Hattingen. „Aus allen Löchern“ kommen Menschen zum neuen Feierabendmarkt am Steinhagen Hattingen. Sizilianische Spezialitäten waren zügig ausverkauft.
Neuer Ort, neue Crew, neues Konzept: Der erste „nette Feierabend“ in Hattingen ließ die Menschen schlemmen. Sie kamen am Donnerstagabend trotz des Wetters mit Schirmen und Kapuzen.
Es regnet beim Start des Marktes um 17 Uhr, die Bänke und Stehtische auf dem Steinhagenplatz und drumherum sind nass. Kurz vorher noch hat es gewittert. „Wir haben aber nie über eine Absage nachgedacht, obwohl es nass und kalt war. Wir wollten das Durchziehen“, sagt Acki Löbbecke, der das Event mit Max Maaßen und Bea Pfützenreuther organisiert.
Netter Feierabend Hattingen: Bilder zeigen den Premierenerfolg
So viel Mut wird belohnt. Der Regen nimmt ab, flott wischen die Organisatoren alles trocken - und „aus allen Löchern kamen plötzlich Menschen“. 150 waren es über den Abend verteilt, schätzt Acki Löbbecke. Und Vincenzo Urso, der eigens aus Herdecke angereist ist, um sizilianische Spezialitäten anzubieten, ist um 19.30 Uhr schon ausverkauft. Sogar Weingläser mit der Aufschrift „Netter Feierabend“ gibt es.
Nächster „Netter Feierabend“
Das neue Konzept steht unter dem Namen „Netter Feierabend“ und damit im Zusammenhang mit der Kampagne „Nettes Hattingen“.
Jeden ersten Donnerstag im Monat von 17 bis 21 Uhr soll es diesen „Netten Feierabend“ geben. Nächster Termin ist am Donnerstag, 2. Mai. Für die IHK Mittlere Ruhrgebiet sind die Feierabendmärkte ein „gutes Rezept zur Stadtentwicklung“.
„Wegen des Wetters bin ich alleine gekommen. Ich mache immer alles frisch vor Ort und wenn ich verkaufe, kann ich nicht nachproduzieren“, erklärt er. Arancini hat er im Angebot, das sind sizilianische frittierte Reisbällchen mit Füllung und Pizzataschen. Die gibt‘s in unterschiedlichen Varianten - pikant, vegetarisch, mit Fleisch. Mandelgebäck und Cannoli, ein gefülltes Gebäck, bietet er an.
Acht Gastronomen und Co. sind beim netten Feierabend Hattingen, Tendenz steigend
Netter Feierabend Hattingen: Bilder zeigen die gute Laune
Acht Anbieter machen mit: Die Brauerei Wiegenbräu aus Sprockhövel ist dabei, die Weinhütte aus Welper, das Organisatorenteam selbst schenkt Cocktails aus, auch „vomFass“ ist mit von der Partie, bietet Bruschetta, Pizza, Getränke und Co. Das Esszimmer aus Niederwenigern brät Burger, Vincenzo überzeugt mit Sizilianischem. „Silly Souls“ verkauft Yak-Schals, Accessoires. Mehr Stände sollen es noch werden, sagt Maaßen. „Das war ja jetzt sehr kurzfristig, da konnten manche nicht. Wer noch mitmacht, gebe ich erst bekannt, wenn es spruchreif ist, aber zwei, drei kommen noch dazu.“
Premiere in Hattingen steht im Zeichen des Frühlingsfestes
Die Premiere stand im Zeichen des Frühlingsfestes. Denn schon stellten die Fest-Teilnehmenden ihre Stände auf. „Dadurch mussten wir uns auch ein wenig in die Gasse verlagern. Aber das war in Ordnung. Und die großen Plastiken an der Stadtmauer gaben ein schönes Bild ab“, sagt Löbbecke.
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Eines allerdings gab es nicht auf dem Feierabendmarkt: Musik. Oder jedenfalls fast nicht. „Ich bin Musiker, aber wir haben uns bewusst gegen Musik entschieden, damit die Menschen sich in Ruhe unterhalten können. Teils saßen sie ja auch in Fünfer- oder Sechsergruppen. So versteht man sich besser“, sagt Acki Löbbecke. Nach Musik gefragt worden ist er aber schon mehrfach.
Ganz ohne Musik ging es dann doch nicht beim „netten Feierabend“ Hattingen
Und so ganz ohne Musik ging es dann doch nicht: Gegen 19.30 Uhr spielt er spontan mit einem anderen Musiker unplugged 20 Minuten Titel wie „Knocking on heaven‘s door“ oder „Wish you were here“ von Pink Floyd. „Dann haben wir die Instrumente auch wieder weggepackt.“ Dass es auf weiteren netten Feierabendmärkten keine Musik geben wird, sei nicht in Stein gemeißelt. „Ich lasse mich auch gern eines Besseren belehren.“
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Max Maaßen freut sich ganz besonders über ein Kompliment: „Zu mir ist jemand gekommen und hat gesagt, dass es hier schöner sei als auf dem Moltkemarkt in Bochum, der Markt sei sehr sympathisch“. Die Premiere wertet er als Erfolg. „Die letzten Gäste sind erst um 21.45 Uhr gegangen.“ Und er sagt: „Wir hoffen, dass die Veranstaltung für die Anwohner auch in Ordnung war.“