Hattingen. . Hattinger benötigten nach Berechnungen des Unternehmens Techem im Jahr 2012 deutschlandweit am wenigsten Erdgas zum Heizen und für Warmwasser. Insgesamt 1690 Wohnungen wurden an der Stadt an der Ruhr bewertet, die meisten davon gehören der Hattinger Wohnungsgenossenschaft (HWG).
Der Umgang der Hattinger mit den Energieressourcen ist vorbildlich: Mit durchschnittlich 126,04 Kilowattstunden (kWh) Erdgas pro Quadratmeter (qm) Wohnfläche für Heizung und Warmwasser verbrauchten sie 2012 deutschlandweit am wenigsten Energie.
Errechnet hat dies das Unternehmen Techem, ein Anbieter für Energieabrechnungen und Energiemanagement aus Eschborn. Eingeflossen in die Wertung sind Kunden aus 75 Städten und Gemeinden, die jeweils mindestens 100 Gebäude über Techem abrechneten. Für Hattingen flossen insgesamt 1690 Wohnungen in die Bewertung ein, die meisten gehören der Hattinger Wohnungsgenossenschaft (HWG). Umso erfreuter zeigte sich Vorstandsmitglied David Wilde, als er von Hattingens Spitzenposition unter den Niedrig-Energieverbrauchern erfuhr. „Das ist ein Beleg dafür, dass das, was wir machen, auch wirklich funktioniert.“
Neue Dämmung, neue Heizungen
Zum Beispiel im Rauendahl in Winz-Baak: In den Jahren 2001 bis 2004 habe man dort rund 900 HWG-Altbauwohnungen aufwendig saniert, erinnert Wilde. Auch aktuell investiere die HWG viel in die Modernisierung des eigenen Bestandes – in der Südstadt. Zum Maßnahmenpaket gehört dabei die Dämmung der Gebäude-Außenwänden, von Dächern und Kellerdecken sowie der Einbau von Energiesparfenstern mit drei Scheiben, der Einbau neuer Heizungsanlagen (Erdwärmepumpen; Gaszentralheizungen). 50 Millionen Euro, so Wilde, habe man zur energetischen Sanierung von 500 Wohneinheiten in der Südstadt schon investiert. Die gleiche Summe will man dort für die Modernisierung weiterer 500 HWG-Wohnungen in die Hand nehmen. „Mit all diesen Maßnahmen hoffen wir, den Energieverbrauch auf ein Minimum zurückzufahren.“
Beheizung durch Gas-Brennwertthermen
Die optimale Energieversorgung: Auch bei der Gartenstadt Hüttenau – mit 245 Wohnungen Am Schultenhof, Im Winkel und in der Frans-Masereel-Straße ebenfalls bei Techem Kunde – ist sie schon seit geraumer Zeit Thema. Inzwischen, so Roland Himmel vom Vorstand, werde der Bestand dieser Wohnungsgenossenschaft komplett durch Gas-Brennwertthermen beheizt. „Das ist energetisch derzeit die optimale Versorgung.“ Und wenn die Energiebilanz bei einzelnen Mietern trotzdem mal nicht stimmt? „Bei Ausrutschern nach oben im Energieverbrauch sprechen wir die Leute an“, sagt Himmel. Ähnlich formuliert es HWG-Mann Wilde.
Übrigens: Auch die Stadt hat ihren Anteil am Spitzenplatz im Techem-Niedrig-Energieverbrauchsranking. 90 Wohneinheiten, so Stadtsprecherin Susanne Wegemann, rechne man über das Unternehmen ab. Die Verwaltungsgebäude indes gehören nicht dazu.