Heiligenhaus. . Erich Kuhs feiert in der Postbank-Filiale im Rathaus-Center seinen Ausstand. Mit 13 Jahren fing er als Bote an, nun ist mit 64 Jahren Schluss.

  • Erich Kuhs, Leiter der Postbank-Filiale im Rathaus-Center, hört nach 51 Dienstjahren auf
  • Der 64-Jährige begann im Alter von gerade einmal 13 Jahren bei der Post als Briefträger
  • Der Beruf hat sich in all den Jahren sehr gewandelt, sagt der verdiente Mitarbeiter

Nach 51 Jahren bei der Post ist nun Schluss: Erich Kuhs (64), Leiter der Heiligenhauser Postbank-Filiale im Rathaus-Center, geht in den Ruhestand. Mit Kollegen, Freunden und Familie feierte Kuhs am Mittwoch seinen Ausstand. „Ich habe die Arbeit immer gerne gemacht“, sagt Kuhs rückblickend.

Am 1. April 1966 begann Kuhs als Postbote zu arbeiten. Mit gerade einmal 13 Jahren. Nichts Ungewöhnliches zu dieser Zeit, sagt Kuhs: „Damals war man nach der Volksschule schon früher mit der Schule fertig, außerdem war es eine Zeit von Kurzschuljahren.“ Zur Post sei er damals gegangen, weil seine Eltern dort Kollegen kannten und es ein sicherer Job sei. Zwar verdiene man nicht übermäßig viel, dafür sei die Pension hinterher gut. „Manchmal sollte man auf seine Eltern hören“, sagt Kuhs augenzwinkernd.

Vom Briefträger zum Filialleiter

Sieben Jahre lang war er als Briefträger unterwegs – eine schöne Aufgabe, wie er findet. „An Wind und Wetter gewöhnt man sich“, sagt Kuhs gelassen. Allerdings verdiene man nicht so gut – deshalb half Kuhs eine Zeit lang nachmittags nach der Arbeit noch auf dem Bau mit. Mit Mitte 20 – Frau und Kinder kamen hinzu – reifte bei Kuhs die Erkenntnis, dass er sich beruflich weiterentwickeln musste.

Er begann, auf der Abendschule die Schulbank zu drücken. „Gar nicht so einfach, wenn die Schulzeit schon so lange zurückliegt“, sagt der ehemalige Post-Mitarbeiter. Doch er blieb dabei. „Da habe ich viel über Menschenführung gelernt.“ Zum Beispiel über das Potenzial junger Kollegen und Konfliktmanagement mit Kunden. Nach der Fortbildung wechselte Kuhs in die Verwaltung und an den Schalter. 1997 habe die Heiligenhauser Postfiliale im Rathaus-Center mit eröffnet, wo er dann nach einem Abstecher nach Velbert mehr als zehn Jahre lang als Filialleiter tätig war.

Viel hat sich in den vergangenen Jahren getan

Seit der Filialeröffnung habe sich viel getan bei der Post. Mit 13 Mitarbeitern startete man 1997, heute sind es fünf – „und drei davon in Teilzeit“, sagt Kuhs. Viel hänge mit der Digitalisierung zusammen – so würden heute einfach deutlich weniger Mitarbeiter gebraucht. Allerdings werde auch am Personal gespart. „Die langen Wartezeiten sind hausgemacht“, findet Kuhs klare Worte.

Obwohl er zuletzt offiziell Filialleiter der zur Deutschen Bank gehörenden Postbank war, fühlt sich Kuhs immer noch als Postmitarbeiter. Die meisten Kunden kämen ohnehin wegen der Postdienstleistungen in die Filiale. Und wie eng die Unternehmen verbunden sind, erkennt man auch daran, dass Kuhs seine Pension von der Post bekommen wird.

Besuch bei den alten Kollegen geplant

Er freut sich nun darauf, Zeit mit seinen Enkelkindern und im Garten zu verbringen. Und vielleicht doch noch etwas zu arbeiten. „Wenn man ein Leben lang gearbeitet hat, kann man nicht einfach die Füße hochlegen“, findet Kuhs. Und die Kollegen wird er sicher auch noch das ein oder andere Mal besuchen – schließlich wohnt der Postler nur zehn Minuten entfernt.