Hattingen.
Der (Um-)Bauantrag für das Gebäude sollte im ersten Quartal 2011 genehmigt werden – doch es liegt noch gar keiner vor.
„Wir rechnen damit, dass die Baugenehmigung im ersten Quartal 2011 vorliegen wird und wir im Herbst 2011 eröffnen können“, erklärte Kaufland-Sprecherin Andrea Kübler im Dezember gegenüber der Hattinger Zeitung. Doch nun wird es schwierig für die Handelskette aus Neckarsulm, diese Zeitschiene zu halten. Denn bei der Bauverwaltung der Stadt liegt noch kein (Um-)Bauantrag vor.
Das Geschäftsgebäude an der Großen Weilstraße erhitzt seit seiner Eröffnung am 19. Februar 1976 die Gemüter. Für die einen ist es ein Schandfleck, der so schnell wie möglich aus dem Stadtbild verschwinden sollte; für die anderen ist es ein Haus mit Potenzial, dem so schnell wie möglich neues Leben eingehaucht werden sollte.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Der Kauf durch Kaufland im vergangenen Jahr schien für beide (Meinungs-)Seiten einen Schritt in die richtige Richtung zu bedeuten. Eine Wiedereröffnung für den Herbst 2011 wurde in den Raum gestellt, auch eine Neugestaltung der Fassade nicht ausgeschlossen.
Letztere wird von Gerhard Rohde, Chef der Hattinger Bauverwaltung, ein bisschen relativiert. „Es gibt eine erste Grobplanung von Kaufland“, sagt er im Gespräch mit der Hattinger Zeitung. „Die oberen Bereiche bleiben so erhalten wie sie sind. Es sind aber Veränderungen in den Untergeschossen möglich.“
Ende Februar hat Rohde zum ersten Mal mit Vertretern aus Neckarsulm zusammengesessen. „Es war ein erstes Abstimmungsgespräch“, erklärt er. „Eckpunkte der Planung wurden erörtert, Vorstellungen ausgetauscht – und ein neuer Termin vereinbart.“ Am 24. März kommen die Baden-Württemberger erneut an die Hüttenstraße.
Zeitschiene nach hinten verschoben
„Es ist noch nicht absehbar, wann es einen Bauantrag geben wird“, sagt Rohde. „Aber die Zeitschiene ist ja sowieso schon nach hinten verschoben – nach der ersten Planung sollte der Bauantrag ja schon im Dezember eingereicht werden.“
Bürgermeisterin Dagmar Goch hatte bereits im vergangenen Herbst eine schnelle Bearbeitung in Aussicht gestellt, auch der Bauverwalter sieht diese Möglichkeit.
Mehrere Umbaumaßnahmen
Eine der größten Baustellen sind zweifellos die Parkdecks, die schon zu Hertie-Zeiten mit Stützpfeilern gesichert wurden. „Ich sehe zwar kein Sicherheitsrisiko, doch dass Kaufland es nicht so belassen wird, liegt auf der Hand.“
Im Innern der Gebäudes werden die Rolltreppen zwischen den Geschossen durch Rollsteige ersetzt (wie berichteten) – damit die Kunden problemlos mit ihren Einkaufswagen hin- und herfahren können. „Von der Struktur und Organisation her wird es sicher Veränderungen geben“, sagt Gerhard Rohde, der aber keine Details verraten möchte.
Von Kaufland selbst war bis zum Redaktionsschluss am Mittwochabend keine Stellungnahme zu den aktuellen Planungen zu bekommen, auch nicht zum neuen Geschäftsführer. Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es der letzte Hertie-Chef Murat Keklik ist.