Heiligenhaus. . Seit 2015 haben Ratingen und Heiligenhaus einen gemeinsamen Rettungsdienst. Der stellvertretende Feuerwehrchef der Nachbarstadt zieht Bilanz.

  • Heiligenhaus und Ratingen kooperieren seit Anfang 2015 erfolgreich beim Rettungsdienst
  • Die Zahl der Einsätze hat sich in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau stabilisiert
  • In der Heiligenhauser Wache könnte künftig daher tagsüber ein zweiter Rettungswagen stehen

Die Rettungsdienst-Kooperation zwischen Heiligenhaus und Ratingen läuft sehr gut. Dieses Fazit zog kürzlich Thomas Tremmel, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Ratingen im Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit im Heiligenhauser Rathaus.

Anfang 2015 unterzeichneten beide Städte eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung. Die Berufsfeuerwehr Ratingen erfüllt seither die rettungsdienstlichen Aufgaben für die Stadt Heiligenhaus. „Wir haben das Fahrzeug gekauft und die Räume der Rettungswache Heiligenhaus in einem Mietverhältnis übernommen“, berichtete Tremmel den Ausschussmitgliedern. Im Fall eines Defektes an Fahrzeugen oder Geräten ein Vorteil, so der stellvertretende Feuerwehrleiter, „da unsere Lager viel größer sind. Wir halten beispielsweise für den Gesamtfuhrpark von zehn Fahrzeugen zwei Rettungswagen in Reserve vor.“

Städteübergreifende Kooperation

Neben der Ausrüstung wurden auch die zehn Heiligenhauser Kollegen in den 115 Mann starken Personalpool der Ratinger integriert, erklärte Tremmel weiter: „Das läuft wunderbar. Die Kollegen leisten bei uns auch Dienst im Brandschutz, da sie alle ausgebildete Feuerwehrmänner sind.“

Eine Rettungsdienstbesatzung steht dauerhaft in Heiligenhaus bereit. „Durch den für uns neuen Standort können wir im Notfall nun schneller in Eggerscheidt, Hösel und Homberg sein“, sagte Tremmel zufrieden. Auf Nachfrage eines Ausschussmitglieds, warum denn Einsätze in Heiligenhaus von Velbert aus bedient würden, gibt es laut Tremmel eine simple Antwort.

Die Kreisleitstelle in Mettmann koordiniere die Einsätze. Zum Einsatzort fahre immer das nächstgelegene Rettungsmittel. „Notfälle kennen keine Ortsgrenzen“, sagte Tremmel. Umgekehrt würde das Heiligenhauser Fahrzeug regelmäßig auch in Velbert Einsätze fahren. „Das ist völlig normal und das gefühlte Mehr an Einsätzen auf beiden Seiten liegt schlicht an der generellen Steigerung der Einsatzzahlen in den Vorjahren.“

Zahl der Einsätze gestiegen

Die sind für die Städte Ratingen und Heiligenhaus zwar in den vergangenen beiden Jahren (2015: 17 800, 2016: 17 700) nahezu gleich geblieben. Inbegriffen sind hier Einsätze von Rettungswagen und Notarzt, aber auch Krankentransporte. „In den Vorjahren gab es jedoch einen deutlichen, stetigen Anstieg er Einsatzzahlen“, berichtete Tremmel. Das liege zum einen an der immer älter werdenden Bevölkerung, zum anderen am gestiegenen Anspruchsdenken. In Heiligenhaus gibt es derzeit im Schnitt sieben Einsätze pro Tag.

Dem erhöhten Einsatzaufkommen soll im nächsten Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Rechnung getragen werden. „Heiligenhaus könnte in diesem oder im nächsten Jahr einen zweiten Rettungswagen erhalten“, berichtet Bürgermeister Jan Heinisch auf Anfrage. Das Fahrzeug könnte dann tagsüber im Zwölf-Stunden-Betrieb den 24-stündigen Bereitschaftsdienst des bestehenden Rettungswagens ergänzen.