Heiligenhaus. . Der Wirtschaftsförderungsausschuss hat den plötzlichen Abbau der DHL-Packstation bemängelt. Zudem wurden zwei Bauprojekte auf den Weg gebracht.

  • Im Wirtschaftsförderungsausschuss gab es Diskussionen um den Abbau der DHL-Packstation
  • Auch die Öffnungszeiten der Postfiliale wurden bemängelt, die Stadt wartet auf eine Stellungnahme
  • Verkauf des Grundstücks hinter dem Campus gebilligt, das Studentenwohnheim kann kommen

Für erhebliche Diskussionen sorgte im Wirtschaftsförderungsausschuss der plötzliche Abbau der DHL-Packstation an der Kettwiger Straße. Doch nicht nur deswegen geriet die Post bei der Sitzung am Donnerstagabend in die Schusslinie: CDU-Fraktionschef Ralf Herre bemängelte die „unzuverlässigen Öffnungszeiten“ der Postfiliale, die bei der Postbank im Rathauscenter untergebracht ist.

Dabei berichtete Herre von einem Bekannten, der ein Paket abholen wollte und innerhalb einer Woche gleich dreimal vor verschlossenen Türen der Post gestanden habe. Danach sei die Sendung wieder zurückgeschickt worden, weil acht Tage verstrichen waren.

Stellungnahme der Post soll bald kommen

Bürgermeister Dr. Jan Heinisch führte daraufhin aus, dass die Stadt mit der Post im Gespräch sei und einen Sachstandsbericht angefordert habe – darauf aber noch warte. „Der Kommunalbetreuer der Post hat uns aber zugesichert, am Ball zu bleiben“, so Heinisch. Das Problem bei der Filiale sei Personalmangel, da die Postbank mitversorgt werde. „Da gibt es Vier-Augen-Gespräche. Eigentlich müssten immer drei Mitarbeiter vor Ort sein.“

Zum Thema Packstation bestätigte Heinisch, dass die Stadt den Standort an der Kettwiger Straße gekündigt hätte. Denn: „Dort konnte die Station nicht bleiben, da es einen Parkplatzbedarf gibt.“ Dennoch habe niemand die Post aufgefordert, „alles sofort abzubauen.“ Laut Heinisch sind sich Stadt und Post jedoch einig über einen neuen Platz für die Packstation, die „größer werden soll“.

Nach Angaben von Wirtschaftsförderer Peter Parnow soll dies am Basildonplatz erfolgen. Nun müsse noch geprüft werden, wie Strom- und Telefonleitungen dorthin verlegt werden könnten. „Aber das ist ja kein Hexenwerk“, so Parnow. Ob die Packstation vor Weihnachten ihren Betrieb aufnehme, sei allerdings noch unklar.

Der Weg ist frei für das Studentenwohnheim

Mehr Klarheit hat die Stadt dagegen bei zwei städtebaulich wichtigen Projekten. So billigte der Wirtschaftsförderungsausschuss einstimmig den Vorentwurf zum Bebauungsplan für den nächsten Teilabschnitt des Innovationparks. Dabei handelt es sich um das Teilstück nördlich der A 44-Trasse, das westlich der Ratinger Straße liegt und zur Deponie reicht. Die Pläne sollen voraussichtlich von Mitte Dezember bis Mitte Januar öffentlich zur „Bürger- und Trägerbeteiligung“ ausliegen. Weitere Details werden noch bekannt gegeben.

Zudem stimmte der Ausschuss dem Verkauf des Grundstücks hinter dem Campus-Gelände an NRW.Urban zu, damit dort ein Studentenwohnheim errichtet werden kann (WAZ berichtete). Dazu Bürgermeister Heinisch: „Das ist ein Projekt von besonderem Interesse. Damit haben wir hier einen echten Campus mit allen Funktionen.“

Breitband-Ausbau kommt voran

Auch der Ausbau des schnellen Internets in Heiligenhaus stand auf der Tagesordnung des Wirtschaftsförderungsausschusses. So berichtete Wirtschaftsförderer Peter Parnow, wie der Stand der Dinge beim Breitband-Ausbau ist. Insgesamt müsse die Gesellschaft Netcologne 25 Kilometer Kabel in der Stadt verlegen. „Bisher sind 13,3 Kilometer umgesetzt“, sagte Parnow. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Vorhaben „bis Ende März“ abgeschlossen sein werde. Die 70 Verteilerkästen von Netcologne stünden bereits.

Nicht ganz reibungslos laufe es jedoch bei der Anbindung von Gewerbetreibenden. Hier gab es Klagen, dass Netcologne nur schwer erreichbar sei. Parnow betonte, dass Netcologne aber nun mit Gewerbetreibenden Gespräche führen werde. „Hier könnten sich Unternehmen auch zusammenschließen“, regte Parnow an.

Auch Bürgermeister Dr. Jan Heinisch räumte ein, dass es „ein paar Unwuchten“ gegeben habe. Allerdings sei der Zeitrahmen von zwölf Monaten für das Projekt „ein sportliches Programm“. Noch nicht geklärt sei, wie Schulen an das Breitband angebunden werden könnten. „Ich halte das aber für sehr sinnvoll“, so Heinisch. Ob dies etwa mit Mitteln aus dem Schulbudget erfolgen werde, müsse man aber noch sehen.

Campus strebt Kooperation mit weiteren Schulen an

Eine gute Bilanz zur Kooperation des Immanuel-Kant-Gymnasiums mit dem Campus beim „Talentscouting“ zog Professor Christian Weidauer. Dabei sollen Schüler von Mitarbeitern der Hochschule an ein Studium im mathematisch-technischen Bereich herangeführt und ihre Talente gefördert werden. Wie Weidauer weiter ausführte, werde auch mit anderen Schulen eine Kooperationin diesem Bereich angestrebt