Hattingen. Hattingens Handel ist wieder im Wandel: Geschäfte kommen und gehen – Schnäppchenjäger bekommen aus verschiedenen Gründen Rabatte. Ein Überblick.

Geschäfte an der Heggerstraße, im Krämersdorf und Steinhagen in Hattingen stehen häufiger leer. Oder es siedeln sich Unternehmen an, die nicht zum Einzelhandel zählen. Mancher Rabatt und Preisnachlass hat aber auch andere Gründe.

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„Kurzfristiger Frühlingsschlaf“ informiert ein Plakat an der Hussel-Filiale an der Heggerstraße. Es verweist darauf, dass das Geschäft „vorerst“ geschlossen ist. Und es gibt mehr Problemfälle: „Bowl&More“ neben Woolworth sucht einen Nachmieter, ist bereits geschlossen. „Die waren aber auch teuer“, kommentiert eine Dame im Vorbeigehen. „Juli & Phil“ hat erst im Jahr 2023 die Nachfolge von „NetCologne“ an der Heggerstraße 7 angetreten - jetzt läuft der Räumungsverkauf mit Preisnachlass.

Ausverkauf, Schließung, Neueröffnung: So sieht‘s aus in Hattingens Innenstadt

„Großer Ausverkauf“ auch bei Juwelier Faatz an der Heggerstraße 3: Er will aber nicht schließen, sondern umbauen. „Wir machen alles komplett neu“, erklärt Inhaber Jörg Faatz. „Es ist alles in die Jahre gekommen. Besonders die Elektrik müssen wir neu machen.“ Dass Kunden künftig mehr von der Uhren- und Schmuckwerkstatt sehen, ist ein Ziel der Umbaumaßnahme.

Einen Ausverkauf gibt es bei Juwelier Faatz in Hattingen. Das Geschäft wird umgebaut.
Einen Ausverkauf gibt es bei Juwelier Faatz in Hattingen. Das Geschäft wird umgebaut. © WAZ | Liliane Zuuring

Los geht‘s am 29. April. „Die Arbeiten werden Unannehmlichkeiten mit sich bringen.“ So wird das Geschäft für drei Wochen schließen, aber es soll eine Reparaturannahme in der Passage geben. „Und wir bleiben auf jeden Fall erreichbar, auch für Beratungsgespräche“, kündigt Jörg Faatz an.

Teils gibt es Langzeitleerstände in der Fußgängerzone

Neben der Barrique, Heggerstraße 2, stehen die Geschäfte links und rechts leer - ebenso die Hausnummern 31, 33, 35. Das Uhrengeschäft hat schon ewig die Rolläden unten, Rocks Fashion ist ausgezogen - und wo einst Spielzeug bei Wieschermann im Schaufenster stand, fallen jetzt schon die Sichtschutzpapierbahnen ab. Knitterig, verblichen und unschön anzusehen sind die auch in der einstigen Nieland-Filiale im St.-Georgs-Viertel, wo Nieland nur noch ein Kühlhaus hat. Das Ex-Confiserie-Harmonie-Tortenatelier ist frei.

Das Tortenatelier der Confiserie Harmonie ist umgezogen. Darum ist das Ladenlokal in Hattingen frei.
Das Tortenatelier der Confiserie Harmonie ist umgezogen. Darum ist das Ladenlokal in Hattingen frei. © WAZ | Liliane Zuuring

In den Räumen von Gabriele Haupts Boutique, Heggerstraße, gibt‘s einen Mieter. „Capital Home“ heißt der Immobilienmakler. Die Maklerbüros nehmen zu: Auch schon auf dem Platz am Steinhagen, wo sonst bunte Blumen von Zink den Platz schmückten, hat jetzt „Kensington FInest Properties International“ einen „Showroom“. Im Flyer heißt es: „Die Entscheidung für Hattingen als neuen Standort war für uns eine bewusste Wahl, da wir von der lebendigen Gemeinschaft und besonderen Atmosphäre der Stadt überzeugt sind.“

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Bäderausstellung mitten in der Fußgängerzone in Hattingen

Unweit ist „Wolke 7 Whirlpools & Spa“ neben das Tattoo-Studio Lux gezogen in die Räume, wo es bis vor kurzem Mode mit Café gab. Das Geschäft öffnet nach Absprache und ist in unmittelbarer Nähe von Feinbad mit Komplettbädern.

Ein Kühlhaus ist jetzt in der ehemaligen Filiale von Nieland im St.-Georgs-Viertel in Hattingen.
Ein Kühlhaus ist jetzt in der ehemaligen Filiale von Nieland im St.-Georgs-Viertel in Hattingen. © WAZ | Liliane Zuuring

Bäder gibt‘s auch Hasenkamp im Krämersdorf - aber sonst nicht mehr viel. Denn „Mama Anne“ ist schon wieder ausgezogen, stattdessen hängt Werbung für „Nett hier“ im Fenster mit der Aufforderung, Ideen einzubringen. Gegenüber hält sich „Schönes und Altes“. Ins Ex-Hotel Garni Herold soll wieder ein Hotel, doch noch schreiten die Arbeiten nicht voran.

„Mama Anne“ ist schon wieder ausgezogen

Im Krämersdorf in Hattingen ist „Mama Anne“ schon wieder ausgezogen.
Im Krämersdorf in Hattingen ist „Mama Anne“ schon wieder ausgezogen. © WAZ | Liliane Zuuring

In dem ehemaligen Lederwarengeschäft an der Heggerstraße 50 tut sich nach langem Leerstand nun etwas: Ein Baustellenschild weist darauf hin, dass Dr. Michael Bromba eine Nutzungsänderung beantragt hat - in was, ist allerdings nicht leserlich, aber auch eine Verbindung zu den Lagerräumen im Untergeschoss soll geschaffen werden.