Hattingen. Die Messgeräte schlagen an: In der Ruhr bei Hattingen wurde nun eine Substanz nachgewiesen, die dort nicht hingehört - und nicht zum ersten Mal.

Regelmäßig wird die Ruhr überwacht. Dazu gehören alle 48 Stunden auch Wasserproben an der Messstelle in Hattingen. Jetzt schlugen die Messgeräte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) an. Sie haben in der Ruhr etwas entdeckt, das dort nicht hingehört - zum wiederholten Mal.

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Standardmäßig messen die Geräte Werte wie die Sauerstoff-Sättigung, den Salzgehalt, die Leitfähigkeit und mehr. Jetzt registrierten sie eine stark erhöhte Konzentration einer unbekannten Substanz. Und das nicht zum ersten Mal. Schon im Oktober 2023 und im Februar 2024 war diese Substanz dort aufgetreten. Nach drei Tagen, so der Bericht aus dem Februar, war die Sustanz nicht mehr nachzuweisen.

Keine Warnung der Bevölkerung

Um was es sich handelt, ist derzeit noch unklar. Wilhelm Deitermann, Sprecher des LANUV, erklärt jedoch, eine Warnung der Bevölkerung sei nicht nötig. Allerdings hat das Landesamt die Information an Betreiber der Trinkwassergewinnungsanlagen weitergegeben. Die Meldung diene ihnen dazu, nicht in der Zeit, in der die unbekannte Substanz die Ruhr durchläuft, Trinkwasser abzuziehen. „Eine reine Vorsorge“, betont Deitermann.

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Die Untersuchung, um was es sich handelt, werde noch einige Tage dauern, stellt der LANUV-Sprecher in Aussicht. Bei den vergangenen Fällen konnte sie aber nicht konket bestimmt werden.

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Die Wasserschutzpolizei hat Ermittlungen eingeleitet. Sie untersucht den Bereich der Ruhr, um einer eventuellen Einleitung auf die Spur zu kommen. Die Möglichkeiten, woher der Stoff kommt, können aber vielfältig sein, so Deitermann. So gebe es industrielle Einleitungen mit eigener Klärung, bei denen etwas schiefgehen kann, ebenso Stoffe von Schiffen „oder manchmal sind es auch Drogenlabore, die etwas im Fluss entsorgen, was dann auffällt“, berichtet der LANUV-Sprecher.

Suche nach der Ursache

Grundsätzlich sei das Auftreten unbekannter Substanzen in den Flüssen nichts Ungewöhnliches. In Hattingen hatte es im März den Verdacht gegeben, dass Lösungsmittel in die Ruhr in Hattingen gelangt seien.

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Immer nehme man diese Messungen ernst und suche nach der Ursache, betont Deitermann. Das Landesamt informiere die Bezirksregierungen, die prüfen, welche Einleitungen in die Ruhr genehmigt sind, um einer möglichen Quelle auf die Spur zu kommen. An vorderster Stelle steht aber der Schutz des Trinkwassers solange unklar ist, was dort in der Ruhr schwimmt.