Hattingen. Der Verein Umweltfreundliche Energien EN ist angesichts der klimapolitischen Situation entsetzt über die Wortwahl des Stadtsprechers gegen Windräder.
„Ein Vogelschredder über dem Wald ist nicht gerade ein Traum“ hatte Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger, als Vogelschützer, angesichts der Pläne des Umweltministers, den Wald aus der Tabuzone für Windräder zu nehmen, gesagt. Umweltfreundliche Energien EN sind entsetzt über die Wortwahl „angesichts der klimapolitischen Situation“.
Für Karl-Heinz Henkel vom Vorstand des Vereins wird der Eindruck erweckt, die Alternative zu Windrädern sei keine Windräder. „Leider bringt uns das der Lösung der Energiefrage nicht näher, denn wir brauchen viel Energie. Daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Es geht nicht nur um die Glühbirne im Haushalt, sondern um Wärme, Mobilität und große Industrieanlagen (deren Produkte nicht nur böse oder überflüssig sind, sondern zumindest teilweise unverzichtbar).“
Windräder seien nicht so gefährlich für Vögel wie dargestellt
Henkel fragt sich, woher die Energie kommen soll. Solaranlagen seien gut, „reichen aber leider nicht aus. Wie wäre es mit Braunkohle? Haben Sie sich einen Tagebau mal angesehen? Dort brütet kein Vogel mehr und auch sonst lebt dort weder Tier noch Pflanze. Wir könnten natürlich die Steinkohle aus Australien nehmen. Die dortigen Umweltschäden stören in Hattingen und im EN-Kreis nicht – oder? Vielleicht lieber ein AKW? Wenn Sie wissen wo der Müll bleiben soll, könnten wir darüber diskutieren. Aber vorher schauen Sie sich Japan an. Möchten Sie die Natur so haben?“
Henkel weiter: „Was wäre mit Erdöl? Sicher erinnern Sie sich an die verendeten Seevögel nach einer der vielen Ölkatastrophen. Oder Erdgas? Wenn beim Verbrennen nur kein CO2 entstünde. Was passiert mit den von einzelnen Windrädern gefährdeten Schwarzstörchen, wenn unser Klima sich erwärmt. Vielleicht bleiben ihnen anstrengende Flüge erspart, weil es hier warm genug ist zum Bleiben. Oder sie finden ihre Nahrung nicht mehr, weil sie den Klimawandel nicht überlebt hat. Wären Windräder so gefährlich für Vögel, würde es in jedem Windpark tote Vögel am Boden geben.“ Das sei nicht der Fall. Für Zugvögel, die tausende Kilometer zurücklegen, sei das Umfliegen eines Windrads eine der leichteren Übungen.