Hattingen. Mehr Zebrastreifen, das fordert Hans Hartung. An vielen Stellen sieht er Möglichkeiten, Ampeln zu ersetzen, möchte aber auch neue Querungshilfen.

Ist das Dreck oder noch ein Zebrastreifen? Nicht wenige der Querungshilfen sind in Hattingen in schlechtem Zustand - wenn es sie überhaupt gibt. Jetzt gibt es Forderungen, Fußgänger besser zu schützen.

Wer kennt‘s nicht. Es regnet in Strömen und auf das grüne Licht an der Fußgängerampel muss man eine gefühlte Ewigkeit warten. Auch an heißen Sommertagen kann eine rote Ampel Menschen, die in Hattingen zu Fuß unterwegs sind, ins Schwitzen bringen.

Mehr Zebrastreifen fordert Hans Hartung für Hattingen

Mehr Zebrastreifen würden da Abhilfe schaffen. Dafür setzt sich Hans Hartung, stellvertretender Sprecher des Seniorenforums, ein. „Fußgänger sind die langsamsten und ungeschütztesten Verkehrsteilnehmer und sind dadurch am längsten und stärksten den Witterungen ausgesetzt. Daher hat die Wartezeit für sie eine größere Bedeutung als bei anderen Verkehrsteilnehmern“, stellt er fest.

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Doch die Querungshilfe hat noch viele weitere Vorteile. „Sie sind sowohl bei der Einrichtung preiswerter als auch später bei der Unterhaltung günstiger als Lichtsignalanlagen. Neben der Beleuchtungsenergie bei beiden Einrichtungen werden nur die Straßenmarkierungen und entsprechende Beschilderungen benötigt“.

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Zebrastreifen in Hattingen werden nicht gepflegt

Hans Hartung moniert „in Hattingen gibt es nur wenige Zebrastreifen, die fast alle nicht gepflegt wurden.“ Auch Mittelinseln zwischen zwei Fahrbahnen seien oftmals nicht mit einer verbindenden Zebrastreifenmarkierung versehen. „Hier wäre allein aus Respekt vor den Fußgängern eine Ergänzung notwendig“. Besonders wünscht er sich mehr „Querungshilfen an Kindergärten, Schulen, Altersheimen und Krankenhäusern“. Als Beispiel nennt er die gerade erneuerte Thingstraße mit Bordsteinabsenkung vor dem Gemeindeamt oder aber das LWL-Industriemuseum, das laut seiner Angabe schon seit zehn Jahren einen Zebrastreifen auf der Straße zwischen Museum und Parkplatz fordert.

Die Thingstraße ist erneuert, der Bordstein abgesenkt. Einen Zebrastreifen gibt es hier nicht.
Die Thingstraße ist erneuert, der Bordstein abgesenkt. Einen Zebrastreifen gibt es hier nicht. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Zebrastreifen werden Thema beim Senioren-Forum

Dieses Thema möchte das Hattinger Senioren-Forum in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 8. Mai, aufgreifen. Nach einem kurzen Einleitungsvortrag des Hattinger Nahmobilitätsbeauftragten, Johannes Fröhlich, können die Teilnehmer ihre Fragen loswerden.

Hattingen wird in Kürze der Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und radfahrerfreundlichen Städte (AGFS) beitreten. In der Sitzung können z. B. schwierigen Querungen von Straßen und Radwegen oder der Abstand zu Radlern angesprochen werden.

Ein Antrag für die Einrichtung von zeitsparenden Zebrastreifen wird vorbereitet. Die Sitzung um 15 Uhr im Rathaus ist öffentlich.

Und auch vor „Veranstaltungsgebäuden und Einkaufszentren mit getrennten Parkplätzen, größeren Flüchtlingsquartieren, Sportstätten und an gegenüberliegenden Bushaltestellen wären Zebrastreifen angebracht“. Diese sollten dann „mit ausreichender Beleuchtung, abgesenkten Bordsteinen und einer frühzeitigen entsprechenden Beschilderung ausgestattet sein“.

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Zu schnelle Fahrrad- und Autofahrer könne zur Gefahr werden

Der stellvertretende Sprecher räumt ein, dass viele Autofahrer und Fahrradfahrer, insbesondere E-Bike-Fahrer „oft mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, um noch rechtzeitig anhalten zu können.“ Das birgt eine erhöhte Unfallgefahr bei Zebrastreifen, und so gibt es durchaus Stellen, an denen eine Ampel richtig und angebracht ist. Ohnehin „gibt es eine strenge Prüfung, ob Zebrastreifen errichtet werden können“, weiß er. Dennoch „scheint die Querungshilfe außer Mode gekommen zu sein.“

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Und so sieht er auch immer wieder Zebrastreifen, die dringend einen frischen Anstrich benötigen, deren Markierungen so stark abgefahren sind, dass „man gar nicht mehr weiß, ob die noch gelten oder schon Auslaufmodelle sind.“

Das LWL-Museum Henrichshütte wünscht sich seit Jahren einen Zebrastreifen an der Werkstraße.
Das LWL-Museum Henrichshütte wünscht sich seit Jahren einen Zebrastreifen an der Werkstraße. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald