Hattingen. In der Unglücksmaschine von Rio de Janeiro nach Paris saß auch ein Hattinger. Der Blankensteiner war auf dem Rückflug nach Düsseldorf. Polizei überbrachte Familie die Nachricht.
Air France bestätigte am Mittwoch gegenüber der Hattinger Zeitung, dass unter den 26 deutschen Vermissten der verunglückten Air-France-Maschine (AF 447 von Brasilien nach Frankreich) auch der Hattinger Adrian S. ist. Der 42-Jährige aus Blankenstein hatte ein Rückflugticket nach Düsseldorf gebucht, hieß es aus Paris.
Bereits am Dienstag hatten Dieter Bahs, der Opferschutzbeauftragte der Polizei, und Polizei-Notfallseelsorger Roland Krämer die Familie aufgesucht und informiert. Auch am Mittwoch waren sie den ganzen Tag bei den Angehörigen.
Der Airbus 330 des Fluges AF 447 von Rio de Janeiro zum Pariser Flughafen Charles de Gaulle war in der Nacht zum Montag plötzlich vom Radar verschwunden. Ein Absturz galt lange als wahrscheinlich, doch erst am Mittwoch konnten Wrackteile, die auf dem Atlantischen Ozean gefunden wurden, eindeutig der Maschine zugeordnet worden.
Die 228 Passagiere – darunter 26 aus Deutschland – und die Bord-Besatzung werden seitdem als vermisst gemeldet. Dass jemand das Unglück überlebt hat, gelte als ausgeschlossen, hieß es am Mittwoch.
„Schrecklich für die Angehörigen”, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Christel Humme in ihrer ersten Reaktion. Auch ihr CDU-Kollege Dr. Ralf Brauksiepe zeigte sich im Telefongespräch mit der Hattinger Zeitung betroffen. Ebenso Landtagspräsidentin Regina van Dinther (CDU), die am frühen Nachmittag noch gar keine Informationen erhalten hatte.
Ihre Anteilnahme drückten auch die Mitarbeiter der Hattinger Reisebüros aus. Die Route werde häufig gebucht, sagt Sabine Rose von Ruhrpress. „Das ist kein exotisches Ziel. Es fliegen aber hauptsächlich geschäftliche Kunden.” Auch Adrian S. war aus beruflichen Gründen vor Ort. Nach Auskunft der Reisebüros hat er nicht bei ihnen gebucht.
Recherche: Oliver Bergmann, Michael Brandhoff, Arne Poll, Dominika Sagan