Hattingen.

Pläne werden jetzt bei der Stadt eingereicht. Unternehmen rechnet im ersten Quartal 2011 mit der (Um-)Baugenehmigung.

Fußgänger in der Innenstadt werden sich in den vergangenen Wochen gefragt haben, was da rund um das Kaufland-Haus an der Großen Weilstraße passiert. Immer wieder wurde fotografiert, notiert, abgemessen. Was geschieht da? „Wir möchten die Entwicklung dokumentieren“, erklärt Andrea Kübler, Sprecherin des Unternehmens aus Neckarsulm, das das Gebäude aus der Hertie-Insolvenzmasse Anfang des Jahres gekauft hat. Die (Um-)Baupläne sind inzwischen erstellt, sie werden Anfang 2011 eingereicht.

„Wir rechnen damit, dass die Baugenehmigung im ersten Quartal 2011 vorliegen wird und wir im Herbst 2011 eröffnen können“, so Kübler weiter. Das Haus wird komplett entkernt (wir berichteten). Probleme könnten die Parkdecks bereiten, die schon zu Hertie-Zeiten durch schwere Zusatz-Träger gestützt werden mussten. Daran wird gearbeitet: „Statiker prüfen derzeit eine tragfähige Lösung für das Parkdeck.“

Offen ist dagegen, ob die Fassade verändert wird. „Hierzu gibt es derzeit noch keine Entscheidungen“, sagt Andrea Kübler. Auch den Geschäftsführer des Kaufland-Hauses Hattingen könne sie „noch nicht namentlich benennen“. Eine mögliche Lösung: Murat Keklik, der in den letzten anderthalb Hertie-Jahren Chef im größten Hattinger Kaufhaus war. Er selbst hatte den Job Anfang des Jahres auf Nachfrage der Hattinger Zeitung als „interessant“ bezeichnet. Laut seinem Xing-Profil im Internet arbeitet Keklik zurzeit als Interim Sales Manager für ein hiesiges Foto-Kreativ-Haus, das überwiegend online Kontakt zu seinen Kunden hält. Will sagen: Manager für ein zeitlich befristetes Projekt.

Im Januar hatte Kaufland den notariellen Kaufvertrag unterzeichnet, Nachverhandlungen mit dem Verkäufer Dawnay Day und der Stadt Hattingen zogen sich allerdings bis in den Herbst. Denenzufolge verzichtet die Stadt auf 80 Parkplätze, die grundbuchlich für sie einge­tragen waren, und Kaufland verpflichtet sich, die Parkplätze der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Konkret: Die Parkgebühren sind nicht höher als in den anderen Parkhäusern, das Kaufland-Parkhaus ist an allen Advents-Sonntag und eventuell auch zum Altstadtfest geöffnet.

Das Einzelhandels-Unternehmen selbst will in dem zweigeschossigen Gebäude 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche anbieten. Zudem sind mehrere kleine Verkaufsgeschäfte im Haus geplant – „zum Beispiel Apotheke, Bäcker, Metzger sowie Lotto, Toto und Zeitschriften“, wie Kübler bereits im Oktober mitteilte. Eine Trennung des Kaufland-Warenangebots wie an anderen Standorten soll es in Hattingen nicht geben.