Bochum/Witten. Das Zeltfestival Ruhr ist in seinem siebten Jahr längst eine feste Größe, große Musiker schmücken jedes Jahr das Bochum-Wittener Fest. So wie die Simple Minds, Milow oder Jamie Cullum in diesem Jahr. Wir fragten sechs Wiederholungstäter nach ihren Erinnerungen.
Kreuz und quer und Stolper-Gepolter – im Normalfall sieht man ja das Festival vor lauter Zelten kaum. Beim Zeltfestival Ruhr aber ist vieles genau andersherum: Die Veranstalter schlagen gerade ihre 80 Zelte am Kemnader See auf, in edlem Weiß und mit genügend Platz für die Beachbar dazwischen (ohne Abspannschnüre). Restaurantküche aus der Region ersetzt reisende Frittierfreunde, Klein-Design verblüfft anstelle der üblichen Indien-Importe, und 13.000 Quadratmeter Holzplanken sorgen dafür, dass man an der grünen Grenze von Bochum und Witten nicht im Matsch wandelt.
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Das Zeltfestival Ruhr ist in seinem siebten Jahr längst eine feste Größe, auch weil es dieses Komfort- und Familien-Konzept so konsequent verfolgt. Mehr Heizungen, mehr Toiletten, „und um die Piazza gibt es dieses Jahr mehr Sitzmöglichkeiten“, sagt Heri Reipöler, einer der drei Macher aus Bochum. Also dort, wo die Kleinkunst spielt für alle, die gar kein Konzert besuchen, sondern nur den Markt, die Gastromeile oder die Strandbar schätzen.
Experiment am 30. August
Das Programm ist mit 40 Veranstaltungen in 17 Tagen so kompakt wie nie zuvor; alle drei Zelte werden fast jeden Tag bespielt. Am 30. August übrigens haben sich die Macher ein Experiment vorgenommen. Der fröhliche Fußballabend mit Manni Breuckmann und Ben Redelings wird vor allem Männer locken. Gerburg Jahnke im Nachbarzelt zieht überwiegend Frauen.
„Werden die Paare gemeinsam anreisen und sich wie beim Hammelsprung trennen?“, fragt sich Heri Reipöler. „Spannend wird’s, wenn sich die beiden Lager später an der Beachbar mischen.“ Stammgäste sind mittlerweile nicht nur viele Besucher, sondern auch so manche Künstler. „Es ist schon ein Ritterschlag, wenn internationale Stars gerne wiederkommen“, sagt Reipöler. So wie die Simple Minds, Milow oder Jamie Cullum in diesem Jahr. Wir fragten sechs Wiederholungstäter nach ihren Erinnerungen:
"Ich bin beim letzten Mal schon vormittags angekommen und konnte mich in aller Ruhe mit dem ganzen „Jahrmarkt“ vertraut machen. Ich mag diese „Zirkus-Atmo“ sehr gern. Das Zeltfestival Ruhr ist einfach der ideale Spielort, um unsere Tour nach fünfundsechzig Konzerten ausklingen zu lassen.“ Wolfgang Niedecken, Sänger von BAP
"Das Zeltfestival hat solch ein vielfältiges und abwechslungsreiches Angebot, das Familien schon beim Einlass bis zum Konzert eine gute Zeit erleben lässt. Der Auftritt dort zählt zu meinen schönsten Erinnerungen von allen bisher erlebten Konzerten. Mein größter Wunsch für dieses Jahr? – Gesund zu bleiben und gemeinsam mit den Fans 15 Jahre Unheilig zu feiern.“ Der Graf von Unheilig
"Eine riesige Bühne, ein wundervolles Publikum und Regensicherheit – was für eine Kombination! Wir hatten so eine unglaubliche Resonanz beim letzten Mal und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass wir uns durchaus noch ein paar neue Fans erspielt haben. Ich hoffe, es wird in diesem Jahr nicht anders sein! Ich wünsche mir, dass die Crowd wieder diese Wärme ausstrahlt. Das ist alles, was ich für eine gute Show brauche.“ Jamie Cullum, Sänger und Songwriter
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"Das Zeltfestival ist für mich tatsächlich, was Auftritte angeht, der Höhepunkt des Jahres. Diese Mischung aus großem Publikum und Intimität, Rock’n’Roll-Feeling und mediterranem Flair ist einzigartig. Dafür rühre ich jedes Jahr eine Speziell-Mischung an aus seltener gespielten, bewährten und neueren Nummern und Geschichten. Meine ZFR-Abende sind Unikate. Das macht die Sache spannend – auch für mich." Frank Goosen, Ur-Bochumer Autor
"Das ZFR gehört für mich zu den besten Festivals Deutschlands. Mein stärkstes Erlebnis? Das war im wahrsten Sinne des Wortes „neben der Bühne“, denn ich wollte in totaler Euphorie zum Publikum und bin von der Bühne gefallen. Ist aber zum Glück nichts passiert. Nun freue ich mich auf eine tolle Open-Air-Tour und dann setze ich mich wieder an neue Lieder.“ Adel Tawil, Sänger
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"Ich freu’ mich auf das Wiedersehen mit Bochum. Bochum ist ja überhaupt der Hammer.“ Sven Regener, Element of Crime,in diesem Jahr als Autor beim ZFR