Hattingen. Die Verbraucherzentrale rät dringend von Billigware ab. Kostüme können gesundheitsschädlich sein. Worauf man achten soll, erklärt eine Expertin.

Jetzt starten die Karnevalsfeiern in Hattingen. Und im Handel gibt es jede Menge Kostüme und andere Utensilien. Vieles davon ist billige Saisonware mit gar nicht spaßigen Inhaltsstoffen, warnt die Verbraucherzentrale. Die können nicht nur für Kinder gefährlich werden.

„Allergieauslösende Substanzen im Kostümstoff und in Perücken können unangenehme Hautreaktionen auslösen. Und in Accessoires und Masken aus weichem Plastik befinden sich teilweise Chemikalien wie Lösemittel und Weichmacher, die insbesondere für Kinder gesundheitsschädlich sein können”, betont Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz der Verbraucherzentrale NRW. Sie erklärt, worauf bei der Kostümierung geachtet werden sollte.

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Finger weg von billig

In Shopping-Apps wie Temu oder Shein finden sich massenweise Kostüme zu extrem günstigen Preisen. Bei solcher Billigware aus Fernost ist jedoch nicht sicher, ob Schadstoffgrenzwerte eingehalten werden. So wies Greenpeace in Produkten von Shein gesundheitsschädliche Substanzen nach.

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Nicht auf die Haut

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart wies auch 2022 wieder in 7 von 19 Kostümen sowie einer Perücke Farbbausteine nach, die Allergien auslösen können. Karnevalstextilien sollten daher am besten nicht direkt auf der Haut getragen werden. Unter Perücken empfiehlt sich eine dünne Mütze.

Schnuppertest hilft

In Plastik-Schwertern, Kunststoff-Flügeln oder Klebe-Tattoos sowie in weichen Masken fürs Gesicht befinden sich zum Teil Lösemittel, Weichmacher oder andere Schadstoffe. Einige lassen sich schon am Geruch erkennen. Wenn die Kostümierungen stark nach Kunststoff oder Chemie riechen, sollten sie im Geschäft bleiben.

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Naturkosmetik fürs Gesicht

Wer Karnevalsschminke mit Mineralölen wie Paraffin oder Petrolatum auf die Lippen aufträgt, verschluckt oftmals schädliche Substanzen, die sich im Körper anreichern können oder sogar unter Krebsverdacht stehen. Zertifizierte Naturkosmetik ist dagegen frei synthetischen Inhaltsstoffen, die Haut und Umwelt belasten können. Zu erkennen ist Naturkosmetik etwa am Cosmos/BDIH, Ecocert- oder dem Natrue-Siegel, das ein Frauengesicht im Profil zeigt. Es gibt die bunten Farben auf natürlicher Basis nicht nur in Bioläden, sondern auch in einigen Drogeriemärkten.

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Basteln oder Gebrauchtes

Individueller und nachhaltiger als neu gekaufte Kostüme sind Verkleidungen mit Materialien und Accessoires, die sich im eigenen Haushalt oder Kleiderschrank finden. Wer nicht gerne bastelt, findet oft in Secondhand-Läden passende Verkleidungen. Alternative: Im Freundeskreis oder mit anderen Familien Kostüme ausleihen oder tauschen.