Ennepe-Ruhr. Der Windenergie soll nach Zielsetzung der neuen Landesregierung höhere Priorität eingeräumt werden. Und dies nicht nur im Münsterland.
Wer im Ennepe-Ruhr-Kreis und seinen neun Städten unterwegs ist, entdeckt vereinzelt eine Windkraftanlage. Man guckt auch heute noch ein zweites Mal hin.
Der Energieversorger AVU selbst, betreibt zwei Anlagen, eine in Schwelm und eine in Hattingen. Im Kreisgebiet insgesamt, so AVU-Mitarbeiter Frank Rehn, gibt es elf Anlagen mit ganz unterschiedlichem Leistungsvermögen. Mit insgesamt sechs Anlagen im Hügelland, bildet Hattingen die Speerspitze. In Sprockhövel gibt es zwei, in Wetter ein Windrad und in Ennepetal zwei. Die Windbauern ernteten im Jahr 2009 zusammen an die 7,2 Millionen Kilowattstunden (kwh).
Doch diese Leistung soll nach dem Willen der rot-grünen Landesregierung um ein Vielfaches gesteigert werden. Mit vorherrschendem Südwest-Wind im Bergischen Land und im angrenzenden Ennepe-Ruhr-Kreis, stehen die Voraussetzungen für eine ergiebige „Windernte“ nicht schlecht, zumal die Höhenzüge im Kreisgebiet um die 300 Höhenmeter liegen. Wie Dr. Joachim Frielingsdorf von der Energie-Agentur in Wuppertal jetzt sagte, suche man für Windkraftanlagen neuester Prägung weitere Standorte. Die Rede ist von so genannten „Wirtschaftswäldern“.
Als Bauherrn von Windkraftanlagen treten überwiegend Landwirte in Erscheinung. Kein Wunder, sie verfügen über ihre eigenen Flächen. Dennoch dauern die Genehmigungsverfahren recht lange. Heute, wie vor 20 Jahren, als die ersten Windkraftanlagen in der Region gebaut wurden, standen Bürger ihnen skeptisch gegenüber. Beeinträchtigungen durch Geräuschentwicklung und Auswirkungen durch Schlagschatten wurden zum Beispiel als Gegenargumente ins Feld geführt.