Hattingen. Regelmäßig erreichen Hinweise auf Müll und Schandflecken in Hattingen die Redaktion. Auch Touristen beschweren sich. Die schlimmsten Dreckecken:
Sie sind ein Dauerärgernis: Verwahrloste und zugemüllte Stellen im Stadtgebiet von Hattingen. Das hier sind die übelsten:
Die Altstadt mit ihren hutzeligen, windschiefen Häusern ist tip top. Ein Postkartenidyll, die gute Stube Hattingens. Das ist aber nicht überall der Fall. Bürgerinnen und Bürger sehen die Aufenthaltsqualität an manchen Stellen in ihrer Stadt leiden. Einige haben aber auch Verständnis dafür, dass die Stadt oft kaum hinterherkommt, um den Unrat – etwa im Bereich der Papier-, Kleider und Glascontainer - wegzuschaffen.
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„Kaum sind die Container geleert, stellen Leute einfach ihren Müll dort neben den Containern wieder ab“, beobachtet etwa Peter Klein, und er hat wenig Verständnis für die Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit mancher Zeitgenossen. Allerdings sieht er auch die Stadt in der Verantwortung, etwa dann, wenn es um Bürgersteige geht, deren Pflasterung durchaus auch mal 20 Zentimeter hohe Verwerfungen durch die Wurzeln der Bäume zeigt, in denen sich auch noch Laub und Abfälle sammeln. Für gehbehinderte Menschen oder solche, die auf den Rollator angewiesen sind, ist dieser Hindernislauf nicht zu schaffen.
Hier wird in Hattingen der Abfall vom Winde verweht
Graue Müllsäcke „dekorieren“ die Rinnsteine der Nierenhofer Straße, und am Ortseingangsschild auf Höhe der Hüttenstraße 1 prallt der Besucher der Innenstadt regelrecht gegen einen Berg von zerfledderten Müllsäcken. Willkommensgrüße sehen anders aus.
Auch im Bereich der Schulstraße lässt eine zweifelhafte und von der Stadt sicherlich nicht gewollte „Möblierung“ des öffentlichen Raumes aufmerken: Matratzen und Bettgestelle dekorieren pietätlos einen Feiertag. Und in der Welperstraße auf Höhe der Hausnummer 49 sprengen Abfallsäcke den regulären Bereich für die Mülltonnen, in Teilen der Immobilie sind die Fensterscheiben zerborsten und mit Brettern vernagelt. Ein ungewöhnlicher Anblick für die Bürgerinnen und Bürger in dem kleinen, bürgerlichen Wohngebiet, in dem aber die Straßen so schlecht sind, dass der Absatz von neuen Stoßdämpfern massiv angekurbelt wird.
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Vorne hui, hinten pfui - dieser volkstümliche Reim passt gut auf den Bereich der Heggerstraße im Bereich des Kaufhauses NKD. Während die Fußgängerzone ordentlich daherkommt, tut sich den Besucherinnen und Besucher der Innenstadt schon in der Unterführung mit Unrat, blinden Fensterschreiben und mit Lappen abgehängten Schaufenstern eine andere Welt auf. Abfall liegt hier, rostige, halb umgefahrene Poller ragen wie mahnende Finger in die Höhe.
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Grundsätzlich scheint es ein System zu geben, das sich auf die Formel reduzieren lässt: Je näher man dem Zentrum kommt, desto häufiger finden sich schäbige Ecken. In den Ortsteilen Blankenstein und Welper beispielsweise kenne man kaum gammelige Ecken, erläutert die Hattingerin Katrin Winkler.
Die Peripherie, die weitgehend ländlich geprägt ist, gilt eher als adrett. Hier kennt man sich in den kleinen Nachbarschaften, hier pflegt man nicht nur die eigene Scholle, sondern richtet seinen Blick auch auf den Bürgersteig und die Gosse vor der eigenen Hautür und der Nachbarschaft.
An der Bredenscheider Straße gibt es gleich zwei Gammel-Immobilien
Gepflegte Vorgärten und Straßenzüge – das ist im ländlichen Bereich offenbar eine Gemeinschaftsaufgabe. Bereits die „Einflugschneise“ in die Innenstadt, etwa von Sprockhövel über die Bredenscheider Straße kommend, hält für den Besucher von Hattingens zauberhafter Altstadt durchaus Schwerverdauliches bereit: An der Bredenscheider Straße gibt es gleich zwei Gammel-Immobilien, die den Besucher irritieren.
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Und während sich die Planungskommissionen zur Entwicklung des Naherholungsgebietes „Elfringhauser Schweiz“ bei den Landwirten die Klinke in die Hand geben, muten auch im Wodantal Müllecken und Gammelschilder kontraproduktiv an. Seit Monaten glitzert boshaft die Iso-Folie, die einen Schwerverletzten auf Höhe des Ausflugsrestaurants „Wegemann‘s“ bedeckte, im Straßengraben. Müllsäcke dekorieren den nahegelegenen Parkplatz. Und so ist dann auch in den Außenbereichen nicht alles sauber und adrett.
Gut beraten ist auch, wer sich dort auf sein Navigationsgerät verlässt, denn mache Verkehrs- und Hinweisschilder sind entweder bis zur Unkenntlichkeit verblasst, bis zur Unleserlichkeit vermoost oder umgefahren. Das gilt auch für die umgemähten Leitpfosten, die achtlos in der Horizontalen vor sich hin dümpeln, nicht verrotten, die Umwelt belasten und Umweltschutzmaßnahmen konterkarieren.