Hattingen. Die Hattinger Feuerwehr wird immer häufiger zu aufwändigen Tierrettungs-Einsätzen gerufen. Abseits vom Klassiker “Katze im Baum“ kann die Feuerwehr unter anderem auch vom schwimmenden Schaf in der Ruhr und dem Hund im Abwasserrohr berichten. Nicht immer ist die Tierrettung kostenlos.

Die Katze im Baum ist der Klassiker der Tierrettung, das weiß auch Feuerwehr-Sprecher Jens Herkströter. Was er aber auch genau weiß: „Die Tiere kommen irgendwie immer wieder herunter, spätestens wenn sie der Hunger treibt. Wir haben noch nie ein Skelett gefunden.“ Dennoch wird die Feuerwehr immer wieder zu solchen Einsätzen gerufen, weil die Besitzer in Sorge sind. Das kommt sie allerdings oft teuer zu stehen: „Es ist kein Notfall-Einsatz, deshalb muss der Tier-Besitzer für die Kosten aufkommen.“

Anders war der Fall im Januar, als ein Jagdterrier im Henrichspark in einem Abwasserrohr verschwunden war – hier war die Abfluss-Leitung betroffen und damit die Allgemeinheit. Diese Rettung war kostenfrei. Es war die medienwirksamste Tierrettung der Hattinger Einsatzkräfte. „18 Medien haben sich an diesem Tag bei mir gemeldet“, so Herk­ströter. „Es ist schon erstaunlich: Das brennende Haus interessiert die Öffentlichkeit nicht so stark wie ein Hund in der Röhre.“

40.000 Einsätze wegen Tierrettung in NRW im Jahr 2012

40.000 Mal mussten die nordrhein-westfälischen Feuerwehren im vergangenen Jahr ausrücken, um Tiere aus Notsituationen zu befreien – Tendenz steigend. „Die Zahl der Einsätze hat deutlich zugenommen“, erklärt der Sprockhöveler Christoph Schöneborn, der inzwischen Sprecher des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-West­falen ist.

Und das führt immer wieder zu kuriosen Einsätzen. Etwa den Fall, als eine Katze in Niederwenigern zwischen zwei Garagenwände geraten war und sich nicht mehr befreien konnte. „Wir haben dann mit dem Abbruchhammer ein Loch in eine der Wände gebrochen“, berichtet Jens Herkströter. Oder dieser Fall: Vor zwei Jahren schwamm plötzlich ein Schaf in der Ruhr. Herkströter: „Es hat lange gedauert, bis wir das Tier überhaupt ausfindig gemacht haben. Als es dann so weit war, mussten wir es mit zwei Booten einfangen. Es wurde dann herausgezogen und vorne auf dem Boot liegend wieder an Land befördert.“