Heiligenhaus. . Wenn der erste Autobahn-Abschnitt fertig ist, wird die Heiligenhauser Wehr dort möglicherweise die Einsätze fahren. Signale der Bezirksregierung.
- Auf die Freiwillige Feuerwehr Heiligenhaus könnten in nächster Zeit neue Aufgaben zukommen
- Die künftige A44 gehört möglicherweise bald zum Einsatzgebiet der ehrenamtlichen Retter
- Entsprechende Signale hat bereits die Bezirksregierung Düsseldorf gesendet
Auf die Heiligenhauser Feuerwehr dürften demnächst neue Aufgaben zukommen. „Die Bezirksregierung Düsseldorf hat uns bereits signalisiert, dass wir künftig auch Aufgaben auf der A 44 übernehmen könnten“, berichtet Feuerwehrsprecher Nils Vollmar. Diese Thematik wurde auch bereits in der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Bürgerservice und Sicherheit Mitte Februar besprochen.
Welche Abschnitte und Fahrtrichtungen die Heiligenhauser Wehr künftig bedienen soll, steht aber noch nicht abschließend fest. „Prinzipiell ist es so, dass für einen Autobahnabschnitt die Feuerwehr eingeteilt wird, die ihn am schnellsten über die Auffahrten erreicht“, so Vollmar.
Genaue Verteilung noch unklar
In Heiligenhaus würden sich vom Standort an der Friedhofsallee aus anbieten: die Fahrtrichtung nach Ratingen im Westteil der A 44 (Fertigstellung voraussichtlich 2020) und die Fahrtrichtung Hetterscheidt im Ostteil (Fertigstellung voraussichtlich Herbst 2017). Wie es genau komme, bleibt aber abzuwarten.
Die Heiligenhauser Feuerwehr ist somit voraussichtlich bald zum ersten Mal überhaupt für einen Autobahnabschnitt zuständig. Die Aufgaben unterscheiden sich nicht grundsätzlich von den sonstigen Einsatz-Tätigkeiten auf den Straßen – Löschen von Fahrzeugbränden, Gefahrgutunfälle oder technische Hilfeleistungen. „Eine andere Dimension wird aber die größere Verkehrsgefahr durch das höhere Tempo haben“, sagt Vollmar.
Übungen auf der Trasse
So müsse beispielsweise ein Teil der Einsatzkräfte eine Unfallstelle rund 800 Meter vorher absperren, während ein weiteres Team vorne einen Fahrzeugbrand löscht. Solche Einsätze sollen auf der künftigen Trasse geübt werden. „Wir steigen bald in Gespräche mit Straßen NRW ein und wollen die verbleibende Zeit bis zur Fertigstellung der A 44 für Übungen vor Ort nutzen“, berichtet Vollmar. Die Wehr sei bereit für die neuen Aufgaben.
Angesichts der neuen Aufgaben passt es gut, dass ohnehin bald ein neues Tanklöschfahrzeug, das TLF 3000, in Dienst gestellt werden soll. Mit 3000 Litern Löschwasser fasst es mehr als das alte TLF 16/25 (2400 Liter). „Das Wasser müssen wir ja selbst zum Einsatz mitbringen, da es auf der Autobahn ja keine Versorgung gibt“ erklärt der Feuerwehrsprecher. Das neue Fahrzeug (Kosten rund 350 000 Euro) soll jedoch erst im Laufe des kommenden Jahres in Dienst gestellt werden. Für die Wehr aber kein Problem. Bei Bedarf könne man mit einem Löschfahrzeug mehr zum Einsatz fahren.
Bürgermeister Jan Heinisch rechnete im Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit „nicht damit, dass die Einsatzzahlen dramatisch steigen werden.“ Was aber auch vom Verkehrsaufkommen auf der A 44 abhängen wird.
>>> BEZIRKSREGIERUNG WEIST AUFGABEN ZU
- Das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz des Landes NRW gibt den Bezirksregierungen die Möglichkeit, den Gemeinden Einsatzabschnitte für ihre Feuerwehren auf Bundesautobahnen zuzuweisen.
- Dies kann für Fälle gelten, wo die an sich zuständige Wehr nach Stärke, Ausstattung oder wegen ungünstiger Zufahrtsmöglichkeiten die Aufgabe nicht erfüllen kann. Schon kleine zeitliche Vorteile können ausreichen. Entscheidend ist die Erreichbarkeit der Auffahrten.