorbeischauen. Ehemalige Ingenieure wollen gerne sehen, wie sich die Ausbildung verändert hat, und für die Kinder ist der Roboter, der auf einem Fahrrad über das ganze Gelände fährt, eine besondere Attraktion.“
Schon zur Mittagszeit hatten sich 110 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern angemeldet, um die Angebote des Festes zu nutzen. Und die waren vielfältig: Im Multitechnikum wurden Messungen am Buggy durchgeführt und die Besucher konnten eine fahrende Getränkekiste bestaunen. Eine computergesteuerte Modelleisenbahn wartete genauso wie Workshops zu Vorstellungsgesprächen und Bewerbungsunterlagen.
Gereon Rapp und Marc Bendin sind aus Ratingen gekommen, „unser Mathelehrer hat uns von diesem Info-Tag erzählt“. Die Schüler des Adam-Josef-Cüppers-Berufskollegs wissen zwar noch nicht genau, was sie mal beruflich machen wollen, „aber im Bereich Ingenieurwesen oder Informationstechnik soll es schon liegen“, erzählen die Elftklässler.
Schüler fachsimpeln mit Professoren
Sie werfen zuerst im zweiten Stock einen Blick in die Lernfabrik, wo eine kleine Produktionsstraße aufgebaut ist. Hier finden sie auch ihren Mathelehrer Markus Heuser, der seit 2009 mit Schülern den Campus besucht. „Eine Kooperation zwischen dem Kolleg und der Hochschule steht an“, freut sich der Diplom-Physikingenieur. Marc und Gereon zieht es nach nebenan, wo Professor Peter Gerwinski „nützliche und interessante Basteleien mit Mikro-Controllern und Einplatinencomputern“ vorstellt. „Gehäuse, Platine und Software wurden in drei verschiedenen Lehrveranstaltungen entwickelt beziehungsweise hergestellt“, berichtet Gerwinski mit Blick auf einen Quadrocopter.
Besucher entdecken den Campus der Hochschule in Heiligenhaus
„Mich spricht die Ampelanlage an“, hat Gereon ein weiteres kleines Highlight entdeckt, „so einen Mikro-Controller nutze ich zuhause auch.“ Allerdings, so stellt sich im Gespräch mit dem Professor heraus, mit einer anderen Programmiersprache. „Für diese Arbeit hatten die Drittsemester einen Nachmittag Zeit“, erklärt Gerwinski.
Maschine tritt gegen Menschen bei Tic-Tac-Toe an
Wer sich schon einiges angesehen hat, braucht dann natürlich eine Pause. Ein Spielchen steht an – allerdings gegen einen Computer. Der Tic-Tac-Toe-Roboter wartet eine Etage tiefer auf Gegner, und Gereon greift zu den Flaschendeckeln, die als Spielsteine herhalten. Jeder Zug wird per Kamera erkannt, dann greift der Roboterarm seinerseits einen Stein und setzt ihn auf das Feld. Das Spiel endet unentschieden.
Während die Schüler aber weiterlaufen, fährt Marco Schmidt, Professor für Roboter- und Rechnertechnik, den leicht überhitzten Spielpartner erstmal runter. Und kommt ins Gespräch mit einem älteren Besucher, der sich fragt, ob nun endgültig das Zeitalter der Roboter anbrechen würde. „Die Frage ist wohl, was eine Maschine darf und was nicht“, antwortet Schmidt, der sich freut, dass „so ein buntes Publikum den Weg hierher gefunden hat. Wir haben einen tollen Standort, eingebettet in die Schlüsselregion.“ Was dann vielleicht in ein paar Jahren auch Gereon und Marc für ihren Berufsstart nutzt.