Bochum. Die Sportfreunde Stiller begeisterten ihr Publikum beim Zeltfestival Ruhr. Es war der “auf unbestimmte Zeit“ letzte Auftritt der Münchener Indie-Rocker. Der Stimmung tat das kein Abbruch — die Fans feierten die Band frenetisch. Die ließ sich nicht lumpen und lieferte mehrere Zugaben.
Gleich zu Beginn mischt sich zu den Glücksgefühlen der Fans auch etwas Trübsinn, denn die Sportfreunde Stiller spielen auf dem Zeltfestival Ruhr ihr Abschiedskonzert. Nach eineinhalb Jahren Tour nehmen sie sich eine Auszeit. Sänger Peter Brugger erklärt: „Dies ist ein besonderes Konzert für uns, es ist das letzte für unbestimmte Zeit.“ Und Bassist Rüdiger Linhof gesteht: „Irgendwie haut mich das gerade alles um, diese unglaublich tolle Kulisse hier im Zelt und unser letztes Konzert für lange Zeit.“
Damit ist der Schwermut dann – erst einmal – wieder weg und das Publikum feiert, springt, jubelt und klatscht zu den Liedern „New York, Rio, Rosenheim“ und „Ein Kompliment“. Kleine Töchter und Söhne sitzen auf den Schultern ihrer Eltern und schauen begeistert zur Bühne.
„Applaus, Applaus“ als Dankeschön
Endlich können die Sportis ihre Fußballhymne spielen: „‘54, ‘74, ‘90, 2014, ja so stimmen wir alle ein – sind wir Weltmeister.“ Da versucht Schlagzeuger Flo Weber einen Moonwalk á la Michael Jackson. Peter Brugger ruft: „Ich bin froh, dass du dir nichts getan hast.“
Dann stimmen sie den Song „Wunderbaren Jahren“ an – und es kommt wieder der Gedanke an den Abschied auf. Bei dem Hit „Siehst du das genauso?“ wird es noch sentimentaler. Konfetti-Fontänen schießen in die Lüfte. Mit „Applaus, Applaus“ bedankt sich das Trio beim Team – das kommt später mit je einem Buchstaben von „Sportfreunde“ auf weißen Overalls gedruckt auf die Bühne. Und sogar eine Frau aus dem Publikum darf nach lautem Rufen hinauf und tanzt mit dem Schlagzeuger einen Walzer zu „Es muss was Wunderbares sein (von mir geliebt zu werden)“.
Zugabe mit Thees Uhlmann
Als die Sportis dann ihr letztes Lied ankündigen, sind Seufzer aus der Menge zu hören. Doch nach den Zugabe-Rufen kommen sie wieder und singen: „Lass mich nie mehr los“. Später entzündet sich ein Feuerwerk an Peter Bruggers Gitarre und sie geben „Ich, Roque“ zum Besten. Nach erneuten Zugabe-Rufen kommt sogar noch Thees Uhlmann auf die Bühne, der als Vorsänger aufgetreten war. Zusammen singen sie „Mrs Robinson“.
Die Sportfreunde wollen noch nicht gehen, das merkt man. So stürzt sich Peter Brugger mit den Worten „Ich komme zu euch“ noch in die Menge und lässt sich von den Fans tragen. Am Ende verbeugen sie sich mehrmals. Dann sind sie weg.
Aber der Ratschlag von Peter Brugger bleibt den Fans erhalten: „All zu oft vergisst man, was alles möglichst ist im Leben – denkt immer positiv.“